Romulus und Remus: Die legendären Gründer Roms
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Über die Geschichte: Romulus und Remus: Die legendären Gründer Roms ist ein Mythos aus italy, der im Antik spielt. Diese Dramatisch Erzählung erforscht Themen wie Ausdauer und ist geeignet für Alle Altersgruppen. Sie bietet Kulturell Einblicke. Zwillinge, die von einer Wölfin gesäugt werden, überwinden das Schicksal, um eine ewige Stadt zu gründen.
Einleitung
Das Flussufer lag in der Morgendämmerung still, Nebel wand sich wie ruhelose Geister zwischen den Schilfhalmen. Eine Frau hatte ihre zitternde Wiege auf die braun-grüne Strömung losgelassen, die Zwillinge darin zu winzig, um das Gewicht der Welt zu spüren. Doch das Schicksal war ein listiger Bildhauer, der mit geschickten Händen Bestimmungen formt. Romulus und Remus trieben wie gefallene Sterne auf dem Tiber, verlassen von menschlicher Gnade, jedoch nicht von der wilden Großzügigkeit der Natur.
Feuchte Erde roch nach Moos und verborgenen Wurzeln, als ein leises Knurren die Stille zerriss. Eine Wölfin tauchte auf, ihr Fell ein Teppich aus Mitternachtsvelours und Mondlichtfäden. Ihre bernsteinfarbenen Augen flammten vor mütterlichem Feuer; behutsam hob sie die Säuglinge aus der Wiege, so zart wie ein von Morgentau umschlossenes Blatt. In bocca al lupo, hauchte die Brise durch uralte Eichen.
Der Wald schien lebendig, jeder Windhauch und jedes Rascheln im Unterholz war Zeugnis. Mamma mia, rief das Wilde klar und deutlich: Diese Kinder waren ihr anvertraut. Nächtelang, durchzogen vom Duft von Harz und dem Gesang der Sterne, nährte sie sie und bewachte ihren Schlaf. Ihre Schreie waren leise wie Glocken in der Ferne, klingend über die Hügel hinweg.
So begann eine außergewöhnliche Brüderschaft, verbunden durch Überleben und nächtliche Gelübde. Der Atem der Wölfin, warm an ihren Wangen, war ein Versprechen der Widerstandskraft. Aus dieser Wiege des Schicksals sollten die Gründer eines Imperiums emporsteigen. Jenseits flüsternder Blätter regte sich das Geschick, begierig, sterbliche Männer zu Legenden zu formen.
Die Verbannung und die Flut
Im Palast hoch oben auf dem Alba Longa galten die Zwillingsbabys als Vorzeichen – Omen gleichermaßen von Hoffnung und Gefahr. König Amulius, in Furcht, dass die Prophezeiung um Numitors Erben seine Herrschaft stürzen könnte, befahl ihr verborgenes Beseitigen. Ein brutaler Erlass ließ die Kinder in einer Holzkiste versiegeln und wie Treibholz der tosenden Strömung überlassen. Unter dumpf dröhnendem Himmel tostete der Tiber, Regen trommelte unaufhörlich auf die Wasseroberfläche, beharrlich wie ein Legionärs-Trommler.
Durch Zufall oder göttlichen Willen verfing sich die Wiege zwischen verworrenen Wurzeln am Ufer. Das Holz war durchnässt, die Maserung aufgequollen und glatt, durchtränkt vom beißenden Geruch von Schlamm und herabgefallenen Weidenblättern. Ein leises, gleichmäßiges Grollen stieg von den Stromschnellen auf – ein Chor, halb Klage, halb Wiegenlied. In diesem Moment zerbrechlicher Stille tauchte eine einsame Wölfin auf, der Wald ihre Kathedrale.
Ihre Pfoten sanken in weiches Moos, jeder Schritt schien von den Göttern gelenkt. Die Kinder schrieen kaum noch, doch die Ohren der Wölfin waren scharf wie die eines Jägers. Mit sanftem Stoß öffnete sie die Kiste und offenbarte die bleichen Jungen, deren Schicksal sie bergen sollte. Ihre Kiefer, zärtlich wie ein Mutterkuss, hoben sie mit behutsamer Kraft. Das taufrische Fell strich wie wärmende Glut über die Haut der Kinder.
Unter dem Blätterdach hielt der Wald den Atem an. Dämmerung fiel in warmen Ockertönen und gebranntem Siena durch die Zweige. Die Wolfs-Mutter trug ihre Schützlinge zu einem versteckten Bau tief in Gestrüpp und Wurzeln. Hier war der Geruch von feuchter Erde schwer, gebrochen nur vom Ruf entfernter Eulen und dem leisen Seufzen des Windes durch Zweig und Dickicht. Jede Nacht legte sie sich um sie, ihr Herzschlag ein unerschütterlicher Trommelschlag, der Sicherheit versprach inmitten wilder Gefahren.

Die Fürsorge der Wölfin
Tage verschmolzen zu Nächten in der verborgenen Höhle der Wölfin, jeder Augenblick begleitet vom urtümlichen Chor des Waldes. Die Zwillinge, zart und rosa wie frisch gepflückte Rosen, entwickelten Lungen, die selbst heftigste Schreie aushielten. Ihre Rufe hallten an den Felswänden wider, ein Echo wie ferne Glocken in einer leeren Basilika. Jeder Schrei lehrte sie zugleich Verletzlichkeit und Stärke, eine doppelte Lektion, die ihre Seelen prägte.
Die Wölfin, dunkel wie Mitternachtsvelours, führte sie zu neuen Entdeckungen. Wenn der Hunger an ihren Bäuchen nagte, jagte sie auf Hasen im nebelverhangenen Unterholz. Der Duft zerrissener Farne stieg wie Weihrauch auf, während sie mit gespannter Muskulatur durch die Lichtung sprang. Das Fleisch, das sie brachte, war warm, blutzart und wurde gerecht geteilt. Die Brüder lernten früh: kein Fest wird allein begangen.
Jeden Morgen begrüßte sie ein Chor aus Vögeln – Lerchen, die klar klangen wie Kirchengesang, Nachtigallen, die silberne Triller zwischen die Büsche webten. Die Säuglinge glucksten und griffen nach zitternden Blättern, schmeckten die raue Welt. Auf feuchten Steinen unter einem Wasserfall krochen sie vorwärts, ihre Knie ans Steinbett geschlagen. Der Sprühregen roch nach wildem Minzduft, kühl und belebend wie Meißel, die Marmor bearbeiten.
Als sie schließlich auf wackeligen Beinen liefen, trugen sie eine seltsame Kraft in sich: das Raubtierauge des Wolfs, das Herz des Menschen. Ihr Lachen klang wie Sturm, der sich legt und die ehrwürdige Stille der uralten Wälder bricht. Abends hütete sie die Wölfin dicht an sich, ihr Atem ein warmes, beruhigendes Summen an ihren Ohren. Oben sprossen die Sterne über ihnen wie Puderzucker auf reich glasiertem Gebäck.

Brüder des Schicksals
Erzogen nun von Faustulus, einem bescheidenen Hirten Numitors, gediehen die Zwillinge robust und schlau. Ihre Glieder waren schlank wie junge Triebe, zugleich verspielt und kraftvoll. Jeden Morgen rannten sie über Höhenrücken und durch Schluchten, die Lederbesohlung wirbelte Kiefernnadeln auf. Die Luft duftete nach frühen Weinblüten, süß und flüchtig.
Sie lernten die Sprache der Herden und der Sturmwolken. Wenn Donner über die Hügel grollte, forderten sie einander heraus, reglos darunterzustehen. Ihre Seelen funkelten vor jugendlichem Eifer, so hell wie Blitze, die einen düsteren Himmel zerspalten. Doch hinter ihrem ausgelassenen Spiel lag tiefe Loyalität: keiner verließ den anderen im Angesicht von Wölfen oder Menschen.
Faustulus warnte sie häufig, sich nicht den Stadtmauern des Alba Longa zu nähern, wo Numitors verschlungene Machtspielchen sein Leben bedrohten. Aber die Sehnsucht nach Größe ist ein Fluss, der zum Meer drängt. Romulus wurde rastlos, schnitzte Wedges aus Treibholz zu winzigen Speeren. Remus, mit leuchtenden Augen, übte Speerwurf an Kieselsteinen, die wie Glocken klangen. Ihr Training war ein Mosaik aus Hirtenkunst und wolfsgeborenem Instinkt.
Ein zufälliges Aufeinandertreffen mit königlichen Wachen änderte alles. Beschuldigt, gestohlene Schafe gehütet zu haben, verteidigten die Brüder ihre Ehre mit Schlägen, die fielen wie Hammerhiebe in einer Schmiede. Remus’ Lachen erklang auch im Kampf; er stürzte Feinde zu Boden, doppelt so groß wie er. Romulus’ finsterer Blick ließ selbst Veteranen erzittern. Kunde davon erreichte König Numitor, der die Wahrheit in ihrem Blut erkannte. Das lange verschollene Erbe pochte in ihren Adern, so rot und standhaft wie reife Granatäpfel.

Der Streit und die Gründung
Mit Numitors Rat riefen Romulus und Remus Unterstützer aus Land und Lager zusammen. Veteranen wolfsartiger Wildheit und ländlicher Tapferkeit marschierten sie unter Bannern aus tiefem Purpur und Stahl gegen Alba Longa. Die Belagerung war kurz – ein Dröhnen von Schilden und Kriegsgeschrei, das an alte Mauern widerhallte. Fackelschein tanzte über den Stein, ließ jede Ritze wie eine Naht aus flüssigem Gold erscheinen.
Doch der größte Sturm wurde nicht von sterblichen Waffen geschürt, sondern von brüderlichem Streit. Als der Moment kam, eine neue Stadt auf dem Palatin zu gründen, übersprang Remus den eingegrabenen Grenzgraben im Scherz. Triumphierend breitete er die Arme, als kündigte er den Anbruch des Morgens an. Romulus’ Gesicht verdüsterte sich; Rivalität schnitt tiefer als jede Streitwagenklinge. Worte sprühten wie Funken über trockenes Reisig.
Der Zank entbrannte unter gewitterverhangenem Himmel, der Donner murmelte wie ein unsichtbares Gericht. Remus verhöhnte die niedrige Mauer: „Sechs Ellen genügen höchstens den Fluten, nicht unserer stolzen Stadt.“ Romulus’ Gegenrede kam scharf wie Stahl. Ein Schlag traf Remus an der Schläfe, und er brach zusammen wie eine zerbrochene Säule.
Stille senkte sich, schwerer als jeder Schlachtenlärm. Doch aus dieser Stille erhob sich das Flüstern des Schicksals. Romulus weinte, Tränen mischten sich mit dem Regen, jeder Tropfen ein Gelöbnis von Erinnerung und Reue. Er legte den leblosen Körper seines Bruders auf den geweihten Boden, warf bei Remus’ Füßen die ersten Erntegaben – Körner und gesalzenen Wein. In diesem Chiaroscuro aus Trauer und Triumph wurde der erste Keim Roms gepflanzt.

Fazit
Als die Morgensonne die Palatinsteine vergoldete, breitete sich ein ehrfürchtiges Schweigen über Roms junge Straßen. Jeder Stein zeugte von Blut, Verlust und brüderlichem Opfer. Der ferne Heulton der Wölfin schien der neugeborenen Stadt Respekt zu erweisen, sein Echo schlug in den Colonnaden wieder, die noch erbaut werden sollten. Unter dem Bogen der Erinnerung wandelte Romulus allein, sein Herz zugleich hohl vor Trauer und doch erfüllt von Entschlusskraft.
Er weihte die Stadt Mars, rief Mut herbei für unzählige Generationen. Siegesglocken läuteten in seinem Geist, doch über dem Tiber verklang kein Klang. Die Luft schmeckte nach zerriebenem Thymian und Steinmehl, ein Duft so scharf und ewiger als die Erzählung selbst. Händler und Reisende würden einst Rom als caput mundi preisen – die Hauptstadt der Welt – doch ihre Wiege blieb ein Nest aus Wolfsfell und Tränen.
Generationen später würden Dichter von Zwillingsprinzen und einer Mutter der Wildnis singen. Sie schufen Marmorstatuen, die wie eingefangenes Sonnenlicht strahlten, und verglichen Roms Aufstieg mit einem Phönix, der aus der Asche steigt. Doch die wahre Gestalt der Stadt war geformt durch den letzten Schlag eines Bruders, so schroff wie ein Blitz, zugleich geglättet von der sanften Hand der Erinnerung. Das Echo der Ausdauer leuchtete heller als das Klingen der Schwerter.
So wurde Rom aus leisen Wimmern unter mondbeschienenen Eichen und eisenharter Ambition geboren – eine Erzählung, die roh und erhaben zugleich ist und Teil des Geflechts der Zivilisation wurde. Und wenn schließlich der Geist der Wölfin durch die Abendgassen glitt, flüsterte ihr Wesen von bescheidenen, wilden Anfängen – wo Entschlossenheit und Schmerz sich vereinen, um Unsterblichkeit zu schenken.