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Über die Geschichte: Die Geisterbraut des Han-Flusses ist ein Legende aus south-korea, der im 20th-century spielt. Diese Dramatisch Erzählung erforscht Themen wie Romanze und ist geeignet für Jugendliche. Sie bietet Moralisch Einblicke. Eine Liebe, die dem Fluss verloren ging, ein Geist, gebunden an Trauer, und ein Flüstern, das durch die Nacht verweilt.
Der Han-Fluss ist das Lebenselixier von Seoul, ein weites Band schimmernden Wassers, an dessen Ufern sich Jahrhunderte Geschichte entfaltet haben. Am Tag ist er ein Ort des Lachens, wo Paare Hand in Hand spazieren, Kinder Drachen jagen und Straßenmusiker die Luft mit Melodien erfüllen. Doch bei Nacht, wenn der Nebel tief über dem Wasser liegt und die Stadtlichter wie ferne Sterne flackern, erzählt der Fluss eine andere Geschichte.
Eine Geschichte der Trauer. Eine Geschichte einer Braut, die nie Frieden fand.
Die Geisterbraut des Han-Flusses ist kein gewöhnlicher Geist. Sie sucht keine Rache, noch entlädt sie ihren Zorn. Stattdessen wartet sie – immer wartend, suchend, hoffend, etwas zu finden, das sie vor langer Zeit verlor. Diejenigen, die sie gesehen haben, beschreiben dasselbe: eine Frau in einem fließenden weißen Hanbok, die am Wasserrand steht und in die Tiefen blickt, als erwarte sie, dass jemand aus dem Fluss aufsteigt.
Manche sagen, sie sei harmlos, ein bloßes Echo der Vergangenheit. Aber andere bestehen darauf, dass man nicht antworten darf, wenn sie deinen Namen ruft – denn wenn du es tust, könntest du dich unwiderstehlich zu dem Fluss hingezogen fühlen und ihrer traurigen Umarmung nicht entkommen.
Dies ist ihre Geschichte. Seoul, 1923. In einem ruhigen Hanok in der Nähe des Han-Flusses saß Seo Ha-eun am Fenster und lauschte dem Klang des Wassers, das gegen das Ufer plätscherte. Es war ein Geräusch, das sie seit ihrer Kindheit kannte, ein Wiegenlied, das sie immer getröstet hatte. Doch heute Nacht fühlte es sich anders an. Sie verfolgte mit zitternden Fingern die feine Stickerei ihres Ärmels. Morgen würde sie Choi Joon-ho zur Frau werden, die Schwiegertochter einer der mächtigsten Familien in Seoul. Es war eine Heirat, die ihr Vater arrangiert hatte, eine Verbindung, die den Stand ihrer Familie erhöhen sollte. Es war auch eine Heirat, die sie nicht wollte. Denn ihr Herz gehörte Lee Min-jae. Min-jae war alles, was Joon-ho nicht war – freundlich, sanft und frei von dem Gewicht eines edlen Namens. Er war der Sohn eines Fischers, seine Hände rau vom jahrelangen Netzwerfen, sein Lachen warm wie die Sonne an einem Sommertag. Sie hatten unzählige gestohlene Stunden unter den Weiden am Fluss verbracht und träumten leise davon, gemeinsam wegzulaufen. Und jetzt war es soweit. Sie hatte ihm am frühen Abend eine Nachricht geschickt und ihn angewiesen, sie an ihrem geheimen Ort zu treffen. Sie würde dort warten, bis er kam, und gemeinsam würden sie vor der Morgendämmerung fliehen. Ihr Herz pochte, als sie ihr Zimmer verließ, ihre Hochzeitskleider unter einem einfachen Umhang verborgen. Die Nacht war kühl, die Luft schwer vom Duft des Flusnesels. Sie eilte zu den Weiden, ihre Füße kannten den Weg auswendig. Und dann wartete sie. Minuten vergingen zu Stunden. Der Mond zog über den Himmel und warf silberne Wellen auf die Wasseroberfläche des Flusses. Doch Min-jae kam nie. Ihre Finger ballten sich um das Band, das er ihr einst als Versprechen seiner Liebe um ihr Handgelenk gebunden hatte. Hatte er seine Meinung geändert? Ist ihm etwas passiert? Als das Licht der Dämmerung am Horizont aufging, wusste sie, dass ihr Schicksal besiegelt war. Schweigend kehrte sie nach Hause zurück. An diesem Abend wurde sie zur Braut Choi Joon-hos. Joon-ho war ein disziplinierter Mann, erzogen, die Ehre über alles andere zu stellen. Der Name seiner Familie war sein Stolz, und seine Frau sollte eine Erweiterung dieses Stolzes sein. Zunächst behandelte er Ha-eun mit kalter Höflichkeit. Doch als die Tage zu Wochen wurden, bemerkte er, wie sie seine Berührungen mied, wie sie bei seiner Stimme zusammenzuckte, wie sie nachts aus dem Fenster zum Fluss schaute. Gerüchte erreichten seine Ohren. Diener flüsterten von einem Fischersohn, von nächtlichen Treffen unter den Weiden. Eines Abends, als Ha-eun an ihrem Schminktisch saß und sich die Haare kämmte, stand Joon-ho hinter ihr. Seine Stimme war ruhig, zu ruhig. "Liebst du mich, Ha-eun?" Sie erstarrte, ihre Finger griffen den Pinsel fest. "Du bist mein Ehemann", sagte sie und wählte ihre Worte mit Bedacht. Sein Spiegelbild verdunkelte sich. "Das ist nicht das, was ich gefragt habe." Das Schweigen zwischen ihnen dehnte sich aus. Und dann, ohne Vorwarnung, griff er nach ihrem Handgelenk und drehte sie zu sich. "Wer ist er?" Ha-euns Atem stockte. "Ich... ich verstehe nicht, was du meinst." Doch er sah das Aufblitzen von Angst in ihren Augen. In jener Nacht folgte Joon-ho ihr. Der Han-Fluss war still, das Wasser glatt wie Glas im Mondlicht. Ha-eun stand unter der Weide und hielt das Band fest, das Min-jae ihr gegeben hatte. Sie war sich nicht sicher, warum sie immer noch hierher kam. Vielleicht hoffte sie tief im Inneren immer noch, ihn zu sehen. Ein leiser Schritt hinter ihr ließ sie sich umdrehen. Doch es war nicht Min-jae, der dort stand. Es war Joon-ho. Seine Augen brannten vor Wut. "Also ist es wahr", flüsterte er. "Du wartest immer noch auf ihn." "Joon-ho, bitte", flehte Ha-eun und trat zurück. "Lass mich erklären—" Doch sein Gesicht verzog sich vor Zorn. "Du hast mich gedemütigt", zischte er. "Ich habe dir alles gegeben, und dennoch sehnst du dich nach einem anderen." Ha-eun drehte sich um zu rennen, doch er packte ihr Handgelenk und zog sie zum Wasserrand. "Ist dies der Ort, wo du auf ihn gewartet hast?", knurrte er. "Träumst du immer noch davon wegzulaufen?" Sie kämpfte, aber sein Griff war unnachgiebig. Der Fluss kräuselte sich kalt und gnadenlos an ihren Füßen. "Du wirst mich niemals verlassen", schwor er. Und dann, mit einem letzten Stoß, ließ er sie los. Der Fluss nahm sie still. Tage später fanden sie ihren Körper stromabwärts, ihr weißer Hanbok kräuselte sich wie geisterhafte Blütenblätter auf der Wasseroberfläche. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen geöffnet, als hätte sie im letzten Atemzug einen Namen gerufen. Min-jae war der Erste, der von den Nachrichten erfuhr. Er weinte nicht. Er schrie nicht. Er ging einfach zum Fluss und trat ins Wasser, folgte ihr in die Dunkelheit. Sein Körper wurde nie gefunden. Doch das war nicht das Ende. Denn bald begannen die Flüstern. Eine Frau in Weiß, die am Ufer des Flusses stand. Eine sanfte Stimme, die einen Namen im Wind rief. Schritte, die ins Wasser führten, aber nie zurückkamen. Die Geisterbraut des Han-Flusses war geboren worden. Heutiges Seoul. Kim Ji-hoon glaubte nie an Geister. Er war Journalist, ein Mann der Logik. Doch eines Nachts, als er am Fluss entlangging, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Er drehte sich um, und da war sie – eine Frau in Weiß, die unter der Weide stand. Sie hob ihren Blick zu ihm. Ihre Lippen öffneten sich. "Min-jae?" Ji-hoons Atem stockte. Die Luft wurde dicht. Der Nebel kräuselte sich um seine Füße. Und dann begann sie, sich auf ihn zuzubewegen. Er rannte. Doch hinter ihm folgte das Flüstern. *"Min-jae... wo bist du?"* Der Han-Fluss fließt weiter, seine Wasser tief voller Geheimnisse. Und an bestimmten Nächten, wenn der Nebel tief liegt und die Welt still ist, könntest du sie hören. Rufen. Warten. Suchen nach der Liebe, die sie verlor. Also, wenn du jemals allein am Han-Fluss spazieren gehst und eine Stimme im Wind hörst – was auch immer du tust – antworte nicht.Die Verlobung
Die Unbarmherzige Ehe
Die Umarmung des Flusses
Eine Liebe, die nie vergeht
Der Letzte Zeuge
Epilog: Eine Warnung im Wind