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Über die Geschichte: Die clevere Gazelle und die gierige Hyäne ist ein Fable aus libya, der im Contemporary spielt. Diese Descriptive Erzählung erforscht Themen wie Wisdom und ist geeignet für All Ages. Sie bietet Moral Einblicke. Eine clevere Gazelle bringt einer gierigen Hyäne eine Lektion in Ehrlichkeit und Respekt bei.
Einleitung
In den weiten, trockenen Landschaften Libyens, wo die Sonne die Erde mit unermüdlicher Wärme küsst, lebte eine Gazelle namens Leila. Leila war weit und breit für ihre Anmut und Schönheit bekannt, doch was sie am meisten auszeichnete, war ihre Intelligenz. Ihr elegantes, haselnussfarbenes Fell und ihre wendigen Beine ermöglichten es ihr, mühelos durch die Savanne zu tanzen, Raubtiere zu umgehen und Nahrung an den unwahrscheinlichsten Orten zu finden.
Leilas scharfer Verstand war ihre größte Stärke, ein Fakt, der den Kreaturen der Wüste wohlbekannt war. Sie kamen oft zu ihr, um Rat und Anleitung zu suchen. Allerdings waren nicht alle, die sie aufsuchten, gutherzig. Eine solche Kreatur war Hami, die Hyäne. Hami war eine listige und gierige Hyäne, die ständig nach Möglichkeiten suchte, andere um ihre hart erarbeiteten Nahrungsmittel und Ressourcen zu betrügen.
Die Begegnung
Eines heißesten Nachmittags, als Leila an zarten Blättern in der Nähe einer seltenen Oase knabberte, näherte sich Hami ihr. Seine Augen funkelten verschlagen, als er Leila mit einem breiten, zahnigen Grinsen begrüßte.
"Guten Tag, Leila", begann Hami, seine Stimme tropfte vor falscher Süße. "Wie glücklich bin ich, dich hier zu finden. Ich habe viel über deine Weisheit gehört und möchte um deine Hilfe bitten."
Leila, stets höflich, nickte anerkennend. "Was suchst du, Hami?" fragte sie vorsichtig, sich seiner Reputation bewusst.
Hami seufzte theatralisch. "Weißt du, liebe Leila, ich bin in großen Schwierigkeiten. Ich finde seit Tagen kein Futter. Ich bin schwach und verhungere. Könntest du bitte etwas von deiner Weisheit teilen und mir sagen, wo ich etwas zu essen finden könnte?"
Leila überlegte einen Moment, ihre Augen verengten sich, als sie Hamis Gesichtsausdruck studierte. Trotz ihrer Bedenken entschied sie sich, ihm zu helfen. "Es gibt einen Akazienhain nicht weit von hier", sagte sie. "Sie tragen Hülsen, die nahrhaft und reichlich vorhanden sind. Folge dem Pfad nordwärts von dieser Oase, und du wirst ihn finden."
Hami dankte Leila überschwänglich und machte sich in die von ihr angegebene Richtung auf. Doch während er wegging, konnte er nicht anders, als leise vor sich hin zu kichern. Er hatte nicht die Absicht, zum Akazienhain zu gehen. Stattdessen plante er, Leila zu folgen und herauszufinden, wo sie ihre eigene Nahrung sammelte, in der Hoffnung, alles an sich reißen zu können.

Der Plan
Die Tage vergingen, und Hami folgte Leila heimlich aus der Ferne. Er beobachtete ihre Routinen, notierte die Orte, die sie besuchte, und die Zeiten, zu denen sie zum Futtersuchen hinausging. Schließlich fühlte er sich bereit, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Eines Abends, als die Sonne unter den Horizont tauchte, näherte sich Hami erneut Leila. Diesmal war sein Verhalten noch verzweifelter. "Leila, ich habe deinen Rat befolgt, aber der Akazienhain war leer. Ich habe nichts zu essen gefunden. Bitte, ich flehe dich an, zeige mir, wo du deine Nahrung findest. Ich bin am Ende meiner Kräfte."
Leila, die Hamis schattenhafte Präsenz in den letzten Tagen bemerkt hatte, entschied, dass es Zeit war, ihm eine Lektion zu erteilen. Sie nickte mitfühlend. "Sehr gut, Hami. Ich werde dir zeigen, wo ich meine Nahrung finde. Triff mich hier bei Tagesanbruch."
Wie versprochen traf Leila Hami am nächsten Morgen. Sie führte ihn durch die gewundenen Pfade der Savanne, über Dünen und durch Dickichte, bis sie ein abgeschiedenes Tal erreichten. Im Tal stand ein majestätischer Baobabbaum, dessen Stamm breit und Äste weit ausladend waren.
"Hier finde ich meine Nahrung", sagte Leila und zeigte auf die Basis des Baobabbaums, wo reichlich frische Triebe und Blätter sprießten.
Hamís Augen weiteten sich vor Gier. Er konnte es kaum erwarten, sich an der üppigen Vegetation zu erfreuen. Doch als er näher kam, bemerkte er etwas Merkwürdiges. Um die Basis des Baobabbaums befanden sich mehrere kleine Erdaufwölbungen.

Die Falle
Leila lächelte wissend. "Diese Aufwölbungen sind das Zuhause einer Kolonie von Feuerameisen. Sie schützen den Baum und seine kostbaren Triebe. Wenn du hier essen möchtest, musst du dies vorsichtig und respektvoll tun."
Hami hingegen war zu sehr von seinem Hunger und seiner Gier verzehrt, um Leilas Warnung zu beachten. Er stürzte vorwärts, gierig darauf, sich an dem frischen Grün zu laben. In seiner Eile störte er einen der Hügel. Fast sofort kam ein Schwarm wütender Feuerameisen hervor, kroch seine Beine hoch und biss heftig.
Hami jault vor Schmerz und versuchte, die Ameisen abzuschütteln, doch sie klammerten sich hartnäckig fest. Er floh aus dem Tal, heulend und jappsend, sein Hunger vergessen angesichts der stechenden Qual.
Leila beobachtete sein Entfernen, eine Mischung aus Traurigkeit und Zufriedenheit in ihren Augen. Sie hatte gehofft, dass Hami lernen würde, rücksichtsvoller und weniger gierig zu sein, doch es schien, dass die Lektion schmerzhaft gewesen war.

Die Veränderung
Die Tage wurden zu Wochen, und Hamis Erfahrung mit den Feuerameisen wurde zu einer warnenden Geschichte unter den Tieren der Savanne. Die Hyäne, einst für ihre Gier bekannt, zog sich nun zurück, pflegte ihre Wunden und reflektierte über ihr Handeln.
Eines Tages, als Leila in der Nähe derselben Oase, wo sie sich erstmals getroffen hatten, graste, sah sie Hami auf sich zukommen. Diesmal lag kein verschlagenes Grinsen auf seinem Gesicht. Stattdessen sah er gedemütigt und reuig aus.
"Leila", begann Hami, seine Stimme aufrichtig, "ich habe meine Lektion gelernt. Meine Gier und Unehrlichkeit brachten mir nichts als Schmerz. Es tut mir wirklich leid für mein Verhalten. Kannst du mir jemals verzeihen?"
Leila betrachtete ihn einen langen Moment, bevor sie nickte. "Jeder macht Fehler, Hami. Das Wichtige ist, aus ihnen zu lernen und sich zu bemühen, besser zu werden. Ich vergebe dir."
Von diesem Tag an änderte Hami sein Verhalten. Er versuchte nicht mehr, andere zu täuschen, um eigenen Vorteil zu erlangen. Stattdessen arbeitete er hart, um sich seine Nahrung zu verdienen, und half sogar anderen Tieren, wenn sie in Not waren. Seine Verwandlung verschaffte ihm den Respekt und das Vertrauen der Kreaturen der Savanne.

Die Moral
Die Geschichte von Leila und Hami verbreitete sich weit und breit und wurde zu einer geschätzten Fabel unter den Tieren Libyens. Sie diente als Erinnerung daran, dass Intelligenz und Freundlichkeit immer über Gier und Täuschung triumphieren. Und so lebten die Tiere im Herzen der libyschen Savanne in Harmonie, geleitet von der Weisheit der klugen Gazelle und den Lektionen, die die einst gierige Hyäne gelernt hatte.