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Über die Geschichte: Die Soucouyant von Soufrière ist ein Legend aus saint-lucia, der im Contemporary spielt. Diese Dramatic Erzählung erforscht Themen wie Good vs. Evil und ist geeignet für Adults. Sie bietet Cultural Einblicke. Eine Geschichte von lodernder Rache und uralten Geheimnissen, die im Herzen von Saint Lucia spielt.
Versteckt im Schatten der majestätischen Pitons gedieh das Dorf Soufrière dank seiner Traditionen und dem Rhythmus des Insellebens. Kokospalmen wiegten sich sanft im Wind, Fischer riefen sich gegenseitig zu, während sie mit ihrem täglichen Fang zurückkehrten, und die Schwefelquellen dampften stetig aus tiefen Erdschichten. Es war ein Ort, an dem die Vergangenheit durch die Bäume flüsterte und Folklore in den Herzen der Menschen lebte.
Doch unter der idyllischen Schönheit lagen Geschichten, die sich unter die Haut krochen, Erzählungen über die Soucouyant – ein Wesen aus Schatten und Feuer, gefürchtet und verehrt zugleich. Seit Jahrhunderten lebten die Menschen von Soufrière mit dieser Legende, vorsichtig vor ihren Warnungen, aber unsicher, ob es sich um Wahrheit oder Mythos handelte. Diese Geschichte beginnt mit einer Frau namens Elena, einer Skeptikerin, die gerade entdecken sollte, dass manche Legenden nicht in der Vergangenheit verblassen wollen.
Elena lebte mit ihrer Großmutter, Mama June, in einem wettergegerbten, aber charmanten Holzhaus, das auf einem Hügel mit Blick auf das Meer thronte. Mama June war ein Schatz an Inselweisheit, ihre Geschichten verwebten Geschichte, Mythos und Warnungen aus vergangenen Zeiten. Elena verdrehte oft die Augen über die alten Erzählungen und hielt sie für Relikte eines abergläubischen Vergangenen. Sie war eine pragmatische Frau, ihr Leben konzentrierte sich darauf, Touren zu leiten und die Schönheit der Insel mit Besuchern zu teilen. Doch an diesem Abend, als die Sonne hinter dem Gros Piton unterging, schienen die Schatten länger und die Luft schwerer. Mama June rief Elena in die Küche, wo der Duft von Gewürzen und köchelnder Fischbrühe in der Luft hing. „Es gibt wieder Gerüchte“, begann Mama June mit leiser Stimme. „Von Tieren, die leblos gefunden wurden, ihr Blut verschwunden. Die Soucouyant wandert, mein Kind.“ Elena lachte nervös. „Oma, du kannst diesen Geschichten nicht glauben. Es ist wahrscheinlich nur ein wildes Tier.“ Mama June fixierte sie mit einem festen Blick. „Spotte über die alten Wege, wenn du willst, aber ignoriere die Zeichen nicht.“ Der Markttag im Dorf war am nächsten Morgen lebhaft mit dem Klirren von Töpfen, dem Geplauder der Verkäufer und dem Duft von frischem Obst, der sich mit gebratenen Kochbananen vermischte. Elena hatte einen kleinen Stand, an dem sie handgefertigte Armbänder und Halsketten verkaufte. Ihr fröhliches Auftreten zog Touristen an, die nach Souvenirs mit persönlicher Note suchten. Dort sah sie Marcus zum ersten Mal. Er fiel auf – nicht nur durch seine große Statur und sein gelehrtes Auftreten, sondern auch durch die Intensität in seinen Augen, als er den Markt musterte. Gekleidet in Cargo-Hosen und mit einem Notizbuch bewaffnet, wirkte er eher wie ein Abenteurer als ein Tourist. „Du bist Elena, oder?“ fragte er, sein Akzent war ihr unbekannt, aber sanft. „Ich habe gehört, dass du die beste Führerin hier bist.“ Sie neigte den Kopf. „Und du bist?“ „Marcus. Ich bin hier, um Folklore zu erforschen – speziell karibische Legenden. Ich habe von der Soucouyant gehört.“ Elena zog eine Augenbraue hoch. „Du bist den ganzen Weg für eine Geistergeschichte gereist?“ Marcus lächelte schwach. „Ich glaube nicht an Geister. Aber ich glaube, dass Legenden irgendwo einen realen Ursprung haben. Ich suche nach dieser Wahrheit.“ Neugierig, obwohl sie es nicht zugeben wollte, stimmte Elena zu, ihm die Gegend zu zeigen, doch Mama June’s Warnungen hallten leise in ihrem Kopf wider. Der Wald um Soufrière war ein Labyrinth aus hoch aufragenden Bäumen und verworrenen Wurzeln. Elena führte Marcus einen Pfad entlang, der sich durch den Dschungel schlängelte, die Geräusche von Vögeln und entfernten Wasserfällen bildeten eine Symphonie der Natur. Marcus stellte endlose Fragen, machte Notizen über Pflanzen, markante Punkte und natürlich über die Soucouyant. „Du scheinst skeptisch zu sein“, sagte er und warf ihr einen Blick zu. „Sagen wir einfach, ich habe die Geschichten mein ganzes Leben lang gehört, aber ich habe nie etwas gesehen, das mich glauben lässt“, antwortete Elena. Der Weg wurde steiler, und sie erreichten eine Lichtung, die im gefilterten Licht der untergehenden Sonne badete. Marcus blieb stehen und starrte auf etwas in der Ferne. „Was ist das?“ fragte er. Elena folgte seinem Blick. Ein schwaches Leuchten flackerte zwischen den Bäumen, bewegte sich wie ein Irrlicht. Ihr Puls beschleunigte sich. „Wahrscheinlich nur Glühwürmchen.“ Doch tief in ihr wusste sie, dass Glühwürmchen sich nicht so bewegten. Als sie ins Dorf zurückkehrten, fühlte sich Elena unruhig. Sie konnte das Bild des Lichts im Wald nicht abschütteln. Mama June bemerkte ihre Unruhe und zog sie zur Seite. „Du hast etwas gesehen“, sagte Mama June mit festem Ton. „Es war nichts“, sagte Elena, obwohl sie es selbst nicht glaubte. Mama June seufzte. „Die Soucouyant zeigt sich nicht ohne Grund. Sie beobachtet dich jetzt. Sei vorsichtig, mein Kind.“ In der Zwischenzeit wurde Marcus mutiger und überzeugt, dass sie kurz davor waren, etwas Außergewöhnliches aufzudecken. Er bat darum, die Nacht erneut in den Wald zurückzukehren, diesmal tiefer vorzudringen. Die zweite Nacht war dunkler, der Dschungel stiller. Das übliche Summen der Insekten und das Rascheln der Blätter schien gedämpft, als ob der Wald selbst den Atem anhielt. Marcus trug eine Laterne, deren sanftes Licht unheimliche Schatten auf die Bäume warf. Als sie sich dem Bereich näherten, wo sie das Leuchten gesehen hatten, wehte ein eisiger Wind an ihnen vorbei. Das Leuchten erschien erneut, diesmal heller, und webte sich wie ein lebendiges Wesen durch die Bäume. Plötzlich hielt es inne, und eine Gestalt trat hervor – eine Frau mit leuchtender Haut, ihre Augen brannten wie Glut. „Wer stört meine Ruhe?“ forderte die Gestalt mit scharfem, überirdischem Ton. Marcus erstarrte, doch Elena trat instinktiv zurück, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. „Wir wollen keinen Schaden anrichten!“ gelang ihr es zu sagen. Die Soucouyant zischte, ihr Körper veränderte sich und flackerte wie Flammen. „Verlasst jetzt den Ort oder leidet.“ Marcus, gebannt von dem Anblick, suchte nach seiner Kamera. Der Blitz ging los, und die Soucouyant schrie, verwandelte sich in eine Feuerkugel und raste auf sie zu. Sie flohen, keuchten keuchend, während sie taumelnd zurück ins Dorf stolperten. Die Begegnung ließ Elena erschüttert zurück, doch Marcus war begeistert. „Weißt du, was das bedeutet?“ sagte er und lief in ihrem Wohnzimmer auf und ab. „Wir haben einen Beweis gefunden!“ „Es bedeutet, dass du uns in Gefahr bringst“, schnappte Elena. „Du hast keine Ahnung, womit du es zu tun hast.“ Mama June, die ihren Streit mitgehört hatte, griff ein. „Du hast sie erzürnt. Die Soucouyant vergibt nicht leicht.“ In dieser Nacht schien das Dorf in eine unnatürliche Stille gehüllt zu sein. Am Morgen verbreiteten sich Gerüchte über tote Nutztiere, deren Blut entzogen wurde. Die Dorfbewohner flüsterten von Flüchen und suchten Schutz in Amuletten und Gebeten. Trotz der zunehmenden Spannungen weigerte sich Marcus zu gehen. Er vertiefte sich in seine Notizen und stellte ein Ritual zusammen, von dem er glaubte, dass es die Soucouyant fangen könnte. Elena, obwohl zögerlich, stimmte zu zu helfen, in dem Wissen, dass Marcus nicht aufhören würde, bis er seinen Plan durchgezogen hatte. Als die Nacht des Rituals näher rückte, entzündeten die Dorfbewohner Feuer und hängten schützende Amulette vor ihre Häuser. Mama June gab Elena ein kleines Täschchen mit Kräutern und drückte es ihr in die Hand. „Das wird dich schützen. Vertraue ihm nicht mehr als dir selbst.“ Im Herzen des Waldes stellten Marcus und Elena ihre Falle auf. Mit Blut von einem Huhn als Köder warteten sie angespannt schweigend. Das Leuchten erschien erneut, heller und bedrohlicher. Die Soucouyant trat hervor, ihre feurige Gestalt sich vor Wut drehend. „Wagt es, mich zu beschwören?“ brüllte sie. Marcus begann zu singen, seine Stimme zitterte, blieb aber standhaft. Die Soucouyant schrillte, ihre Form flackerte zwischen Feuer und Fleisch. Die Luft wurde schwer, und der Boden schien unter ihren Füßen zu vibrieren. Elena beobachtete entsetzt, wie das Ritual Marcus zusetzte. Seine Hände zitterten, Schweiß rann ihm das Gesicht hinab, und seine Stimme schwankte. Doch er machte weiter, bis mit einem letzten, verzweifelten Schrei das Feuer der Soucouyant erlosch und eine gebrechliche, menschliche Gestalt zurückblieb. Die Soucouyant war verschwunden, doch Marcus blieb gezeichnet zurück, seine einst helle Neugier gedämpft. Er verließ das Dorf kurz danach, seine Suche nach der Wahrheit erfüllt, aber zu einem hohen Preis. Elena kehrte in ihr Leben zurück, doch sie trug das Gewicht der Begegnung mit sich. Mama June’s Worte blieben in ihrem Kopf: „Manche Wahrheiten sind nicht dazu bestimmt, enthüllt zu werden.“ Und obwohl der Frieden nach Soufrière zurückkehrte, lebte die Legende der Soucouyant weiter, eine Erinnerung an das empfindliche Gleichgewicht zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren.Fäden einer Legende
Ein neugieriger Fremder
In den Wald
Die Warnung
Das Reich der Soucouyant
Der Preis der Neugierde
Ein verzweifelter Plan
Das Ritual
Epilog: Das Gewicht der Wahrheit