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Über die Geschichte: Mwaris Heiliger Berg ist ein Myth aus zimbabwe, der im Ancient spielt. Diese Descriptive Erzählung erforscht Themen wie Wisdom und ist geeignet für All Ages. Sie bietet Cultural Einblicke. Eine junge Frau begibt sich auf eine Reise zum heiligen Berg in Simbabwe, auf der Suche nach Weisheit, Wahrheit und ihrem Schicksal.
Im Herzen von Simbabwe, wo das Land mit den Flüstern von Geistern summt und Ahnen unter den Lebenden wandeln, gibt es einen Berg, der von der Zeit unberührt bleibt. Dzivaguru, der heilige Berg von Mwari, ist ein Ort, an dem die göttliche und die sterbliche Welt aufeinandertreffen, wo Weisheit denen gewährt wird, die würdig sind, und wo die Unwürdigen vom Nebel verschlungen werden, um nie wieder gesehen zu werden.
Seit Generationen erzählten die Ältesten des Dorfes Chivi Geschichten über jene, die die Geheimnisse des Berges suchten – Helden, Suchende und auch Narren. Einige kehrten zurück und brachten Geschenke der Weisheit und Macht mit, während andere verschwanden und nur ihre Namen zurückblieben, die aus Angst geflüstert wurden.
Tariro war mit diesen Geschichten aufgewachsen und hatte nie gedacht, dass sie eines Tages selbst aufgerufen werden würde. Doch die Ahnen hatten Pläne für sie – Pläne, die größer waren, als sie je verstehen könnte.
Dies ist ihre Geschichte.
Der Nachthimmel spannte sich weit über dem Dorf, eine riesige Leinwand, bemalt mit Sternen. Die Bewohner von Chivi versammelten sich um ein loderndes Feuer, ihre Gesichter vom flackernden Licht erleuchtet. Heute Nacht war keine gewöhnliche Nacht – heute Nacht sprachen die Ältesten vom heiligen Berg. Sekuru Mukanya, der älteste der Ältesten, stand in der Mitte und lehnte sich auf seinen geschnitzten Holzstab. Seine Stimme, vom Zahn der Zeit gegerbt, trug das Gewicht von Geschichten, die über Generationen weitergegeben wurden. „Es sind viele Jahre vergangen, seit der letzte Auserwählte die Reise nach Dzivaguru antrat“, begann er. „Aber die Geister rühren sich wieder.“ Ein Schweigen legte sich über die Dorfbewohner. „Es gibt einen unter uns“, fuhr er fort und ließ seinen Blick über die Gesichter in der Menge schweifen, „deren Schicksal mit dem Berg verbunden ist. Jemand, der von den Ahnen markiert wurde.“ Tariro spürte, wie die Hand ihrer Großmutter sich um ihre verkrampfte. Ihr Puls beschleunigte sich. „Die Zeichen waren eindeutig“, fuhr Mukanya fort. „Der Heiligenschein des Mondes, die Schreie der Nachtvögel, das Wechselspiel der Winde. Die Ahnen haben gesprochen.“ Dann ruhten seine Augen auf ihr. „Tariro.“ Ein kollektives Keuchen ging durch die Menge. Tariros Atem stockte. „Du bist diejenige.“ Tariro konnte in jener Nacht nicht schlafen. Das Dorf war in Stille gefallen, aber in ihrem Kopf hallten Mukanyas Worte wie ein Trommelschlag wider. Die Eine. Leise stand sie auf und trat nach draußen. Die Luft war kühl, durchzogen vom Duft feuchten Erdreichs. Über ihr war der volle Mond, der silbern über die Landschaft schimmerte. Dann hörte sie es. Eine Stimme – nicht menschlich, nicht ganz Geist – rief ihren Namen. „Tariro…“ Sie drehte sich um, ihr Herz hämmerte. Der Wind raschelte durch die Bäume, und in seinen Flüstern hörte sie es erneut. „Tariro… Komm.“ Sie wusste nun, dass es wahr war. Der Berg rief sie. Bei Tagesanbruch bereitete sie sich auf die Abreise vor. Ihre Großmutter drückte ihr ein kleines Bündel in die Hand. „Drinnen findest du alles, was du brauchst“, sagte sie. Ihre Stimme war fest, doch ihre Augen glänzten vor unausweichlichen Tränen. Tariro entrollte das Tuch. Getrocknete Kräuter zum Schutz. Einen Kürbis mit heiligem Wasser. Und ein geschnitztes Holzzeichen – ein Erbstück, das über Generationen in ihrer Familie weitergegeben wurde. Sie packte es fest umklammert. „Ich werde zurückkehren.“ Ihre Großmutter lächelte, doch Tariro konnte die Sorge in ihrem Gesicht sehen. „Folge dem Wind“, flüsterte sie. Und damit machte sich Tariro auf den Weg zum heiligen Berg. Der Pfad war lang, schlängelte sich durch dichte Wälder und über tosende Flüsse. Jeder Schritt brachte sie dem Unbekannten näher, doch sie ging zielstrebig, geleitet von den Worten ihrer Großmutter. Tage vergingen. Der Berg kam näher, sein Gipfel in Nebel gehüllt. Eines Abends, als sie sich unter einem alten Baobabbaum ausruhte, hörte sie Schritte im Unterholz. Sie griff nach dem kleinen Messer an ihrer Taille. Eine Gestalt trat hervor – ein Mann, verhüllt im Leopardenfell. Seine Augen, dunkel und wissend, musterten sie. „Du gehst in Richtung Dzivaguru“, sagte er. Tariro nickte und griff das Messer fester. Der Mann lachte leise. „Leg das weg, Kind. Ich bin nicht dein Feind.“ „Wer bist du?“ fragte sie. Er kniete neben dem Feuer, das sie entfacht hatte. „Ein Reisender, wie du.“ Seine Präsenz beunruhigte sie, doch es war etwas Vertrautes an ihm – etwas Urzeitliches. „Sei vorsichtig, Tariro“, murmelte er. „Der Berg heißt nicht alle willkommen, die ihn suchen.“ Dann war er so schnell erschienen, wie er gegangen war. Die Basis des Berges war von einem Torbogen aus hoch aufragenden Steinen markiert, deren Oberflächen mit alten Schnitzereien bedeckt waren. Dahinter schlängelte sich ein schmaler Pfad nach oben in den Nebel. Als Tariro voranschritt, erfüllte ein tiefes Grollen die Luft. Eine Gestalt trat aus dem Fels – ein massiver Wächter mit Augen wie brennende Kohlen. „Wer sucht Einlass?“ verlangte er. Tariro schluckte schwer. „Ich bin Tariro, Tochter des Landes. Ich suche die Weisheit von Mwari.“ Der Blick des Wächters bohrte sich in sie. „Dann beantworte mein Rätsel oder kehre um.“ Er sprach: „Ich habe Flüsse, aber kein Wasser, Wälder, aber keine Bäume, Städte, aber keine Menschen. Was bin ich?“ Tariros Geist raste. Sie wiederholte die Worte, drehte sie gedanklich um. Dann wusste sie es. „Eine Karte“, sagte sie. Die Augen des Wächters dimmten. Die Erde bebte, als die steinerne Gestalt zur Seite trat und den Weg dahinter offenbarte. Sie hatte die erste Prüfung bestanden. Der Pfad führte in eine Höhle, deren Wände in schwachem blauem Licht erstrahlten. In der Mitte schimmerte ein Kreis von Geistern. Eine Frau trat vor, ihr Gesicht unheimlich vertraut. „Tariro“, sagte sie. „Kennst du dein Herz?“ Tariro zögerte. „Ich… ich weiß es nicht.“ Die Geisterfrau nickte. „Dann musst du wählen.“ Zwei Pfade erschienen – einer in goldenes Licht getaucht, der andere in Dunkelheit. „Der Pfad des Lichts führt zur Weisheit, aber du musst etwas Wertvolles opfern“, sagte der Geist. „Der Pfad der Dunkelheit führt zur Macht, aber du wirst dich selbst verlieren.“ Tariro dachte an ihr Volk. Sie wollte Weisheit, keine Macht. „Ich wähle den Pfad des Lichts.“ Die Geister lächelten, und der goldene Pfad öffnete sich vor ihr. Sie trat vor. Am Gipfel des Berges stand ein großer Baum – ein Baobab mit goldenen Blättern. Aus seinen Wurzeln trat eine Gestalt hervor. Eine Präsenz so gewaltig, so mächtig, dass die Luft selbst bebte. Mwari. Seine Stimme erfüllte die Welt. „Du hast dich bewiesen, Kind des Landes.“ Tariro kniete nieder. „Du hast Weisheit gesucht, und Weisheit wirst du haben.“ Eine Vision erfüllte ihren Geist – von ihrem Volk, ihren Kämpfen, ihrer Stärke. Sie sah die Vergangenheit, die Zukunft, die Wahrheiten, die unter der Oberfläche verborgen lagen. Als sie erwachte, war der heilige Berg wieder still. In ihrer Hand lag ein einzelnes goldenes Blatt – das Zeichen von Mwalis Segen. Tariro stieg den Berg hinab, ihr Herz für immer verändert. Als sie in ihr Dorf zurückkehrte, versammelten sich die Menschen und spürten, dass sich etwas verändert hatte. Sekuru Mukanya trat vor. „Du hast Mwari gesehen?“ Tariro nickte. „Und ich bringe seine Botschaft.“ Sie sprach von der Vision – ihrem Land, ihrer Zukunft, ihrer Einheit. Das Dorf freute sich. Tariro war nicht nur als Suchende zurückgekehrt, sondern als Anführerin. Unter dem wachsamen Auge des Mondes feierte Chivi die Rückkehr der Auserwählten – derjenigen, die den heiligen Berg Mwaries erklommen und lebend zurückkehrte, um die Geschichte zu erzählen.Die Prophezeiung der Ältesten
Der Ruf der Geister
Die Reise Beginnt
Der Wächter des Tores
Die Höhle der Ahnen
Mwaris Gabe
Die Rückkehr der Auserwählten
Ende.