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Die Zwillingsbrüder und der Flussgeist
The twin brothers, Kibwe and Jengo, stand at the edge of the mighty Mbali River, surrounded by the lush, vibrant beauty of the Congo rainforest. While Kibwe hesitates, sensing the unseen forces at play, Jengo’s curiosity pushes him forward. A mystical glow shimmers over the water, hinting at the presence of the legendary River Spirit. The journey is about to begin.

Über die Geschichte: Die Zwillingsbrüder und der Flussgeist ist ein Folktale aus congo, der im Ancient spielt. Diese Poetic Erzählung erforscht Themen wie Courage und ist geeignet für All Ages. Sie bietet Moral Einblicke. Die Liebe eines Bruders wird auf die Probe gestellt, als er wagt, den Zorn des Flussgeistes herauszufordern.

Tief im Herzen des kongolesischen Regenwaldes, eingebettet zwischen uralten Baobab-Bäumen und verwinkelten Dschungelpfaden, lag das Dorf Ngando. Die Menschen hier lebten im Einklang mit der Natur, ehrten das Land, den Himmel und vor allem den Mbali-Fluss – ein mächtiger, endloser Strom des Lebens, der sich wie eine große, lebendige Schlange durch den Dschungel schlängelte.

Für die Dorfbewohner war der Fluss mehr als nur Wasser. Er war heilig. Er war die Heimat von N’kunga, dem Flusgeist, einem mächtigen Wächter, der denen Leben schenkte, die ihn respektierten, und jene bestrafte, die es nicht taten.

Die Menschen von Ngando nahmen nie mehr vom Fluss, als sie benötigten. Sie brachten Opfergaben aus geflochtenen Schilfrohren und duftenden Blumen dar und flüsterten jeden Morgen Gebete des Dankes. Die Ältesten übergaben heilige Regeln:

1. Nimm nicht, was nicht frei gegeben wird.

2. Segle nicht über die heilige Biegung hinaus.

3. Ergebe N’kunga keinen Zorn, denn der Fluss sieht alles.

Die meisten im Dorf gehorchten ohne Frage. Doch Kibwe und Jengo, Zwillingsbrüder, die unter dem Licht desselben Mondes geboren wurden, waren nicht wie die meisten.

Kibwe war vorsichtig, nachdenklich und sanftherzig. Er hörte auf die Ältesten und respektierte ihre Lehren. Jengo hingegen hatte einen unruhigen Geist. Er war furchtlos – oder vielleicht war er zu töricht, um Angst zu kennen.

Und genau diese Kühnheit würde eine Geschichte in Gang setzen, die über Generationen erzählt werden würde.

Die Warnung des Flusses

Das Dorf pulsierte unter dem Schein der untergehenden Sonne, die Luft war erfüllt vom Duft gebratener Kochbananen und frischem Fisch aus dem Fluss. In jener Nacht, als sie sich um das Feuer versammelten, lehnte Baba Zuberi, der Älteste des Dorfes, sich vor, seine Stimme schwer von einer Warnung.

„Kinder, hört mich an“, sagte er, seine faltigen Hände umklammerten seinen geschnitzten Spazierstock. „Der Fluss ist lebendig. Er kennt euer Herz. Er flüstert dem Wind zu und spricht mit den Bäumen. Und wenn ihr es wagt, in seine verbotenen Gewässer einzudringen… wird er euch mitnehmen.“

Die Dorfbewohner zuckten zusammen. Sie hatten diese Geschichten bereits gehört, von denen, die zu weit gegangen waren, zu viel genommen hatten und nie zurückgekehrt waren. Doch Jengo grinste, die Arme verschränkt.

„Das sind nur Geschichten, um Kinder zu erschrecken“, murmelte er. „Wir sind stark, Bruder. Wenn es etwas jenseits der Biegung gibt, werde ich es finden.“

Kibwe warf ihm einen warnenden Blick zu. „Jengo, hab ein wenig Respekt.“

Jengo zuckte mit den Schultern. „Warum sollte ich einen Fluss fürchten?“

Hätte er genauer hingehört, hätte er das Flüstern des Windes durch die Bäume hören können, eine Stimme, die nicht von dieser Welt war.

In jener Nacht, als das Dorf schlief, veränderte sich der Fluss, als würde er aus einem tiefen Schlummer erwachen.

Jenseits der heiligen Biegung

Jengo überquert die heilige Biegung in seinem Kanu, während der Fluss sich verdunkelt. Unter der Oberfläche leuchtet ein goldener Fisch, ahnungslos gegenüber der drohenden Gefahr.
Jengo paddelt mutig über die heilige Biegung des Mbali-Flusses, sein Kanu durchschneidet die zunehmend dunkler werdenden Wasser. Das einst klare Wasser kräuselt sich unheilvoll und spiegelt das gespenstische Licht eines goldenen Fisches wider, der unter der Oberfläche schimmert. Hoch aufragende Dschungelbäume neigen sich herab, ihre Ranken winden sich wie stille Beobachter um die Stämme. Jengo ist sich der drohenden Gefahr nicht bewusst; seine Neugier überwiegt seine Vorsicht – sein schicksalhaftes Missgeschick ist nur noch einen Augenblick entfernt.

Bei Morgengrauen machten sich Kibwe und Jengo auf zum Fischen, ihre Kanus glitten über die sanften Wellen des Mbali-Flusses. Das Wasser war ruhig, der Morgennebel schwebte noch wie geisterhafte Finger über der Oberfläche.

Kibwe paddelte vorsichtig, nahe am Ufer bleibend, doch Jengos Augen waren auf etwas in der Ferne gerichtet.

Die heilige Biegung.

Jenseits dieses Punktes wurde der Dschungel dichter, die Bäume ragten wie stille Wächter empor. Niemand war je darüber hinaus gegangen.

Jengo packte sein Paddel fest. „Ich gehe.“

Kibwes Kopf schnappte nach oben. „Was? Nein! Du hast Baba Zuberi gehört.“

Jengo lachte. „Fürchtest du ein wenig Wasser, Bruder?“ Und bevor Kibwe ihn aufhalten konnte, schob Jengo sein Kanu über die Biegung hinaus.

In dem Moment, als er sie überquerte, veränderte sich der Fluss.

Die Luft wurde dick und feucht. Das einst klare Wasser verdunkelte sich, der Strom zog stärker. Das Flüstern des Dschungels wurde lauter.

Dann, unter dem Wasser, schimmerte etwas.

Jengos Atem stockte. Ein goldener Fisch, größer als jeder, den er je gesehen hatte, glühte unter seinem Kanu.

„Wenn ich diesen Fisch fange“, dachte er, „werde ich allen beweisen, dass die Geschichten falsch sind.“

Er warf sein Netz aus, die Seile schnitten durchs Wasser wie eine Jägerfalle. Doch im Moment, als der goldene Fisch gefangen war – tobte der Fluss.

Eine mächtige Welle brach aus und kenterte sein Kanu. Jengo keuchte, strampelte im Wasser.

Dann stieg der Fluss auf.

Eine riesige Wassersgestalt, leuchtend mit einem außerweltlichen blauen Licht, erhob sich über ihm – N’kunga, der Flusgeist.

„Du hast es gewagt, von meinen Wassern zu stehlen!“, donnerte er.

Jengos Herz hämmerte. „Ich – ich wollte nicht –“

„Du wurdest gewarnt. Jetzt wirst du den Preis zahlen.“

Und mit einem Platschen von Wasser zog der Geist ihn unter die Oberfläche.

Kibwes Quest

Kibwe kniet in seinem Kanu vor N’kunga, dem leuchtenden Wassergeist, während der Fluss um sie herum mit übernatürlicher Energie wirbelt.
Kibwe kniet vor N’kunga, dem Flussgeist, und fleht um das Leben seines Bruders. Die gewaltige Gestalt aus leuchtendem Wasser, erhellt von einem überirdischen blauen Licht, erhebt sich über dem wirbelnden Fluss, ihre Präsenz sowohl traurig als auch zornig. Die Luft ist erfüllt von übernatürlicher Energie, aus dem Dschungel hinter ihnen steigt ein Nebel auf. Kibwes unerschütterlicher Mut wird auf die härteste Probe gestellt, während der Geist über sein Schicksal nachdenkt.

Zurück im Dorf fühlte Kibwe eine seltsame Kälte, als hätte ihm etwas die Luft aus den Lungen gezogen. Er wandte sich dem Fluss zu.

Jengos Kanu trieb leer davon.

Panik überkam ihn. Er paddelte heftig, sein Herz hämmerte.

„Jengo!“, rief er.

Keine Antwort. Nur das Flüstern des Flusses.

Die Dorfbewohner versammelten sich, als er zurückkehrte, sein Gesicht von Entsetzen gezeichnet. Baba Zuberi senkte den Kopf.

„Der Fluss hat ihn genommen.“

Kibwe ballte die Fäuste. „Dann werde ich ihn zurückholen.“

Baba Zuberi seufzte. „Der Flusgeist gibt nicht so leicht zurück, was er nimmt. Wenn du ihn retten willst, musst du das Unmögliche tun.“

Kibwe zögerte nicht. Er schnitzte ein neues Kanu, stärker als zuvor, und machte sich allein auf den Weg in die dunklen Gewässer.

Als er die heilige Biegung überquerte, erhob sich N’kunga erneut aus den Tiefen.

„Du kommst, um um das Leben deines Bruders zu bitten?“, donnerte der Geist.

Kibwe schluckte seine Angst. „Ich werde tun, was immer nötig ist.“

Die leuchtenden Augen des Flusgeistes verengten sich. „Dann beweise deinen Wert. Erfülle drei Aufgaben, und ich könnte Gnade zeigen.“

Kibwe senkte den Kopf. „Nenne sie.“

Die drei Prüfungen

Die erste Prüfung bestand darin, das Herz des Dschungelwächters zu finden – ein von allen gefürchtetes Biest.

Kibwe wagte sich tief in den Regenwald, wo ein mächtiger schwarzer Panther in den Schatten lauerte. Als er angriff, kämpfte Kibwe nicht.

Er kniete nieder.

Der Panther hielt inne, schnupperte an ihm und senkte dann… seinen Kopf.

Das Herz des Wächters war nichts Physisches, sondern eine Prüfung von Mut und Respekt.

Die zweite Prüfung bestand darin, den Stein des Mondes zu bergen, der unter den großen Wasserfällen vergraben war.

Kibwe tauchte in die tosenden Wassern, kämpfte gegen den Strom, bis seine Finger den leuchtenden Stein tief unter dem Flussbett fanden. Mit aller Kraft riss er ihn frei.

Die letzte Prüfung bestand darin, sich seiner größten Angst zu stellen.

Ein Schleier aus Nebel offenbarte Jengo, gefangen in einem Wasserkäfig, der vor Angst schrie.

Kibwes Atem stockte.

Eine Stimme flüsterte in seinem Geist: *„Er hat sich das selbst zuzuschreiben. Lass ihn.“*

Doch Kibwe trat vor und umarmte ihn.

Das Wasser zersplitterte.

Das Lachen des Flusgeistes grollte. „Du hast bestanden. Nimm deinen Bruder und gehe.“

Die Rückkehr

Kibwe und Jengo erwachten am Flussufer, keuchend nach Luft.

Jengo sah Kibwe an, seine Stimme zitterte. „Ich lag falsch.“

Kibwe lächelte. „Komm, Bruder. Lass uns nach Hause zurückkehren.“

Und von diesem Tag an ehrten sie den Fluss, wissend, dass der Geist über sie wachte… immer.

Das Ende.

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