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Über die Geschichte: Die Schöpfung der Harfe ist ein Myth aus finland, der im Ancient spielt. Diese Poetic Erzählung erforscht Themen wie Perseverance und ist geeignet für All Ages. Sie bietet Cultural Einblicke. Die Suche eines Barden, die magischste Harfe zu erschaffen und die Harmonie in die Welt zurückzubringen.
Im nördlichen Teil Finnlands, einem von Gletschern geformten Land, erleuchtet vom ätherischen Glanz der Polarlichter, werden Geschichten wie heilige Erbstücke weitergegeben. Eine solche Erzählung flüstert von Väinämöinen, dem ewigen Barden, und seiner magischen Harfe, einem Instrument göttlicher Macht, das die natürliche Welt durch seine Melodie beeinflussen kann. Dies ist eine Geschichte von Schöpfung und Verlust, von einem Manns unermüdlicher Suche, die Kluft zwischen dem Sterblichen und dem Göttlichen durch das zeitlose Geschenk der Musik zu überbrücken.
Väinämöinen war kein gewöhnlicher Mann. Unter den Kalevalanern wurde er als Weiser und Barde verehrt, als Weber von Melodien, die so mächtig waren, dass sie tosende Stürme beruhigen oder die Birken so wie lebendig zum Schwanken bringen konnten. Seine Kantele, liebevoll aus dem Kieferknochen eines Riesenfisches geschnitzt, war sein Begleiter, ein Gefäß seiner tiefsten Emotionen und eine Brücke zur spirituellen Welt. Mit ihr konnte er die Winde heraufbeschwören, streitende Herzen beruhigen und selbst die wildesten Tiere in den Schlaf wiegen. Doch selbst die stärksten Bindungen können zerrissen werden. An einem schicksalhaften Abend, als Väinämöinen seine Kantele am Ufer eines silbernen Sees spielte, brach plötzlich ein Sturm los. Der Wind riss durch die Bäume und wirbelte das Wasser zu einem wütenden Schaum. Im Chaos wurde seine Kantele fortgerissen und von den gierigen Wellen verschlungen. Väinämöinens Schreie des Schmerzes wurden vom Sturm fortgetragen. Seine Musik – seine Seele – war verloren. Der Verlust der Kantele war mehr als nur persönlich. Die Dorfbewohner bemerkten die Veränderung fast sofort. Ohne Väinämöinens Musik wurden Streitigkeiten härter, die Winter fühlten sich kälter an, und selbst die Wälder schienen weniger lebendig. Es war, als ob die Welt selbst um das Fehlen der Melodien des Barden trauerte. „Ich werde die Musik nicht sterben lassen“, schwor Väinämöinen. „Ich werde eine neue Harfe erschaffen, größer als alle zuvor. Ihre Stimme wird zu den Himmeln singen und Harmonie auf die Erde bringen.“ Die Aufgabe, die er sich gestellt hatte, war gewaltig. Diese Harfe würde Materialien benötigen, die mit der Magie der natürlichen und der übernatürlichen Welt durchdrungen waren. Er entschied sich für drei Komponenten: die Knochen des Hecht von Tuonela, die Strähnen der goldenen Haare der Luftjungfrau und das Harz der Ewigen Kiefer. Der Hecht von Tuonela, ein monströser Fisch, sollte in den schattigen Flüssen der Unterwelt hausen, seine Größe unübertroffen und seine Macht gefürchtet. Seine Knochen sollten den Rahmen der Harfe bilden und ihr eine Resonanz verleihen, die die Tiefen der Existenz widerspiegelt. Die Luftjungfrau, ein himmlisches Wesen, tanzte zwischen den Wolken. Ihre Haare glänzten im Licht der Nordsonne und im Schein der Polarlichter. Strähnen ihrer Haare sollten die Saiten der Harfe werden, unzerbrechlich und ewig. Die Ewige Kiefer war ein Baum, der am Rand der Welt wuchs, sein Saft so selten, dass man sagte, er fließe nur in den kurzen Momenten zwischen Nacht und Tag. Dieses Harz würde die Harfe zusammenbinden und sicherstellen, dass sie niemals zerbricht. Bewaffnet mit Entschlossenheit und seinen uralten Liedern machte sich Väinämöinen auf seine Reise. Das erste Ziel war der Fluss Tuonela, ein Ort, den nur wenige zu besuchen wagten. Seine dunklen Wasser waren ein Tor zur Unterwelt, und Legenden besagten, dass jene, die sich dort hinwagten, nie zurückkehrten. Väinämöinen jedoch ließ sich nicht entmutigen. Er schnitzte ein Kanu aus der robustesten Kiefer und segelte in die kalten, unheimlichen Gewässer. Während er die wirbelnden Strömungen navigierte, sang er ein altes Beschwörungslied, seine tiefe Stimme übertrug sich in die unheimliche Stille. Das Wasser wurde ruhig, und ein Schatten begann sich unter der Oberfläche zu formen. Der Hecht von Tuonela tauchte auf, ein kolossales Ungeheuer mit Schuppen wie flüssiges Silber und Augen, die mit unheiligem Licht brannten. Man sagte, der Hecht habe ganze Dörfer verschlungen, und seine schiere Größe ließ Väinämöinens Kanu winzig erscheinen. Der Kampf war erbittert. Väinämöinen führte seine eiserne Klinge und die Kraft seiner Stimme ein, sang Zauber, um das Ungeheuer zu schwächen. Der Fluss tobte, Wellen krachten gegen sein Kanu, während der Hecht stürzte und sich wirbelte. Schließlich, mit einem präzisen Schlag, durchbohrte Väinämöinen sein Herz. Das Biest ließ einen letzten Schrei hören, bevor es in die Tiefen versank. Väinämöinen holte seine Knochen zurück, ihr Gewicht schwer mit dem Versprechen der Musik. Der nächste Teil von Väinämöinens Reise führte ihn nach oben – zu den Wolken, wo die Luftjungfrau tanzte. Er bestieg den höchsten Gipfel Finnlands, den Berg Pyhätunturi, dessen Gipfel in ewiger Frost gehüllt war. Der Aufstieg war beschwerlich, die eisigen Winde beißen in seine Haut, doch Väinämöinen machte weiter. Am Gipfel sang er eine Melodie, so klar wie die Bergluft, ein Lied der Sehnsucht und Ehrfurcht. Die Noten trugen sich nach oben, webten sich durch die Wolken, bis sie die Jungfrau erreichten. Fasziniert von der Schönheit des Liedes stieg sie herab, ihr goldenes Haar floss wie flüssiges Sonnenlicht. „Warum rufst du mich herbei, Väinämöinen?“ fragte sie, ihre Stimme so sanft wie fallender Schnee. „Ich suche ein Geschenk“, antwortete er. „Eine Strähne deiner goldenen Haare, um meine Harfe zu besaiten, damit ihre Musik Frieden und Freude in die Welt bringen kann.“ Die Jungfrau zögerte. „Meine Haare sind ein Schatz des Himmels, nicht leicht zu verschenken. Was wirst du im Gegenzug bieten?“ „Ich gebe mein Versprechen“, sagte Väinämöinen und senkte seinen Kopf. „Ich werde die Harfe nur für Harmonie nutzen, niemals für Schaden. Ihre Stimme wird die Himmel ehren, aus denen sie kam.“ Zufrieden pflückte die Jungfrau eine Strähne ihrer Haare und übergab sie ihm. „Halte dein Versprechen, Väinämöinen, denn der Himmel beobachtet immer.“ Die letzte Aufgabe bestand darin, Harz von der Ewigen Kiefer zu sammeln. Väinämöinen reiste zum Rand der Welt, wo das Land auf das Meer trifft und die Sonne ewig am Horizont schwebt. Dort stand der Baum, sein Stamm mit dem Alter zerknittert und seine Wurzeln tief in den Erdkern reichend. Als Väinämöinen näherkam, sprach der Baum, seine Stimme wie das Knarren alten Holzes. „Warum kommst du, Barde?“ „Ich suche dein Harz, um meine Harfe zu binden, damit ihre Musik die Welt heilen kann“, antwortete Väinämöinen. Der Baum zögerte kurz, bevor er antwortete: „Dann nimm, was du brauchst, aber nur genug für deinen Zweck. Die Welt darf nicht ihres Lebenssaftes beraubt werden.“ Sorgfältig sammelte Väinämöinen das Harz, dessen goldenes Leuchten warm gegen seine Haut strahlte. ### Zurück in Kaleva machte sich Väinämöinen an die Arbeit. Die Knochen des Hechts wurden zum Rahmen, sein Kiefer zum Resonator. Die goldenen Haare der Jungfrau spannten sich über den Rahmen, und das Harz der Ewigen Kiefer band alles zusammen. Als die Harfe fertig war, schimmerte sie mit einem überirdischen Licht, ein Meisterwerk sterblicher Handwerkskunst und göttlichen Segens. Als Väinämöinen die Harfe zum ersten Mal spielte, war ihr Lied unvergleichlich. Die Flüsse hielten ihren Fluss an, die Winde verstummten, und die Tiere versammelten sich ehrfürchtig. Die Dorfbewohner weinten, ihre Herzen bewegt von der Schönheit der Melodie. Sogar die Sterne oben schienen heller zu leuchten, als ob sie im Takt schwingen würden. Die Harfe brachte Frieden in das Land, doch solch ein Schatz konnte nicht unangefochten bleiben. Louhi, die Zauberin des Nordens, begehrte ihre Macht. Sie sandte ihre Diener, um sie zu stehlen, doch die Magie der Harfe stieß sie ab, ihre Musik eine Kraft der Reinheit und des Schutzes. Als Väinämöinen schließlich die sterbliche Welt verließ, versteckte er die Harfe an einem geheimen Ort und sagte: „Lasst sie schlafen, bis die Welt ihre Stimme wieder benötigt.“ Bis heute heißt es, dass das Lied der Harfe noch immer in den Flüstern der Wälder und den Seufzern der Seen zu hören ist. Vielleicht wird die Harfe eines Tages wieder singen, wenn Harmonie am meisten gebraucht wird.Eine Verlorene Melodie
Die Reise Beginnt
Der Hecht von Tuonela
Das Geschenk der Jungfrau
Die Ewige Kiefer
Das Vermächtnis der Harfe