Die Eitle Kuh: Ein indisches Volksmärchen über Bescheidenheit und Weisheit

9 min

Die Eitle Kuh: Ein indisches Volksmärchen über Bescheidenheit und Weisheit
Kingari the cow, standing regally by a muddy village pond at sunrise, her coat gleaming as villagers look on in amazement.

Über die Geschichte: Die Eitle Kuh: Ein indisches Volksmärchen über Bescheidenheit und Weisheit ist ein Volksmärchen aus india, der im Antik spielt. Diese Humorvoll Erzählung erforscht Themen wie Weisheit und ist geeignet für Kinder. Sie bietet Moralisch Einblicke. Eine prahlerische Kuh lernt Demut, nachdem sie auf erfahrene Geschöpfe trifft, und erkennt den Wert der Bescheidenheit.

Einleitung

In einem stillen Dorf an den Ufern des Ganges flirrte die Luft vor goldenen Staubkörnchen und duftete nach frischem Koriander. Kingari, die Kuh, stolzierte durch das Gehege wie eine Königin, die ihr Reich inspiziert. Ihr milchig weißes Fell glänzte in der Morgensonne, als hätte ein Künstlerpinsel es poliert. Mit stolzem Muhen erklärte sie sich selbst zum prächtigsten Geschöpf von Varanasi bis Vrindavan. „Ich bin das herrlichste Wesen diesseits des Flusses“, verkündete sie, ihre Stimme erhob sich wie Tempelglocken im Morgengrauen.

Die Dorfbewohner hielten bei ihren Arbeiten inne, um ihr Getue zu bewundern. Selbst die Ziegen rückten ehrfürchtig zurück und murmelten: „Heilige Kuh!“ Kingari schnippte mit dem Kopf und rümpfte die Nase. Sie prahlte mit ihren ergiebigen Eutern, behauptete, schneller als das flinkste Pferd zu sein, und bestand darauf, kein Lamm oder Kalb könne mit ihrer Kraft mithalten. Die Einheimischen scherzten: „Achha ji“, während sie insgeheim besorgt waren, sie könnte mit ihrer allzu stolzen Haltung ihre sorgsam gepflegten Felder zertreten.

Doch hinter der Prahlerei schlummerte das Verlangen nach wahrer Anerkennung. Kingari schnupperte am duftenden Gras, jeder Halm erinnerte sie daran, dass sie allein Lob verdiente. Das ferne Läuten der Tempelglocke rollte wie Donner über die Felder und spornt sie an. Sie schwor, dass bis zum nächsten Vollmond jeder – Mensch, Tier und Vogel – ihre Überlegenheit anerkennen würde. Niemand ahnte, dass das Schicksal andere Pläne hatte und Demut womöglich ihr kostbarster Schatz werden sollte.

Die Prahlerei der Kuh

Kingari erwachte vor Tagesanbruch, ihr Schwanz peitschte wie ein gefiederter Fächer über ihre schlanke Flanke. Sie hatte den Hahn zwei Dörfer weit krähen hören und wusste, dass die Stunde ihren großspurigen Ankündigungen günstig war. Gemächlich trottete sie zum Weidegatter, wo das Gras kühl und taufrisch wie Samt zwischen ihren Hufen lag. Sie verharrte mitten im Schritt und stieß ein triumphierendes Muhen aus, das eine Gruppe Flaschenkürbisse am Zaun erzittern ließ. An diesem Morgen, verkündete sie, würde sie jedes Tier – groß oder klein – herausfordern, sie zu überstrahlen.

Als die Ziegen sie hörten, stießen sie belustigt ein Lachen aus, denn keine Ziege hielt sich für flink genug, um Kingaris Tempo zu erreichen. Die Schafe jedoch trotteten ruhig heran. „Was soll der ganze Wirbel?“ fragte eine graue Aue. Die Kuh blähte ihre Backen auf und prahlte, sie könne mehr Heubündel auf ihrem Rücken tragen als jedes andere Geschöpf unter der Sonne. Die Aue neigte den Kopf, ihr dichtes Fell summte beinahe vor Weichheit, wie Wolkenteile in einer heißen Brise.

Ein nahegelegener Mandelbaum verströmte den zarten Duft von Nüssen und Blüten, als wolle er selbst Zeuge des Wettstreits sein. Das Knirschen spröder Blätter unter Hufen und das leise Blöken verschmolzen mit den fernen Tempelglocken zu einer sanften Symphonie. Kingari forderte die Aue heraus: „Dann belade mich, wenn du glaubst, deine Wolle sei stärker als meine Kraft!“ Die Schafmutter sprang gelassen auf den Wagen des Bauern und balancierte darauf, als wäre er eine rollende Wolke. Der Bogen des Wagens ächzte unter ihrem Gewicht – doch die Kuh hatte sich geweigert, es selbst zu versuchen.

Bei Sonnenuntergang versammelten sich die Dorfbewohner. Kingari stolzierte vor ihnen auf und hob ihre Hufe, sodass kleine Erschütterungen den staubigen Boden erzittern ließen. Doch die Aue hatte längst ihre Stärke bewiesen. Schweigen legte sich über die Menge, als der Mond silbern und wachsam am Himmel auftauchte. Kingari dämmerte, dass ihre Prahlerei hohl gewesen war. Ein Pochen pulste in ihren Schläfen, als sie murmelte: „Wer hätte gedacht, dass Wolle Lasten wie Steine tragen kann?“ Die Aue zwinkerte ihr zu und trottete davon. In dieser stillen Stunde kostete die Kuh die erste Spur von Demut, scharf wie Tamarinde auf der Zunge.

Eine weiße Kuh, die sich vor einem grauen Schaf rühmt, das auf einem beladenen Wagen balanciert, bei Dämmerung, während Dorfbewohner zuschauen.
Kingari prahlt vor den Dorfbewohnern bei Sonnenuntergang, während eine ruhige graue Schaf mühelos auf einem beladenen Wagen balanciert.

Herausforderungen durch das Schaf

Vom ruhigen Triumph des Schafs gedemütigt, grübelte Kingari im Schatten der Banyanwurzel. Federleichte Blätter raschelten über ihr, als würden sie richten. Sie scharrte ungeduldig mit den Hufen und schwor, ihre Überlegenheit diesmal in Sachen Geschwindigkeit zu beweisen. Bei Tagesanbruch forderte sie das Schaf zu einem Rennen am Flussufer heraus. Kinder säumten die staubige Strecke und warfen Tagetspetalblüten wie bunten Konfetti in die Luft.

Der Duft von feuchter Tonerde wehte vom Fluss herüber, während Zikaden ihren unermüdlichen Drum-Beat anstimmten. Kingari stürmte los mit donnerndem Galopp, ihre Muskeln wallten wie Seidenbanner in einem plötzlichen Windstoß. Eine Staubwolke kräuselte sich hinter ihr. Das Schaf galoppierte flink, doch bald hatte die Kuh mehrere Meter Vorsprung und summte vor Triumph, während in der Ferne Tempelglocken läuteten.

Doch auf halber Strecke gesellte sich ein schlanker Widder zum Wettlauf – ein ungebetener Teilnehmer. Der Widder neckte Kingari mit einem verspielten Hauch seiner Hörner und schoss wie ein Drachen im Monsunwind an ihr vorbei. Jeder Abdruck seiner Hufe schien leicht wie Lotusblüten, trug jedoch die Wucht eines Sturms. Die Dorfbewohner jauchzten: „Arre wah!“ wie Feuerwerk in festlicher Stimmung.

Kingari presste die Flanken zusammen, um Schritt zu halten, doch ihr Atem krampfte in der Brust. Die Hitze des Wettstreits brannte heißer als die Mittagssonne. Ehe sie sich erholen konnte, überquerte der Widder die Ziellinie, und hinter ihm stieg eine Staubwolke wie blasser Rauch auf. Das Schaf erreichte als Zweites das Ziel, die Kuh kam als Dritte an. Stille herrschte, bis ein Kind rief: „Es gibt immer jemanden, der schneller ist.“ In jener Nacht kaute Kingari bei sternenklarem Himmel ihr Wiederkäuerfutter, ihr Stolz war trügerisch verblasst wie ein halb vergessenes Fest. Zum zweiten Mal kostete sie die Demut – und fand sie weit dauerhafter als jeden Sieg.

Ein weißes Kuh jagt ein graues Schaf und einen Widder entlang eines staubigen Flussufers, während Kinder jubeln.
Im Morgengrauen am Flussuferpfad sprintet die Kuh Kingari gegen ein Schaf und einen flinke Widder, während Blütenblätter von kleinen Händen herabregnen.

Die Lektion des wendigen Affen

Die Kunde von Kingaris Niederlagen hatte sich im Dorf herumgesprochen und erreichte schließlich Rambhau, den Affen, dessen flinke Sprünge im ganzen Garten bewundert wurden. Rambhau schwang sich mit breitem Grinsen vom Banyan herab. „Warum dich mit langsamen Wettkämpfen zufriedengeben?“ schimpfte er. „Testen wir deine Wendigkeit!"

Kingari richtete sich stolz auf. Der Affe legte ihr eine Jasmingirlande um die Hörner, deren Duft wie feine Bänder durch die Mittagshitze zog. Ein leiser Windstoß trug die Blütendüfte, während fern ein streunender Hund durch den Hof schnüffelte. Rambhau forderte sie heraus, die Tempelstufen schneller zu erklimmen, als er von Stufe zu Stufe hüpfen könne.

Die Marmorwendeltreppe war von Moos und Tahnpasteopfern glatt geschliffen. Rambhau kletterte hinauf, sein Schwanz drehte sich wie ein Seidenband im Wind, jeder Satz ein müheloses Gedicht. Oben angekommen, warf er ihr Blüten als Beweis hinunter. Kingari setzte die Hufe auf die erste Stufe und versuchte es selber. Sie rutschte ab. Ihre Flanken streiften die kühle Marmorfläche; der Stein fühlte sich butterweich an. Sie spannte ihre Muskeln, doch die Schwerkraft zog sie zurück.

Ein Schweigen legte sich über die Zuschauer, als sie begriffen, dass die Kuh weder auf- noch absteigen konnte, ohne zu straucheln. Rambhau warf ihr eine Banane zu und meinte gütig: „Achha ji, Stärke ist mehr als Muskelkraft. Es heißt auch, seine Grenzen zu kennen.“ Kingaris Herz versank tiefer als das dunkle Wasser des Dorfbrunnens. Sie senkte den Kopf, als seien die Worte des Affen sanfter Regen, der ihre Überheblichkeit abwäscht. In dieser einfachen Geste erkannte sie, dass Stolz sie fehlleiten kann, wo Anmut sie tragen würde.

Eine weiße Kuh, die auf moosbedeckten Marmortreppen eines Tempels kämpft, wird von einem gewandten Affen beobachtet, der Blumen wirft.
Rambhau, der Affe, springt flink die moosbedeckten Tempelstufen hinauf, während Kingari, die Kuh, es versucht, aber ausrutscht.

Lektionen unter dem Banyanbaum

Am Ufer des Dorfteichs stand ein uralter Banyanbaum, dessen Wurzeln wie verknotete Schlangen wirkten und dessen Zweige eine grüne Kathedrale bildeten. Kingari zog sich dorthin zurück und suchte Rat bei Mridang, dem alten Elefanten, dessen sanfte Augen Weisheit atmeten, die älter war als der Fluss selbst. Er trompetete zur Begrüßung, als sie sich näherte, seine Stimme so tief wie ferner Donner.

Mridang lud sie ein, an einem Wettstreit im Wasserschöpfen teilzunehmen: Sie sollten zwei Krüge aus dem Teich füllen und sie über den Lehmboden tragen, ohne einen Tropfen zu verlieren. Kingari nahm die Herausforderung an, überzeugt, sie könne notfalls sogar den Ganges stauen. Die Kuh tauchte ihre Schnauze ins kühle Wasser und spürte, wie die Flüssigkeit glatt über ihre Zunge floss wie Seide. Sie umfasste den Krug mit ihrem Maul, doch jeder Schritt ließ das Gefäß wackeln, und Tropfen perlten wie Tränen auf die unebene Erde.

Im Gegensatz dazu umschlang Mridang seinen Krug mit dem Rüssel, seine Bewegungen waren langsam, überlegt und sicher. Jeder seiner Schritte klang gedämpft, sein Gleichgewicht so präzise, dass kein Tropfen verschüttet wurde. Ein Windhauch ließ die Banyanblätter rascheln und trug den Duft von feuchter Rinde und wildem Minzegruß heran. Eine Zikadencrescendo summte im Hintergrund.

Als sie die Ziellinie erreichten, war Mridangs Krug randvoll, während Kingaris halb leer war. Die Kuh blickte niedergeschlagen auf den matschigen Boden, ihre Gelenke gaben nach. Der alte Elefant stellte beruhigend seinen Fuß neben ihren ab. „Stärke kommt nicht aus falschem Stolz, sondern aus Übung und Geduld“, murmelte er und streifte sie mit dem Rüssel sanft an der Flanke. In diesem demütigen Augenblick flammte Dankbarkeit in Kingaris Augen auf, und sie begriff endlich die Kraft der Bescheidenheit.

Eine alte Elefantenkuh und eine weiße Kuh, die Wasserkrüge tragen, unter einem ausladenden Banyanbaum.
Unter einem alten Banyanbaum treten Mridang, der Elefant, und Kingari, die Kuh, in einem sanften Wassertransport-Wettbewerb an.

Schlussfolgerung

Als die Sonne hinter den fernen Palmenhainen versank, kehrte Kingari in ihr Gehege zurück – nicht mehr stolzierend, sondern mit stiller Würde. Sie hatte die Niederlage gekostet und entdeckt, dass Demut süßer war als jeder einst ersehnte Sieg. Das Schaf nickte ihr respektvoll zu, der Widder neigte ehrfurchtsvoll sein Haupt, und Rambhau, der Affe, ließ ein fröhliches Geplapper hören. Sogar Mridang, der Elefant, trompetete sanft, als wolle er sie ohne Vorbehalte wieder in seinen Kreis aufnehmen.

Die Dorfbewohner tuschelten, hörten, wie die einst so angeberische Kuh nun mit Anmut ging. Kinder tätschelten ihr die Flanke und riefen: „So eine liebliche Ruhe!“ statt „Was für eine prächtige Kuh!“ Kingari neigte dankbar den Kopf, ihre Augen spiegelten das Flackern der Laternenschein, der jeden Abend über den Hof tanzte.

Von diesem Tag an sprach sie kaum noch von ihren Kräften. Sie half dem Bauern beim Bearbeiten kleiner Feldstücke, spendete Wanderern Schatten und lauschte, wenn die Ziegen im Dorf das neueste Gerücht trugen. Sie hatte gelernt, dass Hochmut nur eine hohle Hülle sei – innen leer –, während Bescheidenheit und Freundlichkeit Samen seien, die reicher tragen als jeder Schatz.

Bald wurde ihre Geschichte jenseits des Ganges in Markt- und Flussstädten erzählt. Händler lächelten und sagten: „Trefft Kingari, die Kuh, die erkannte, dass es immer jemanden Besseren gibt.“ Mütter erzählten ihre Sage vor staunenden Kindern und erinnerten sie daran, dass wahre Größe nicht in lauten Worten liege, sondern in sanften Taten und einem demütigen Herzen.

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