Lesezeit: 8 min

Über die Geschichte: Die Hexe von Jabal al-Nabi Yunis ist ein Legend aus palestinian, der im Ancient spielt. Diese Dramatic Erzählung erforscht Themen wie Redemption und ist geeignet für Adults. Sie bietet Inspirational Einblicke. Eine Reise in die Geheimnisse des Jabal al-Nabi Yunis, um eine vergessene Legende neu zu entdecken.
Im Herzen Palästinas, wo Olivenbäume sich unter der goldenen Sonne wiegen und das Land Geschichte atmet, erhebt sich der imposante Jabal al-Nabi Yunis, oder „Der Berg des Propheten Jona“. Ein Ort der Legenden und geflüsterten Geschichten, seine zerklüfteten Gipfel haben über Jahrhunderte hinweg Geheimnisse bewacht. Unter den Erzählungen sticht ein Name besonders hervor: Ghaliya, die Hexe von Jabal al-Nabi Yunis. War sie eine Zauberin mit Kräften jenseits des Vorstellbaren oder eine missverstandene Frau, deren Leben von Angst und Verrat geprägt wurde? Die Wahrheit lag verborgen im Schatten des Berges und wartete darauf, von den Mutigen entdeckt zu werden.
Als die Dämmerung über das Dorf Al-Taybeh hereinbrach, küsste das Licht der untergehenden Sonne die steinernen Dächer und tauchte die Stadt in Bernstein- und Karmesinfarben. Samira, eine lebhafte junge Frau von zwanzig Sommern, ging eilig den Erdweg entlang, der vom Haus ihrer Familie zur Olivenplantage führte. Ihr dunkles, lockiges Haar fiel über ihre Schultern, während die Abendbrise den Duft von Salbei und Thymian mit sich trug. „Wander nicht zu weit, Samira!“, rief ihre Mutter von der Tür, eine besorgte Sorgenfalte zog sich über ihr Gesicht. „Das werde ich nicht“, antwortete Samira, ihre Stimme verhallte. Sie hatte nicht vor, umherzuwandern – zumindest nicht weit. Doch etwas am Berg hatte sie gerufen und ihre Neugierde wie ein sich entfaltender Faden an sich gezogen. An diesem Abend beschlossen Samira und eine kleine Gruppe von Freunden, die unteren Hänge des Jabal al-Nabi Yunis zu erkunden. Der Berg erhob sich in der Ferne, ein uralter Wächter, der in Geheimnisse gehüllt war. Die Gruppe plauderte und lachte, während sie gingen, ihre Stimmen erfüllten die kühle Abendluft. Doch je höher sie kamen, desto mehr änderte sich die Stimmung. Sie stolperten über eine Lichtung, auf der ein Kreis alter Steine stillwacht stand. Die Steine waren verwittert und mit Moos bedeckt, doch ihre Anordnung war unnatürlich perfekt. „Was ist das für ein Ort?“, fragte Samira, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Yusuf, ihr Jugendfreund, zögerte. „Ich habe Geschichten über diesen Kreis gehört. Man sagt, er sei verflucht – etwas mit der Hexe, die hier vor langer Zeit lebte.“ Die Gruppe tauschte unbehagliche Blicke aus, ihr früheres Selbstbewusstsein wich einem kriechenden Gefühl der Angst. Samira hingegen verspürte eine unerklärliche Anziehungskraft zum Kreis. Die Luft wurde kälter, und ein leises Surren schien von den Steinen auszugehen. „Samira, lass es“, warnte Yusuf und packte ihren Arm. „Wir sollten nicht hier sein.“ Doch es war zu spät. Als ihr Fuß die Grenze des Kreises überschritt, lief ihr ein Schauder über den Rücken, und sie fühlte, als würden unsichtbare Augen sie beobachten. In dieser Nacht konnte Samira nicht schlafen. Sie lag wach und starrte an die Decke ihres Zimmers, ihre Gedanken kreisten um den Steinkreis. Unfähig, die nagende Neugierde zu ignorieren, beschloss sie, mit der einzigen Person zu sprechen, die Antworten haben könnte: ihrer Großmutter. Ihre Großmutter, Noura, war die Dorfhistorikerin, eine Hüterin von Geschichten, sowohl alten als auch modernen. Sie saß in ihrem Lieblingssessel am Kamin, ihre knorrigen Hände ruhten auf ihrem Schoß, während sie in die Flammen starrte. „Setz dich, Kind“, sagte Noura und deutete auf den Hocker neben sich. „Erzähl mir, was dich belastet.“ Samira berichtete von den Ereignissen des Abends, beschrieb den Steinkreis und das beunruhigende Gefühl, das sie ergriffen hatte. Noura hörte aufmerksam zu, ihr Ausdruck wurde mit jedem Wort ernster. „Du hast einen Ort der Macht entdeckt“, sagte Noura schließlich. „Der Kreis, den du gesehen hast, wurde einst von Ghaliya, der Hexe von Jabal al-Nabi Yunis, genutzt. Sie war eine Heilerin, eine Seherin und manche sagen auch eine Zauberin.“ Samira lehnte sich fasziniert vor. „Was ist mit ihr passiert?“ „Ah“, seufzte Noura, ihre Stimme von Emotionen schwer. „Ghaliya war eine Frau ihrer Zeit voraus, und das war ihr Untergang. Die Leute in unserem Dorf fürchteten sie, weil sie anders war. Als eines Jahres die Ernte ausfiel und kein Regen kam, gaben sie ihr die Schuld. Sie jagten sie in die Berge und beschuldigten sie der Hexerei. Aber es heißt, dass sie den Berg nie verlassen hat und ihr Geist dort immer noch verweilt.“ Samiras Herz schmerzte bei der Ungerechtigkeit der Geschichte. „Glaubst du daran?“ Nouras Augen trafen ihre, scharf und unerschütterlich. „Glauben ist eine schwierige Sache, Kind. Der Berg birgt viele Wahrheiten, aber nicht alle sind dazu bestimmt, entdeckt zu werden.“ Am folgenden Morgen erwachte Samira mit einem Gefühl von Bestimmung. Sie packte eine kleine Tasche mit Brot, Käse und einer Flasche Wasser und war entschlossen, die Wahrheit über Ghaliya herauszufinden. Sie erzählte niemandem von ihren Plänen, wohlwissend, dass sie nur versuchen würden, sie aufzuhalten. Der Aufstieg war mühselig, die engen Pfade wanderten steil nach oben. Je höher sie kam, desto leiser wurde die Welt, bis selbst das Geräusch ihrer eigenen Schritte vom Weitblick des Berges gedämpft schien. Schließlich erreichte sie den Steinkreis. Dieses Mal trat sie ohne Zögern in dessen Zentrum. Ein plötzlicher Windstoß fegte um sie herum, und die Luft wurde mit Energie geladen. „Warum bist du hierher gekommen, Kind?“, hallte eine Stimme wider, sanft und doch befehlend. Samira drehte sich abrupt um, der Atem stockte in ihrem Hals. Eine Gestalt materialisierte sich vor ihr – eine Frau in Schwarz gehüllt, ihr Gesicht teilweise von einem Schleier verhüllt. Ihre Augen brannten mit einer Mischung aus Trauer und Macht. „Bist du... Ghaliya?“, fragte Samira, ihre Stimme zitterte. Die Frau nickte. „Ich bin sie, obwohl das, was von mir übrig ist, nur ein Schatten ist. Du hast meine Ruhe gestört. Warum?“ „Ich möchte die Wahrheit wissen“, sagte Samira, ihr Mut wuchs. „Ich möchte verstehen, wer du warst und warum dein Name zur Legende wurde.“ Ghaliya betrachtete sie lange, bevor sie sprach. „Wahrheit ist eine schwere Bürde, Kind. Wenn du sie tragen willst, musst du dich zuerst als würdig erweisen.“ Ghaliya erklärte, dass Samira drei Prüfungen bestehen müsse, um die Wahrheit zu enthüllen. Jede Prüfung würde einen anderen Aspekt ihres Charakters auf die Probe stellen: Mut, Weisheit und Mitgefühl. Für die erste Prüfung wurde Samira zu einer tief im Berg liegenden Höhle geführt. Dort fand sie sich in einem Labyrinth aus Spiegeln wieder. Jede Reflexion zeigte eine andere Version von ihr – manche freundlich und sanft, andere grausam und unerkennbar. „Wähle die wahrhaftigste Version von dir selbst“, hallte Ghaliyas Stimme wider. Samira zögerte, überwältigt von den endlosen Reflexionen. Doch dann erkannte sie: Die wahrhaftigste Version war nicht die ohne Fehler, sondern die, die sie annahm. Sie trat auf die Reflexion zu, die sie so zeigte, wie sie war – vernarbt, stark und unvollkommen. Die zweite Prüfung testete ihre Weisheit. Ghaliya stellte Rätsel, die immer komplexer wurden. Samira kämpfte mit der letzten Frage, ihre Frustration wuchs. Doch als sie tief einatmete und sich konzentrierte, offenbarte sich die Antwort, wie die ersten Strahlen der Morgendämmerung, die die Dunkelheit durchbrechen. Die dritte Prüfung war die herausforderndste. Samira begegnete einem verletzten Wolf, dessen Bein in eine Falle geraten war. Obwohl das Tier knurrte und nach ihr schnappte, näherte sie sich ihm mit Geduld und Freundlichkeit und befreite es trotz ihrer Angst. Als der Wolf hinkend davonlief, verwandelte er sich in eine leuchtende Gestalt, senkte dankbar den Kopf und verschwand. Als Samira zum Steinkreis zurückkehrte, wartete Ghaliya. Ihre Gestalt war jetzt heller, weniger schattenhaft. „Du hast getan, was sonst niemand zu wagen schien“, sagte Ghaliya. „Du hast Mut, Weisheit und Mitgefühl gezeigt. Jetzt werde ich die Wahrheit mit dir teilen.“ Sie offenbarte die Ereignisse, die zu ihrer Verbannung führten: die Eifersucht eines Nachbarn, die Lügen, die wie ein Lauffeuer verbreitet wurden, und die Furcht der Dorfbewohner, die sich in Hass verwandelte. Befreit von der Last ihrer Geschichte begann Ghaliyas Geist aufzusteigen. „Danke, Samira“, sagte sie. „Du hast meine Ehre wiederhergestellt. Mögest du meine Geschichte mit dir tragen, damit andere daraus lernen können.“ Samira kehrte ins Dorf zurück und erzählte alles, was sie erfahren hatte. Die Dorfbewohner, bewegt von ihrem Mut und Ghaliyas Geschichte, bauten ein Heiligtum in der Nähe des Steinkreises. Sie kamen, um Ghaliya nicht mehr als Hexe zu sehen, sondern als Beschützerin, die durch Angst und Unwissenheit Unrecht erfahren hatte. Im Laufe der Jahre wurde Samira zur Geschichtenerzählerin des Dorfes und stellte sicher, dass Ghaliyas Erzählung nie vergessen wurde. Der Berg, einst ein Ort der Angst, wurde zu einem Symbol der Erlösung und Widerstandsfähigkeit. Noch heute steht Jabal al-Nabi Yunis als stiller Wächter unerzählter Geschichten. Reisende sprechen ehrfürchtig von der Hexe von Jabal al-Nabi Yunis, und in stillen Nächten trägt der Wind ihr Lachen – eine sanfte Erinnerung an einen Geist, der endlich Frieden gefunden hat.Der Ruf des Berges
Flüstern der Vergangenheit
Ins Herz des Berges
Die Prüfungen Beginnen
Die Erlösung der Hexe
Ein Vermächtnis Zurückgewonnen
Epilog: Die Ewige Wacht des Berges