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Über die Geschichte: Die Geschichte der weisen alten Frau ist ein Folktale aus zimbabwe, der im Ancient spielt. Diese Descriptive Erzählung erforscht Themen wie Wisdom und ist geeignet für All Ages. Sie bietet Moral Einblicke. Ein junger Mann begibt sich auf eine gefährliche Reise, um altes Wissen zu entdecken, das sein Dorf retten könnte.
Es war einmal, in den weiten und sonnendurchfluteten Landen Simbabwes, da lebte eine weise alte Frau namens Gogo Nyasha. Ihr Name, Nyasha, bedeutete „Gnade“, und sie war bekannt für ihre ruhige Art, ihren scharfen Verstand und ihr tiefes Verständnis der Welt. Dorfbewohner aus der gesamten Region suchten ihren Rat, denn man sagte, sie besitze Wissen, das älter sei als die ältesten Bäume, tiefer als die tiefsten Flüsse und weiterreichend als die offenen Himmel, die sich über das Land erstreckten.
Gogo Nyasha wohnte in einer kleinen strohgedeckten Hütte am Rande des Dorfes, direkt hinter dem großen Affenbrotbaum, von dem gesagt wurde, dass er so alt sei wie die Zeit selbst. Trotz ihres bescheidenen Heims war ihre Weisheit so prächtig wie jeder Königspalast und ihre Präsenz so eindrucksvoll wie der tosende Sambesi-Fluss. Jeden Morgen saß sie auf einer gewebten Matte vor ihrer Hütte, trank eine Tasse dampfenden Buschtee und beobachtete die Welt mit Augen, die weit über den Horizont hinaus zu sehen schienen. Ihre Hütte war ein Heiligtum voller Geschichten, sowohl erzählten als auch unerzählten, gefüllt mit Kräutern, Steinen und Gegenständen aus der Vergangenheit, die große Bedeutung trugen.
Eines Tages befand sich das Dorf inmitten einer großen Dürre. Die Ernten waren ausgefallen und der einst reiche Fluss war zu einem Rinnsal ausgetrocknet. Die Tiere waren selten, und die Kinder gingen hungrig ins Bett. Die Menschen, in ihrer Verzweiflung, hielten Beratungssitzungen ab und schickten ihre stärksten Männer in benachbarte Länder auf der Suche nach Nahrung. Doch egal wie weit sie reisten, sie fanden wenig, was sie zurückbringen konnten.
Die Dorfältesten waren ratlos. Sie debattierten Tag und Nacht, aber keine Lösung schien sich zu zeigen. Die Dorfbewohner wurden ängstlich und verängstigt, flüsterten davon, ihr Zuhause aufzugeben und anderswo Zuflucht zu suchen. Aber tief im Inneren wussten sie, dass das Verlassen ihres Ahnenlands, wo ihre Vorfahren begraben waren, keine einfache Entscheidung war. Die Last der Geschichte drückte schwer auf ihnen.
Es war während einer solchen hitzigen Beratungssitzung, dass ein junger Mann namens Tinashe aufstand. Tinashe war weder ein Ältester noch besonders wohlhabend oder einflussreich im Dorf. Aber er war mutig und entschlossen, bekannt für sein schnelles Denken und seine unerschütterliche Hoffnung, selbst angesichts von Widrigkeiten.
„Wir haben überall nach Antworten gesucht, aber nicht bei Gogo Nyasha“, sagte Tinashe, seine Stimme stark trotz seiner Jugend. „Sie hat Zeiten durchlebt, die viel schlimmer waren als diese. Wenn jemand uns führen kann, dann sie.“
Zuerst wiesen die Ältesten ihn ab. Sie waren stolze Männer mit vielen Jahren Erfahrung und empfanden es nicht gerne, von jemand Jüngeren angewiesen zu werden. Aber als der Hunger ihre Bäuche nagte und die Sonne die Erde verbrannte, konnten sie die Wahrheit seiner Worte nicht ignorieren. Schließlich, nach viel Debatte, stimmten sie zu, die weise alte Frau aufzusuchen.
So wurde eine Delegation zu Gogo Nyashas Hütte geschickt, mit Tinashe an ihrer Spitze. Als sie sich dem großen Affenbrotbaum und der kleinen, unscheinbaren Hütte darunter näherten, erfüllten sie sowohl Ehrfurcht als auch Hoffnung. Gogo Nyasha wartete auf sie, als ob sie schon die ganze Zeit gewusst hätte, dass sie kommen würden.
„Willkommen, meine Kinder“, sagte sie, ihre Stimme sanft, aber voller Kraft, die Aufmerksamkeit verlangte. „Ich sehe, ihr seid endlich gekommen.“
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Die Delegation verneigte sich respektvoll, und Tinashe trat vor. „Gogo, unser Dorf leidet. Die Ernten sind verdorrt, der Fluss trocknet aus und die Tiere sind geflohen. Wir wissen nicht, was wir tun sollen, und wir fürchten, dass wir nicht mehr lange überleben werden. Bitte, teile deine Weisheit mit uns.“
Die alte Frau nickte langsam, ihre Augen scannten die Gesichter der Dorfbewohner vor ihr. „Ich habe das schon einmal gesehen“, sagte sie. „In längst vergangenen Zeiten, als die Erde austrocknete und der Regen sich weigerte zu fallen. Die Antworten, die ihr sucht, liegen nicht in fernen Ländern oder in der Stärke eurer Arme. Sie sind hier, im Land selbst, in den Geistern eurer Vorfahren und in euren Herzen.“
Die Dorfbewohner waren verwirrt. Sie hatten eine praktische Lösung erwartet – vielleicht Ratschläge, wo sie neue Brunnen graben oder wie sie dürreresistente Pflanzen anbauen könnten. Aber Gogo Nyasha sprach in Rätseln, wie sie es oft tat.
„Ihr müsst zum heiligen Berg gehen“, fuhr sie fort. „Dort, an der Spitze, steht der Lebensbaum, der von den ersten Menschen, die dieses Land bewohnten, gepflanzt wurde. Seine Wurzeln reichen tief in die Erde, und seine Äste berühren den Himmel. Es heißt, dass diejenigen, die den Berg bis zur Spitze erklimmen und unter seinem Schatten sitzen, die Antworten finden werden, die sie suchen.“
Die Ältesten tauschten unruhige Blicke aus. Der heilige Berg war weit entfernt, und die Reise bis zu seinem Gipfel war gefährlich. Viele hatten im Laufe der Jahre versucht, ihn zu erreichen, aber wenige waren zurückgekehrt. Diejenigen, die zurückkamen, sprachen von seltsamen Visionen und mächtigen Geistern, die den Berg bewachten. Es schien unklug, die Dorfbewohner auf eine so gefährliche Reise zu schicken.
Aber Tinashe, stets mutig und hoffnungsvoll, trat erneut vor. „Ich werde gehen, Gogo“, sagte er. „Ich werde den Berg erklimmen und den Lebensbaum finden.“
Gogo Nyasha lächelte, ein Funkeln in ihren Augen. „Gut“, sagte sie. „Aber denk daran, Tinashe, die Reise zum Berg ist nicht nur eine Prüfung deines Körpers, sondern auch deines Geistes. Halte dein Herz offen und lausche den Flüstertönen des Windes. Sie werden dich leiten.“
Und so brach Tinashe zu seiner Reise auf. Das Dorf sah ihm nach, ihre Hoffnungen auf seinen Erfolg gesetzt. Während er durch die trockenen Felder und an den verlassenen Flussufern entlangging, dachte er an die Menschen, für die er dies tat – die Kinder, die Ältesten und sogar die Tiere, die geflohen waren. Sein Herz war schwer, aber er behielt Gogo Nyashas Worte im Gedächtnis und vertraute darauf, dass er die Antworten finden würde, die er brauchte.
Die Reise zum heiligen Berg war lang und beschwerlich. Tinashe ging tagelang durch trockene, rissige Erde und über felsige Hügel. Die Sonne brannte unerbittlich auf ihn herab, und seine Füße wurden schmerzhaft durch den unebenen Boden. Doch trotzdem machte er weiter, entschlossen, den Berg zu erreichen und den Lebensbaum zu finden.
Am vierten Tag, als die Sonne begann unterzugehen, sah Tinashe den Berg in der Ferne aufragen. Er war höher, als er sich vorgestellt hatte, mit zerklüfteten Gipfeln, die den Himmel zu kratzen schienen. Als er näher kam, fühlte er ein seltsames Gefühl von Ehrfurcht und Furcht. Der Berg war uralt, seine Steine vom Zahn der Zeit verwittert, und seine Hänge waren mit dichten, verworrenen Bäumen bedeckt.
Aber Tinashe war nicht jemand, der sich entmutigen ließ. Er spann das Kinn und begann den Aufstieg, kletterte mit jedem Schritt stetig höher. Die Luft wurde kühler, je weiter er aufstieg, und der Pfad wurde steiler und schwieriger. Manchmal musste er über große Felsen klettern oder sich durch enge Ritzen im Bergwerk quetschen. Doch er machte weiter.
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Mit den Tagen wurden die Herausforderungen größer. Seltsame Kreaturen beobachteten ihn aus den Schatten, und der Wind heulte durch die Bäume und flüsterte uralte Lieder, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließen. Aber Tinashe wankte nicht. Er erinnerte sich an Gogo Nyashas Worte und lauschte den Flüstertönen des Windes, in der Hoffnung, die Botschaft zu verstehen, die sie trugen.
Schließlich, nach vielen Tagen des Kletterns, erreichte Tinashe den Gipfel des Berges. Dort, im Zentrum einer kleinen Lichtung, stand der Lebensbaum. Er war anders als jeder Baum, den er je gesehen hatte. Sein Stamm war breit und knorrig, die Rinde so glatt wie polierter Stein. Seine Äste ragten hoch in den Himmel, und seine Blätter schimmerten im Sonnenlicht und warfen ein sanftes, goldenes Leuchten über die Lichtung.
Tinashe näherte sich dem Baum langsam, sein Herz pochte in seiner Brust. Er konnte die Kraft des Baumes spüren, die uralte Weisheit, die durch seine Wurzeln und Äste floss. Er kniete sich unter seinen Schatten und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass die Antworten, die er suchte, zu ihm kommen würden.
Eine lange Zeit herrschte Stille. Der Wind hatte aufgehört, und die Welt schien den Atem anzuhalten. Doch dann begann Tinashe langsam eine Stimme zu hören. Zuerst war sie leise, wie das Rascheln der Blätter im Wind, aber sie wurde mit jedem Moment stärker. Es war die Stimme der Erde selbst, die Stimme der Ahnen, die das Land vor ihm einst durchquert hatten.
„Tinashe“, sagte die Stimme. „Die Antworten, die du suchst, sind nicht in der Erde oder im Himmel. Sie sind in deinem Herzen und im Herzen deines Volkes. Die Erde ist durstig, und der Himmel wird keinen Regen geben, bis die Menschen sich an ihre Verbindung zum Land erinnern. Du musst sie an dieses Band erinnern. Erst dann werden die Regen zurückkehren.“
Tinashe öffnete seine Augen, sein Herz voller tiefem Verständnis. Er hatte die Antworten gefunden, die er suchte – nicht in Form einer physischen Lösung, sondern in der Weisheit der Ahnen. Er dankte dem Lebensbaum und begann die lange Reise hinunter den Berg.
Als Tinashe ins Dorf zurückkehrte, wurde er mit Freude und Erleichterung empfangen. Aber als er vor den Ältesten stand, brachte er keine Geschichten von Schätzen oder Magie mit. Stattdessen sprach er von den Lektionen, die er beim Lebensbaum gelernt hatte.
„Die Erde und der Himmel sind verbunden, genauso wie wir mit dem Land verbunden sind“, sagte er. „Wir haben dieses Band vergessen, und bis wir uns daran erinnern, werden die Regen nicht zurückkehren. Wir müssen das Land ehren, den Ahnen danken und gemeinsam daran arbeiten, das Gleichgewicht wiederherzustellen.“
Die Dorfbewohner hörten schweigend zu, ihre Herzen schwer vor der Wahrheit seiner Worte. Gogo Nyasha nickte zustimmend, ihre Augen glänzten vor Stolz. „Der Junge hat die Wahrheit gesprochen“, sagte sie. „Die Erde ist lebendig und spürt unsere Handlungen. Wir müssen sie mit Respekt und Sorgfalt behandeln, sonst werden wir alle leiden.“

Von diesem Tag an arbeiteten die Dorfbewohner gemeinsam daran, das Land wiederherzustellen. Sie brachten den Ahnen Gebete dar, pflanzten neue Nutzpflanzen und gruben tiefe Brunnen, um Wasser an die Oberfläche zu bringen. Sie teilten das wenige Essen, das sie hatten, und kümmerten sich auf eine Weise umeinander, wie sie es zuvor nicht getan hatten.
Langsam begann das Land zu heilen. Der Fluss, der nur ein Rinnsal gewesen war, wurde jeden Tag vollem. Die Bäume begannen Früchte zu tragen, und die einst verdorrten Pflanzen wuchsen wieder hoch und grün. Und eines Tages kehrten die Regen zurück – zunächst sanft, wie ein Flüstern, dann stärker, bis die Erde durchnässt war und die Flüsse überliefen.
Das Dorf freute sich, und Tinashe wurde in den Augen der Menschen zum Helden. Aber er wusste, dass der wahre Held das Land selbst und die Ahnen waren, die ihn geleitet hatten. Er dankte Gogo Nyasha für ihre Weisheit und versprach, die Lektionen, die er auf dem heiligen Berg gelernt hatte, nie zu vergessen.
Jahre vergingen, und das Dorf gedieh. Die Menschen lebten in Harmonie mit dem Land und erinnerten sich stets an das Band, das sie mit der Erde und den Ahnen verband. Und obwohl Gogo Nyasha älter wurde und schließlich verstarb, lebte ihre Weisheit in den Herzen der Menschen weiter, getragen von den Geschichten, die sie erzählten, und den Lektionen, die sie ihren Kindern weitergaben.
Und so wurde die Geschichte der weisen alten Frau, des heiligen Berges und des Lebensbaumes immer wieder erzählt, eine Erinnerung an die Kraft der Weisheit, die Stärke des menschlichen Geistes und die tiefe Verbindung zwischen dem Land und seinen Menschen.
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