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Über die Geschichte: Die Geschichte des Qilin ist ein Myth aus china, der im Ancient spielt. Diese Descriptive Erzählung erforscht Themen wie Wisdom und ist geeignet für All Ages. Sie bietet Moral Einblicke. Ein mythisches Wesen, das die göttliche und die menschliche Welt verbindet und Frieden sowie Weisheit ins alte China bringt.
In der alten chinesischen Mythologie ist das Qilin ein Symbol für Glück, Frieden und Wohlstand – ein ätherisches Wesen, dessen Erscheinung die Geburt eines großen Führers oder das Kommen eines Weisen verkünden soll. Seit Jahrhunderten haben Geschichten über das Qilin die Fantasie des chinesischen Volkes beflügelt, indem sie göttliches Wunder mit irdischer Weisheit verbinden. Diese Erzählung webt sich durch die Zeitalter, in denen Kaiser, Weisen und einfache Menschen gleichermaßen diesem großartigen Wesen begegnet sind und aus erster Hand die Magie, die Gelassenheit und das Gleichgewicht erlebt haben, die es in ihre Welt brachte.
Vor langer Zeit, während der Herrschaft von Kaiser Yao, einem der legendären Weisenkönige Chinas, herrschte Harmonie in der Welt. Die Flüsse flossen ruhig, die Ernten gediehen, und die Menschen lebten friedlich unter der weisen Herrschaft ihres Kaisers. Doch eines Nachts, als Yao auf seinem Palastbalkon stand und in den klaren, mondbeschienenen Himmel blickte, schoss ein strahlendes Licht über den Himmel. Die Hofastrologen hatten ein bevorstehendes Ereignis vorausgesagt, das die Gunst des Himmels signalisieren würde. Während der Kaiser das Licht bewunderte, brachen die großen Türen zu seiner Kammer auf und ein Bote, außer Atem vom Rennen, fiel auf die Knie. „Eure Majestät!“, rief der Bote aus. „Ein Wesen – eines, das wie Gold glänzt und wie der Wind geht – ist in den fernen Bergen erschienen!“ Kaiser Yaos Herz raste. Das Qilin, ein in den Legenden verehrtes Wesen, sollte überall, wo es erschien, Frieden bringen. Könnte dies ein Zeichen göttlicher Gunst sein, eines noch größeren Wohlstands für sein Volk? Ohne zu zögern befahl Yao eine Prozession zu den Bergen. Sein Gefolge, das Banner in Gold und Rot trug, marschierte in die fernen Länder, wo das Biest erschienen war. Am Fuße der Berge legte sich Stille über die Gruppe. Dort, stehend zwischen blühenden Bäumen, war ein Wesen, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatten. Sein Körper schimmerte in einem goldenen Ton, seine Schuppen erinnerten an das zarteste Jade, und seine Hörner, verzweigt wie die Äste eines uralten Baumes, leuchteten sanft im schwindenden Tageslicht. Das Wesen war das Qilin. Die Menschen fielen ehrfürchtig auf die Knie, während das Wesen majestätisch und unbeweglich dastand. Seine großen, intelligenten Augen schienen die Weisheit von tausend Jahren zu beherbergen. Die Luft um ihn herum war still und süß, als ob die Essenz des Friedens von seinem Wesen ausging. „Eure Majestät“, flüsterte einer der Berater des Kaisers, „dies ist ein Zeichen. Das Qilin erscheint nur, wenn der Herrscher tugendhaft ist und das Land im Gleichgewicht steht.“ Kaiser Yao näherte sich dem Wesen und neigte demütig seinen Kopf. Als er näher kam, senkte das Qilin seinen Kopf als Zeichen gegenseitigen Respekts. In diesem Moment erkannte Yao: Seine Herrschaft, obwohl wohlhabend, war nicht ewig. Das Erscheinen des Qilins war nicht nur ein Zeichen des gegenwärtigen Friedens, sondern auch der Notwendigkeit, sich auf die Zukunft vorzubereiten – eine Zukunft, in der seine Nachfolger weiterhin mit Weisheit und Tugend führen würden. Das Qilin wandte sich anmutig um und verschwand im Wald, wobei die Menschen voller Ehrfurcht zurückblieben. Seine Botschaft war klar: Der Frieden des Landes hing von der fortdauernden Rechtschaffenheit seiner Herrscher ab. Viele Jahrhunderte später, zur Zeit von Konfuzius, würde das Qilin erneut ein schicksalhaftes Erscheinen machen. Konfuzius, der große Philosoph, hatte sein Leben der Suche nach Wissen, Gerechtigkeit und moralischer Integrität gewidmet. Als er seine späteren Jahre erreichte, hatten sich seine Lehren weit verbreitet und beeinflussten Gelehrte und Führer im ganzen Land. Doch selbst in seiner Weisheit sehnte sich Konfuzius nach einem Zeichen, dass seine Arbeit wirklich im Einklang mit dem Himmel gestanden hatte. Eines Frühlingsmorgens, als Konfuzius durch eine ruhige Lichtung in der Nähe seines Hauses spazierte, vernahm er ein leises Rascheln in den Büschen. Sein Schritt stockte, als die Luft still wurde. Aus den Bäumen trat ein Wesen hervor, dessen Fell im Morgensonnenschein glänzte. Es war das Qilin. Konfuzius stand ehrfürchtig da, Tränen stiegen ihm in die Augen. Das Qilin näherte sich langsam, jeder Schritt ruhig und bedacht, als ob es zwischen den Welten wandeln würde. Als es vor dem großen Weisen anhielt, kniete es sich auf die Erde und senkte majestätisch seinen Kopf. Überwältigt kniete auch Konfuzius nieder und verstand die tiefgehende Bedeutung dieses Moments. „Ich bin mein ganzes Leben diesen Pfad gegangen“, flüsterte Konfuzius, „auf der Suche nach Wahrheit, nach Tugend. Ist dies dein Weg, mir zu sagen, dass meine Arbeit vollendet ist?“ Das Qilin hob seinen Kopf, und für einen Moment spürte Konfuzius das Gewicht der Ewigkeit in seinem Blick. In diesem Augenblick verstand er, dass seine Lehren, obwohl sie in menschlichen Angelegenheiten verwurzelt waren, mit der kosmischen Ordnung im Einklang standen. Das Qilin, ein Symbol göttlicher Harmonie, war gekommen, um zu bestätigen, dass das Vermächtnis Konfuzius' bestehen würde. Als Konfuzius Jahre später verstarb, soll das Qilin erneut gesehen worden sein, wie es in stiller Betrachtung durch das Land wanderte, als ob es den Verlust eines verwandten Geistes betrauerte. Die Verbindung des Wesens zu jenen, die Rechtschaffenheit und Weisheit aufrechterhielten, wurde zu einem zentralen Thema in den Legenden, die nach dem Tod des Weisen verbreitet wurden. Wo immer das Qilin erschien, folgte der Frieden, und die Welt erinnerte sich daran, dass es dem größten Denker ihrer Zeit erschienen war. Während der Han-Dynastie wurde das Qilin zu einem Symbol für die Stabilität und moralische Grundlage des Reiches. Kaiser Wu, ein Herrscher, der für seine großen Ambitionen und militärischen Eroberungen bekannt war, hatte von den Geschichten des Qilins gehört und sehnte sich danach, das Wesen selbst zu begegnen. In seinem Herzen wusste er jedoch, dass seine Herrschaft von Krieg und Expansion geprägt war, nicht von Frieden und Wohlstand. Er fragte sich, ob er der Gnade des Qilins würdig sei. Mit den Jahren wurde Kaiser Wu zunehmend besessen von der Suche nach dem Qilin. Er schickte Expeditionen in die entferntesten Ecken des Reiches, in die Berge, Wälder und Flüsse, in denen das Wesen unterwegs sein sollte. Seine Höflinge flüsterten, dass die Seele des Kaisers unruhig sei und dass seine Sehnsucht nach dem Qilin ihn verzehrt habe. Eines Herbstes kam ein Bericht aus den westlichen Provinzen. Eine Gruppe von Reisenden behauptete, ein Wesen gesehen zu haben, das der Beschreibung des Qilins nahe eines abgelegenen Dorfes am Rande des Reiches entsprach. Kaiser Wu, obwohl gealtert und erschöpft, befahl sofort seiner Armee aufzubrechen. Die Reise war lang und beschwerlich, und viele bezweifelten, ob die Suche des Kaisers vergeblich war. Doch Kaiser Wu setzte seinen Weg fort, getrieben vom Wunsch, seine Würdigkeit vor dem Himmel zu beweisen. Als sie schließlich im Dorf ankamen, berichteten die Menschen von einem Wesen, das kurz erschienen war, bevor es im nahegelegenen Wald verschwand. Kaiser Wu, trotz seiner Müdigkeit, bestand darauf, alleine in den Wald zu gehen. Während er durch den dichten Wald ging, fühlte der Kaiser ein seltsames Gefühl der Ruhe über sich kommen. Der Wind raschelte durch die Bäume, und die Luft war erfüllt vom Duft von Kiefer und Erde. Plötzlich teilten sich die Bäume, und dort, stehend inmitten einer Allee uralter Eichen, stand das Qilin. Kaiser Wu fiel auf die Knie, Tränen strömten ihm über das Gesicht. Er hatte sein Leben damit verbracht, ein Imperium aufzubauen, doch in diesem Moment, dem Inbegriff des Friedens gegenüberstehend, erkannte er, was er wirklich gesucht hatte. Das Qilin urteilte nicht über ihn; es stand einfach da, so still und ewig wie die Berge selbst. Der Kaiser blieb stundenlang im Wald und kommunizierte schweigend mit dem Wesen. Als er zu seiner Armee zurückkehrte, war er ein veränderter Mann. Er strebte nicht mehr nach der Herrlichkeit der Eroberung oder dem Lob der Menschen. Stattdessen widmete er den Rest seiner Herrschaft der Förderung von Frieden und Einheit innerhalb seines Reiches. Obwohl das Qilin während Kaiser Wus Lebenszeit nie wieder gesehen wurde, hatte es tiefgreifenden Einfluss auf sein Herz und seine Herrschaft. Unter seiner Führung blühte die Han-Dynastie nicht durch Krieg, sondern durch Diplomatie und die Pflege von Bildung und Kultur auf. Jahrhunderte später, während der Ming-Dynastie, erschien das Qilin erneut, diesmal einem einfachen Bauern namens Li Wei. Anders als die Kaiser und Weisen der Vergangenheit war Li Wei ein gewöhnlicher Mann, in seinem Dorf für seine Freundlichkeit und harte Arbeit bekannt. Er hatte nie nach Größe gestrebt noch davon geträumt, einem legendären Wesen zu begegnen. Eines Abends, als Li Wei von den Feldern zurückkehrte, bemerkte er etwas Ungewöhnliches am Himmel – ein strahlendes Licht, wie ein Komet, der über den Horizont zog. Neugierig folgte er dem Licht zu einem nahegelegenen Hügel, wo er das Qilin auf dem Gipfel stehen sah, dessen Gestalt im sanften Glanz der untergehenden Sonne badete. Li Wei konnte seinen Augen kaum trauen. Das Qilin, mit seinen jadegrünen Schuppen und eleganten Hörnern, war schöner, als er es sich jemals vorgestellt hatte. Es stand still und beobachtete ihn mit Augen, die schienen, in seine Seele zu blicken. Ohne nachzudenken, kniete Li Wei vor dem Wesen nieder, unsicher, was er sonst tun sollte. Das Qilin bewegte sich näher, seine Hufe machten kein Geräusch auf dem Gras. Zu Li Weis Erstaunen senkte das Wesen seinen Kopf und stupste sanft seine Hand. Stundenlang blieb Li Wei dort, in der Gegenwart des Qilins, und fühlte, wie ein tiefes Gefühl von Frieden und Zufriedenheit über ihn hinwegströmte. Als das Wesen sich schließlich umdrehte und im Wald verschwand, kehrte Li Wei für immer verändert in sein Dorf zurück. Obwohl Li Wei niemandem von seiner Begegnung erzählte, bemerkte das Dorf eine Veränderung in ihm. Er wurde noch großzügiger, half stets anderen, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Die Ernten in seinen Feldern wuchsen höher und reicher, und seine Nachbarn suchten seinen Rat, da sie ihn als weisen und mitfühlenden Mann betrachteten. Jahre später, als Li Wei verstarb, erzählten die Dorfältesten Geschichten von dem Qilin, das ihm erschienen war, in dem Glauben, dass es ihn für sein reines Herz und sein einfaches, ehrliches Leben ausgewählt hatte. So setzte sich die Legende des Qilins fort – eine Erinnerung daran, dass Größe und Tugend nicht nur für Kaiser und Weisen reserviert sind, sondern in den demütigsten Seelen gefunden werden können. {{{_04}}} Die Geschichte des Qilins hat die Zeit überdauert, wobei jede Generation in seinen Erscheinungen neue Bedeutungen fand. Ob von Kaisern, Weisen oder einfachen Menschen gesehen, bleibt das Qilin ein Symbol für Frieden, Reinheit und göttliche Gunst. Seine Gegenwart erinnert uns daran, dass die größten Geschenke nicht materieller Reichtum oder Macht sind, sondern Weisheit, Mitgefühl und Harmonie mit der Welt um uns herum. Man sagt, das Qilin wandere weiterhin über die Erde und erscheine nur, wenn die Welt im Gleichgewicht ist und die Herzen der Menschen wahrhaft sind. Es kann in Form einer sanften Brise durch die Bäume kommen, eines stillen Moments der Reflexion oder der plötzlichen Erkenntnis einer tieferen Wahrheit. In diesen Momenten werden wir an den ewigen Wächter erinnert, der über die Welt wacht und uns zu einer Zukunft des Friedens und des Verständnisses führt.Das erste Erscheinen
Der Weise und das Qilin
Die Suche des Kaisers
Die Rückkehr des Qilins
Schlussfolgerung: Der ewige Wächter