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Über die Geschichte: Der Adler und der Falke ist ein Fable aus libya, der im Ancient spielt. Diese Descriptive Erzählung erforscht Themen wie Wisdom und ist geeignet für All Ages. Sie bietet Moral Einblicke. Eine aufstrebende Fabel von Rivalität, Weisheit und der grenzenlosen Freiheit des Himmels.
Die endlosen Sandwüsten Libyens erstreckten sich unter dem weiten Himmel, wo die Sonne tagsüber herrschte und der Mond in der Nacht. Hier, in diesem unerbittlichen, doch schönen Land, kreisten zwei große Vögel über den Dünen – der edle Adler und der flinke Falke.
Seit Generationen hatten ihre Art den Himmel dominiert, bewundert von allen Kreaturen der Wüste. Doch trotz des grenzenlosen Himmels über ihnen blieb eine Frage zwischen ihnen bestehen: Wer war der wahre Herrscher des Himmels?
Der Falke, mit Flügeln wie geschärfte Klingen, war der schnellste Flieger in der gesamten Wüste und erlegte seine Beute, bevor sie überhaupt seine Anwesenheit spürte. Der Adler, stolz und mächtig, verfügte über unvergleichliche Sicht und Stärke, konnte eine Eidechse meilenweit entfernt erspähen und sie mit unerschütterlichen Krallen ergreifen.
Eines Tages, als die Sonne über der Wüste aufging und goldenes Licht auf die endlosen Dünen warf, näherte sich der Falke dem Adler, der auf seinem hohen Felsen saß.
„Adler“, rief der Falke, seine Stimme vom Wind getragen. „Zu lange teilen wir uns diesen Himmel, ohne zu wissen, wer von uns wirklich das Recht hat, ihn zu herrschen. Lasst uns diese Frage ein für alle Mal klären.“
Der Adler richtete seine scharfen Augen auf den Falken. „Und wie sollen wir das tun?“
„Durch einen Wettkampf“, erklärte der Falke. „Drei Herausforderungen – eine in Geschwindigkeit, eine in Ausdauer und eine in Weisheit. Derjenige, der in zwei davon siegt, wird als der wahre Herrscher des Himmels anerkannt.“
Der Adler spann seine mächtigen Flügel aus und ließ den aufsteigenden Wind durch seine Federn strömen. „Sehr gut“, stimmte er zu. „Lasst den Himmel selbst entscheiden.“
Und so begann ihr großer Wettkampf.
Für die erste Herausforderung sollten die beiden Vögel quer durch die Wüste bis zum Horizont fliegen, wo die Sonne das Land küsste. Wer dieses Ziel zuerst erreichte, würde den ersten Sieg erringen. Unten versammelten sich die Kreaturen der Wüste, um zuzuschauen. Fennekfüchse hockten auf den Dünen, ihre großen Ohren zuckten vor Aufregung. Schlangen krochen aus ihren Bauten, die Zungen flickten, während sie die Luft schmeckten. Sogar der weise alte Löwe, Herrscher über das Land der Wüste, kam, um das Gefecht am Himmel zu beobachten. Die Luft war still. Selbst der Wind schien den Atem anzuhalten, wartend. Dann, in einem Augenblick, gingen sie los. Der Falke schoss vor wie ein Pfeil, seine Flügel schnitten mit erstaunlicher Geschwindigkeit durch die Luft. Er flog niedrig, bog durch die Dünen hindurch, sein Körper war auf Schnelligkeit und Wendigkeit ausgelegt. Der Adler hingegen stieg höher auf, seine breiten Flügel trugen ihn mit langen, kraftvollen Schlägen. Er raste nicht durch den Himmel – er befahl ihm. Anfangs gewann der Falke eine enorme Führung. Sein kleiner, stromlinienförmiger Körper ermöglichte es ihm, mit Leichtigkeit durch den Wind zu schneiden. Er blickte zurück und grinste. „Der Adler wird mich nie einholen“, dachte er. Doch der Adler, der hoch oben flog, hatte etwas gesehen, das der Falke nicht wahrgenommen hatte – eine starke Windströmung, die über die Dünen rollte. Mit seinen Flügeln nutzend, ritt er die Strömung wie ein Schiff auf einer großen Welle, seine Geschwindigkeit steigerte sich, ohne dass er überhaupt schlug. Unten kämpfte der Falke gegen einen plötzlichen Turbulenzstoß an. Die Luft, die einst sein Verbündeter gewesen war, drückte nun gegen ihn. Mit einem letzten, kraftvollen Sturzflug überflog der Adler den Falken und landete auf dem fernen Felsen, der die Ziellinie markierte. „Die erste Herausforderung gehört mir“, erklärte der Adler. Der Falke landete neben ihm und verengte die Augen. „Dann begeben wir uns zur nächsten.“ Für ihre zweite Herausforderung sollten sie dem Zorn des Himmels selbst begegnen. Hoch oben sammelten sich dunkle Wolken, ihre Bäuche schwer von einem drohenden Sturm. Donner grollte in der Ferne und die ersten Blitze erleuchteten die Wüste. „Der Sturm wird unsere Stärke testen“, sagte der Falke. „Wer am längsten im Himmel bleibt, wird siegen.“ Als die ersten Regentropfen fielen, stiegen die beiden Vögel in den Himmel auf. Winde heulten, zogen an ihren Federn. Regen peitschte gegen sie wie tausend kleine Dolche. Der Himmel hatte sich zu einem Schlachtfeld verwandelt, und nur die Stärksten würden durchhalten. Der Adler, gewohnt, hoch oben zu kreisen, kämpfte gegen die wilden und chaotischen Kräfte des Sturms. Seine breiten Flügel, normalerweise seine größte Stärke, wurden nun zu einer Last, fingen den Wind in seltsamen Winkeln und drohten, ihn nach unten zu ziehen. Der Falke hingegen war für eine solche Herausforderung gebaut. Er bog sich durch die Böen, schnitt sich durch das Chaos wie eine Klinge. Wo der Adler gegen den Sturm kämpfte, bewegte sich der Falke mit ihm. Blitze zuckten und spalteten den Himmel. Der Wind brüllte seine Herausforderung. Der Adler, der erkannte, dass der Sturm nicht nachgeben würde, sah sich schließlich gezwungen, sich in die Sicherheit der darunter liegenden Klippen zurückzuziehen. Doch der Falke hielt durch. Als der Sturm zu nachlassen begann, blieb er allein im Himmel. „Ich habe diese Herausforderung gewonnen“, erklärte der Falke, seine Federn durchnässt, aber sein Geist triumphierend. Der Adler, der auf seinem Felsen stand, senkte den Kopf in Anerkennung. „In der Tat, das hast du.“ Mit dem nun ausgeglichenen Punktestand blieb nur noch eine Herausforderung. Für ihre letzte Prüfung würden sie sich nicht auf Geschwindigkeit oder Ausdauer verlassen. Stattdessen sollten sie die größte Wahrheit des Himmels suchen. „Wer mit der tiefsten Weisheit zurückkehrt, wird als der wahre Meister erklärt“, entschied der Löwe. Damit nahmen die beiden Vögel ihren Flug auf, jeder auf seine eigene Weise die Antworten suchend. Der Falke stieg hoch auf und beobachtete, wie der Wind die Wüste darunter formte. Er sah, wie er Dünen wie die Hand eines Bildhauers schnitzte, wie er Samen in neue Länder trug, wie er Geheimnisse des Wandels flüsterte. Er verstand, dass der Himmel nicht nur ein Raum war – er war eine Kraft, die die Welt darunter formte. Unterdessen wagte sich der Adler über die Winde hinaus. Er lauschte – den Flüstern der Berge, den Murmeln der Flüsse, der Stille der Sterne. Er erkannte etwas Tiefgründiges. Der Himmel herrschte nicht – er diente. Er war nichts ohne das Land darunter. Sie kehrten zu dem Löwen zurück, bereit, das zu teilen, was sie gelernt hatten. Der Falke sprach zuerst. „Die größte Wahrheit des Himmels ist, dass er das Land kommandiert. Die Winde formen die Erde, die Stürme bringen Leben und die Wärme der Sonne entscheidet über das Schicksal.“ Der Löwe nickte. „Eine weise Wahrheit.“ Dann sprach der Adler. „Die größte Wahrheit des Himmels ist, dass er nur wegen der Erde existiert. Er kommandiert nicht – er dient. Ohne das Land, das ihn lenkt, wäre der Himmel verloren.“ Der Löwe dachte über ihre Worte nach, bevor er sich an die Kreaturen der Wüste wandte. „Beide haben Weisheit gesprochen, aber einer hat über das hinausgeschaut. Der Himmel herrscht nicht – er ist in Harmonie mit der Erde.“ Er wandte sich an den Adler. „Du hast die letzte Herausforderung gewonnen.“ Der Falke, obwohl besiegt, verbeugte sich vor dem Adler. „Du hast mehr Weisheit gezeigt als Geschwindigkeit oder Stärke. Du bist der wahre Herrscher des Himmels.“ Doch der Adler schüttelte den Kopf. „Nein, Falke. Der Himmel gehört keinem einzelnen Geschöpf. Er ist weit und frei und offen für alle, die es wagen zu fliegen.“ Der Falke lächelte. „Dann lasst uns gemeinsam steigen – nicht als Rivalen, sondern als Brüder des Himmels.“ Und so taten sie es. Von jenem Tag an wurde ihre Geschichte über Generationen weitergegeben, eine Lektion in Stärke, Geschwindigkeit und der Weisheit des Gleichgewichts. Der Himmel gehört schließlich niemandem allein. Er gehört all denen, die vom Fliegen träumen.Das Rennen zum Horizont
Die Prüfung des Himmelszorns
Die Weisheit des Himmels
Der wahre Herrscher des Himmels
Das Ende