Das Monster wird in deinem Bett schlafen

12 min

Das Monster wird in deinem Bett schlafen
A rustic Brazilian bedroom at dusk, small candle glowing warmly as shadows gather beneath the bed—just where the Bicho Papão might slink.

Über die Geschichte: Das Monster wird in deinem Bett schlafen ist ein Volksmärchen aus brazil, der im Zeitgenössisch spielt. Diese Beschreibend Erzählung erforscht Themen wie Gut gegen Böse und ist geeignet für Kinder. Sie bietet Moralisch Einblicke. Ein gruseliger, aber gleichzeitig verspielter brasilianischer Volksmärchen über den Bicho Papão, das Kinder dazu ermutigt, früh schlafen zu gehen.

Einleitung

Sanftes Licht ergoss sich auf die Holzdielen wie ein verschütteter Milchkrug. In diesem sanften Schein schlichen Ana und Lucas an unpassenden Hausschuhen und einem verirrten Rugbyball vorbei. Ihre Großmutter, Vó Mariana, rief aus der Küche mit einer Stimme, so warm wie frisch gebackenes Pão de Queijo: »Puxa vida, Kinder,« sagte sie. »Ihr beschwört den Bicho Papão herauf, wenn ihr nach der Schlafenszeit wach bleibt.« In der Luft hing der zarte Hauch von Zitrusfrüchten von einer halb geschälten Orange auf der Fensterbank. Ein entferntes Zirpen der Zikaden dröhnte wie ein schief geratenes Schlaflied. Jeder zögerliche Schritt hallte kindliche Trotzlust nach. Ana wob in einem abgenutzten Baumwollsocken mit winzigen Tukanen ihre Zehen. Der raue Faden schmiegte sich sanft an ihre Ferse. Lucas, unruhig, legte sein Ohr an die Tür und lauschte nach der letzten Mahnung seiner Großmutter. Eine Stille legte sich über den Raum, obwohl die Nacht warm war, wirkte alles kalt. Er schmeckte Minze vom frühen Zähneputzen auf seiner Zunge. »Meinst du, der Papão schläft wirklich unter unserem Bett?« flüsterte er. Seine Worte hingen wie ein Spinnennetz im fahlen Licht. Ana zuckte mit den Schultern. Ihr Haar duftete schwach nach Mango-Shampoo. Ruhe legte sich um sie wie ein Samtumhang. Das Dröhnen eines entfernten Autos passte zum Schlag ihrer Herzen. Schatten streckten sich und veränderten ihre Form, tanzten zu einer unsichtbaren Melodie. Vó Marianas Warnung wehte zurück: Bald war Schlafenszeit. Sonst würde das Ungeheuer hereinschleichen und sich neben ihnen einkuscheln, scharf auf bunte Schlafanzüge und Kinderlachen. Irgendwo zirpte eine Grille wie ein winziges Getriebe. In diesem Moment erkannten die Geschwister, dass die Nacht Geheimnisse barg, dunkler als jeder Kleiderschrank. Und so begann ihr Abenteuer – eine Jagd durch die Schwelle des Schlafs, um ein Wesen auszutricksen, das kleiner war als ein Gerücht, doch so groß wie ein Traum.

Ein Flüstern in der Nacht

Als die Uhr weit über neun schlug, wog jede Sekunde schwer. Anas Herz pochte gegen ihre Rippen wie ein Vogel im Käfig. Lucas zupfte nervös an der Ecke seiner Decke, die Augen so groß wie Untertassen, flackernd vor Angst und Aufregung. Die Worte ihrer Großmutter tanzten in ihren Köpfen: Der Bicho Papão lauerte in Ecken und nur dort, immer bereit, sich in offene Herzen zu schleichen. Ein kühler Windhauch wehte durch das Fenster und trug den Duft von Jasmin und fernen Regenschauern heran. Als würde die Natur selbst die Schattenspiele an den Wänden untermalen. Ana griff nach der Hand ihres Bruders. Ihre Fingerspitzen berührten sich mit einem leisen Funken, wie das Knacken von Zweigen unter den Füßen. »Hörst du das?« flüsterte sie. Irgendwo weit entfernt bellte ein Hund zweimal, dann verstummte er. In der Stille vernahmen die Geschwister ein leises Schaben unter dem Bett. Möbelbeine warfen lange, krumme Schatten, die wie verdrehte Äste aussahen. Lucas schluckte. »Zeig dich,« forderte er, obwohl seine Stimme zitterte. Sie knieten und spähten; ihre Fantasien loderten wie Feuerwerke. Unter der Matratze sahen sie nur Dunkelheit – doch diese Dunkelheit schien zu pulsieren, lebendig zu sein. Ihre Haut kribbelte. Lucas meinte, ein Rascheln von Stoff auf dem Boden zu spüren. Ein tiefes Grollen vibrierte durch das Holz, als würde etwas Schweres sich bewegen. Er roch Mottenkugeln aus einem alten Koffer hinter einer Truhe. Anas Atem stockte beim kupfernen Geschmack der Furcht. Eine flüchtige Gestalt huschte davon, so schnell wie eine Echse beim Fluchtreflex. »Tá me tirando?« wisperte Lucas und versteckte seine Panik hinter brasilianischem Jeitinho. Ana zwang ein Lachen, das knackte wie dünnes Eis. Sie tauschten einen Blick – gleiche Mischung aus Nervenkitzel und Grauen. In der Ferne summte Vó Mariana ein Schlaflied, so sanft, dass es sich wie Satin anfühlte. Es erinnerte sie daran, dass die Nacht, so schattig sie war, der Erinnerung und den Träumen gehörte. Doch hier, unter dem Bettgestell, lauerte eine Gegenwart, hungrig nach Unfug. Die Kinder rückten zurück und rieben ihre Knie am kühlen Boden. Ein Fetzen Stoff zog wie ein verlorenes Band. Die Stille kehrte zurück, legte sich wie feiner Staub, doch das Flüstern von Krallen auf Holz blieb.

Zwei Kinder spitzen unter einem Bett in einem dunklen Raum hervor, während Schatten um sie herum wirbeln.
Ana und Lucas teilen einen zitternden Moment neben ihrem Bett, während die Welt draußen ruhig ist, abgesehen vom sanften Summen der Zikaden und einem leisen Kratzen unter der Matratze.

Schattenjagd

Ana und Lucas sprangen vom Bett wie zwei Gazellen, erschreckt von der Nacht. Ihre nackten Füße landeten mit einem weichen Aufprall auf dem Boden. Der Gang hinter ihrer Tür erstreckte sich wie ein endloser Tunnel aus Grau, hier und dort erleuchtet vom bernsteingelben Schimmer der Nachtlichter. Jedes dieser Lämpchen warf schiefe Silhouetten, die an Kostümtänzer bei einem Maskenball erinnerten. Die Kinder schlichen weiter, lauschten jedem Atemzug des Hauses. Ein Dielenbrett stöhnte unter Lucas’ Gewicht – er erstarrte. Oben drehte der wackelige Ventilator und verströmte einen leichten metallischen Beigeschmack in der Luft. Anas Schulter streifte ein hängendes Bild einer Palme. Sie ertastete die raue Struktur der Leinwand mit den Fingerspitzen, als würde sie Brailleschrift lesen. Ein fernes Tropfen aus dem Badezimmer tropfte wie ein Countdown. Sie erreichten das Wohnzimmer. Das Sofa, behangen mit gehäkelten Kissen, verströmte den Duft von Lavendelsäckchen, die darunter versteckt lagen. Lucas schnupperte, fühlte sich kurz getröstet, erinnerte sich dann aber, dass das Monster überall lauern konnte. Sein Blick fiel auf einen sich leicht bewegenden Vorhang. »Hast du das gesehen?« zischte er. Ana nickte, ihr Herz trommelte wie ein Taiko-Drum. Sie rissen den Stoff beiseite. Nur Staubkörner schwebten im schmalen Lichtkegel. Die Stille schien nun noch schwerer. Mit entschlossenen Schritten rückten sie weiter zur Küchentür, hinter deren sattem Gelblicht Geborgenheit lockte. Durch das Milchglas erhaschten sie einen Blick auf Vó Mariana, die am Spülbecken stand und leise summte. Ihr Haar schimmerte silbern. Sie bemerkte die Kinder nicht. Hinter dem Herd glänzten die Fliesen wie winzige Spiegel. Die Geschwister warfen sich einen Blick zu. Lucas schlich sich als Erster hinein, Ana dicht hinter ihm. Kalte Fliesen unter seiner Socke jagten ihm einen Schauer über den Rücken. Er stellte sich vor, wie der Bicho Papão hinter der Mehltüte kauerte. Ana nahm ein Reiskorn aus einem offenen Sack. Es fühlte sich glatt und fast schleimig an. Sie ließ es auf den Boden gleiten. Es kullerte über die Fliese wie eine Murmel und kam am Rand der Küchenschranktür zum Stehen. Die Kinder hielten den Atem an. Eine Minute verstrich, dann noch eine. Nichts regte sich. Ermutigt rutschten sie näher zum Herd. Der Duft von Kaffeepulver und Zimt lag in der Luft. Lucas’ Magen flatterte – eine Erinnerung an das verschobene Abendessen. Er fragte sich, ob der Papão sich über Reste hermachen würde. Sie umgingen die Ecke. Eine halb geöffnete Schranktür offenbarte tiefe Schatten darin. Lucas grinste. »Hab dich!« rief er und riss sie auf. Ein Bündel Holzlöffel klirrte auf den Boden. Er machte einen Satz zurück, die Augen tränten vom plötzlichen Lärm. Ana lachte, hell wie silberne Glocken. Vó Mariana blickte überrascht auf. »Meninos!« rief sie und wischte die schäumenden Hände an ihrer Schürze ab. Die Kinder tauchten in ihre Wärme ein, vergaßen für einen Moment das lauernde Ungeheuer. Doch wirklich entspannen konnten sie nicht. Denn in jenem Augenblick zwischen Lachen und Erleichterung erklang ein leises Rascheln aus der Tiefe der Speisekammer. Ein kalter Luftzug flüsterte von neuen Streichen. Die Jagd durch die Schatten war lange noch nicht vorbei.

Kinder schlüpfen vorsichtig durch einen schwach beleuchteten Flur, in dem Schatten um sie herumwirbeln.
Ana und Lucas schleichen durch den Flur, geführt von Nachtlichtern und dem entfernten Summen eines Ventilators, während sie nach der schelmischen Erscheinung des Bicho Papão suchen.

Ein listiger Plan

Zurück in ihrem Schlafzimmer sammelten sich Ana und Lucas unter der Patchworkdecke. Ihre Atemzüge kamen schnell, füllten die dünne Nachtluft mit Aufregung. Der Boden fühlte sich kühl an unter ihnen, wie glatte Flusssteine. Sie rückten eng zusammen. Anas Augen funkelten vor einem plötzlichen Einfall, hell wie Glühwürmchen bei Dämmerung. »Wir werden ihn austricksen,« flüsterte sie. Lucas neigte den Kopf. »Wie?« Er zupfte an einem losen Faden der Decke. Die raue Stelle kratzte an seiner Handfläche. Sie deutete unter das Bett. »Wir stellen eine Attrappe auf.« Seine Neugier stieg. »Eine Attrappe?« fragte er. »Ja,« sagte sie, »ein selbstgebasteltes Monster für den Bicho Papão. Dann schleichen wir ins Bett zurück.« Der Flur draußen beherbergte nur den rhythmischen Pulsschlag des Deckenventilators und das ferne Zirpen der Grillen. Ana kramte in ihrem Nachttisch. Schließlich zog sie einen alten Teddybär hervor, dem ein Glasauge fehlte. Sein tweedartiges Fell war verfilzt und roch schwach nach Pfefferminze von einem früher darin versteckten Minzblatt. Lucas warf seinem Kuscheltier einen roten Umhang – eigentlich von seinem Cousin aus dem Halloween-Kostüm – um. Der Stoff wehte wie ein winziges Mutcape. Er zog zwei ungleiche Socken über die Pfoten. »Perfekt,« hauchte er. »Der Bicho Papão wird den Unterschied nicht merken.« Sie platzierten das Stofftier in der Raummitte, lehnten es an eine Spielzeugkiste. Die Schatten dehnten es zu einer bedrohlichen Silhouette. Ihr Plan fühlte sich so frisch an wie eine neue Buchseite. Sie traten zurück und pressten sich gegen die Wand. Jeder Herzschlag klang wie ein Trommelwirbel. Die Lampe flackerte zaghaft. Die Geschwister tauschten einen verschwörerischen Blick. Dann krochen sie in ihre Decke zurück und taten so, als schnarchten sie. Minuten verrannen. Das einzige Geräusch blieb das ferne Tropfen des Wasserhahns. Dann erklang ein sanftes Schlurfen, als lägen Federn auf Stoff. Die Matratze knarrte auf einer Seite. Ana unterdrückte ein Kichern; Lucas biss sich auf die Lippe. Ein tiefes Knurren grollte durch den Raum. Die Kinder blieben steif wie Statuen, atmeten flach. Unter ihnen bebte der Boden. Die Puppe rutschte mit einem dumpfen Poltern um. Ein geschärftes Einatmen zischte im nächsten Moment. Sie wagten sich nicht zu rühren. Die Flamme der Lampe neigte sich zur Dunkelheit, warf einen unheimlichen Strahl. Das Knurren vermischte sich mit dem Summen des Ventilators – eine monströse Harmonie. Dann ein Knirschen. Etwas Schweres kroch über den Rand der Decke, schnupperte an silbernen Nähten, die wie Fäden glitzerten. Ana spürte, wie die Wand leicht zitterte. Das Ungetüm, wenn es denn eines war, schnüffelte. Dann, ungeahnt, sprang es nach dem Umhang der Attrappe. Ein panisches Schnaufen und ein Flauschbüschel auf dem Boden verrieten den Erfolg. Es taumelte zurück unter den kastanienbraun lackierten Bettrahmen. Die Geschwister hielten den Atem an, bis ein schweres Ausatmen die Dielen erzittern ließ. Ihr Trick hatte funktioniert. Der Bicho Papão war abgelenkt, jagte einer eigenen Schattenvorstellung nach. Unter der Decke tauschten sie ein triumphierendes Grinsen aus. Der Sieg schmeckte süß wie Honig-Guaven-Marmelade. Das Ungeheuer war hereingelegt. Bald würde Schlafenszeit sein. Und das war der beste Kniff überhaupt.

Ein Stofftier, das als Lockmonster verkleidet ist, sitzt unter einem Bett in einem sanft beleuchteten Raum.
Ana und Lucas haben unter ihrem Bett ein provisorisches Monster errichtet, wobei sie einen alten Teddybär mit einem roten Cape bekleidet haben, um den Bicho Papão in einer spielerischen nächtlichen List zu überlisten.

Das letzte Wiegenlied

Nachdem der Köder seine Wirkung gezeigt hatte, kehrte Stille ins Haus ein. Ana und Lucas lagen still da, ihre Herzen ruhig, während sie dem sanften Atem lauschten. Der Bicho Papão hatte seine Spiegelung gejagt und irrte nun verwirrt umher. Durch das Fenster tanzten Mondstrahlen in schmalen Bahnen über die Zimmerdecke wie scheue Geister. Ein entfernter Hahn krähte und deutete den nahenden Morgen an. In der Luft lag der Duft von frischer Bettwäsche und Orangenblüten. Die Patchworkdecke drückte sanft auf ihre Schultern, warm und tröstlich. Lucas bewegte sich und spähte in die Dunkelheit. Er stellte sich vor, wie sich das Wesen in vergessene Schränke und unbenutzte Schubladen zurückzog. »Meinst du, er kommt zurück?« murmelte er. Ana gähnte, ihre Augenlider schwer wie Vorhänge bei Dämmerung. Sie fühlte sich nun sicher unter der Decke. »Nee,« sagte sie. »Er jagt jetzt Socken in den Schatten.« Lucas kicherte leise, wie Regen auf einem Blechdach. Vó Marianas Wiegenlied wehte durch das Haus, unirdisch sanft und beruhigend. Jede Note fühlte sich an wie eine Feder am Ohr. Die Melodie trug die Weisheit ganzer Generationen und lehrte, dass die Nacht den Träumen und Erinnerungen gehöre, nicht der Furcht. Ana atmete tief ein; der Vanilleduft ihres Kissens stieg mit ihr auf. Lucas seufzte zufrieden. Ihre Fantasie, einst so wild wie Dschungelkatzen, glitt nun näher an den Rand des Schlafs. Draußen rauschten Bananenblätter und flüsterten der Welt gute Nacht zu. Ein Lüftchen trug den fernen Summton eines Nachbarsenders, der eine sanfte Samba spielte. Es klang wie entferntes Lachen aus einer anderen Welt. Anas letzter Gedanke war ein einfaches Gebet: Möge der morgige Tag sonnig sein und neue Abenteuer bringen. Lucas driftete auf einer Welle des Wohlbefindens, im Wissen, dass der Bicho Papão heute Nacht nicht zurückkehren würde. Die Wände ihres Zimmers, pastellfarben gestrichen, schimmerten wie Sicherheitsgurte um sie herum. Die letzten Takte von Vó Marianas Hymne verhallten, hinterließen Wärme. Dann legte sich friedliche Stille über den Raum. Im Schlaf fanden die Kinder Mut, denn sie hatten ein Ungeheuer bezwungen, so listig wie Mondlicht selbst. Und während sie schliefen, ruhte der Bicho Papão anderswo, vielleicht erzählte er seine eigene Geschichte denselben stillen Schatten. Die Nacht jedoch, einst furchterregend, fühlte sich an wie weiche Baumwolle und warm wie eine Umarmung der Großmutter.

Zwei Kinder schlafen unter einer Decke, während silbernes Mondlicht den Raum erfüllt.
Ana und Lucas sinken in einen friedlichen Schlaf unter einer pastellfarbenen Decke, beruhigt durch das entfernte Schlaflied ihrer Großmutter und den Triumph ihres klugen Plans.

Fazit

Der Morgen dämmerte sanft und golden, als würde die Sonne durch die Vorhänge spähen, um zwei schlafende Helden zu betrachten. Ana regte sich, blinzelte gegen das blasse Licht. Lucas gähnte und streckte sich wie eine Katze im Sonnenstrahl. Sie erinnerten sich an die nächtlichen Streifzüge, an gejagte Schatten und kluge Kniffe, mit denen sie ein sagenumwobenes Wesen überlistet hatten. Ein leises Rascheln kündigte Vó Marianas Eintritt an; sie trug ein Tablett mit dampfenden Pão de Queijo und Guavensaft. Das Aroma war einladend, blumig und warm. Sie lächelte, die Augen funkelten. »Gut gemacht, meus queridos,« sagte sie mit ihrer Stimme, die sich um sie legte wie eine Lieblingsdecke. »Der Bicho Papão wird euch heute Nacht nicht mehr stören.« Ana strahlte und wischte sich einen Krümel von der Wange. Lucas nickte und fühlte sich mutiger als je zuvor. Der stolze Blick seiner Großmutter war für sie wie ein Scheinwerfer, der zwei Champions ihrer ganz eigenen Gutenachtgeschichte beleuchtete. Im soften Morgenlicht verwandelte sich das Haus. Die Schatten der nächtlichen Furcht verflüchtigten sich wie Nebel. Das verspielte Ungeheuer, einst so furchteinflößend, war zur Lektion in Mut und Einfallsreichtum geworden. Während sie ihren Saft nippten, schlossen die Kinder einen Pakt: nie wieder Zeit mit Herumtrödeln vor der Schlafenszeit zu verschwenden. Die Erinnerung an raschelnde Füße unter dem Bett und den Nervenkitzel der Jagd würde sie behutsam in jede Nacht geleiten. Und sollte der Bicho Papão in einem anderen Traum zurückkehren, wussten sie, wie sie ihn begrüßen mussten – mit Lachen, cleveren Tricks und einem furchtlosen Herzen. Denn die Nacht kann genauso mutig sein wie der Tag, wenn man sie gemeinsam meistert. Mit diesem Gedanken erhoben sie sich vom Tisch, bereit für neue Abenteuer, und ließen die Echos ihres nächtlichen Triumphs in einem brasilianischen Zuhause zurück, in dem das Zubettgehen nie wieder zum Kampf wurde.

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