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Über die Geschichte: Der weise alte Mann und der unfreundliche Reiche ist ein Fable aus iran, der im Medieval spielt. Diese Descriptive Erzählung erforscht Themen wie Wisdom und ist geeignet für All Ages. Sie bietet Moral Einblicke. Eine Geschichte der Transformation, in der der wahre Wert des Reichtums durch Freundlichkeit offenbart wird.
Es war einmal ein weiser alter Mann namens Darian, der in einem kleinen Dorf lebte, das am Fuße des Alborz-Gebirges im Iran lag. Darian war im ganzen Dorf für sein umfassendes Wissen, seine sanfte Natur und die Weisheit, die er im Laufe der Jahre erworben hatte, bekannt. Sein Gesicht war von den Spuren der Zeit gezeichnet, seine Augen funkelten vor Güte, und sein langer, weißer Bart floss wie ein Fluss der Weisheit. Darian hatte den Großteil seines Lebens damit verbracht, anderen zu helfen, sein Wissen zu teilen und die Dorfbewohner durch schwierige Zeiten zu führen. Er war von allen geliebt und respektiert.
Im selben Dorf lebte ein reicher Mann namens Bahram. Bahram war der wohlhabendste Mann in der Region, doch er war nicht für seinen Reichtum bekannt, sondern für sein kaltes Herz und sein unfreundliches Wesen. Er besaß weite Landflächen, zahlreiche Schafherden und eine prächtige Villa, die über den bescheidenen Häusern der Dorfbewohner thronte. Trotz seines Reichtums war Bahram nie zufrieden. Er wollte immer mehr – mehr Land, mehr Geld, mehr Macht. Seine Gier kannte keine Grenzen, und er behandelte die Menschen um ihn herum mit Verachtung. Die Dorfbewohner fürchteten Bahram, denn sie wussten, dass er zu großer Grausamkeit fähig war.
Eines Tages, als die ersten Anzeichen des Winters über das Dorf hereinbrachen, beschloss Bahram, ein großes Fest zu veranstalten. Er wollte seinen Reichtum und seine Macht den Nachbortenstädten zeigen und ihnen beweisen, dass er der mächtigste Mann in der Region war. Er befahl seinen Dienern, die feinsten Gerichte vorzubereiten, Musiker aus der Stadt zu bringen und seine Villa mit den luxuriösesten Wandteppichen zu schmücken. Die Dorfbewohner, obwohl sie nicht eingeladen waren, beobachteten Bahram’s Vorbereitungen mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Bitterkeit.
Als der Tag des Festes näher rückte, wurde Bahram klar, dass er eine grandiose Rede halten musste, um seine Gäste zu beeindrucken – eine Rede, die nicht nur seinen Reichtum zur Schau stellte, sondern ihn auch weise und respektiert erscheinen ließ. Doch Bahram war weder weise noch redegewandt und kämpfte damit, etwas zu formulieren, das seine angesehenen Gäste beeindrucken würde.
In seiner Verzweiflung beschloss Bahram, die Hilfe von Darian, dem weisen alten Mann, in Anspruch zu nehmen. Trotz seiner unfreundlichen Natur wusste Bahram, dass Darian’s Weisheit unübertroffen war, und wenn jemand ihm helfen konnte, eine Rede zu verfassen, dann Darian. Widerwillig machte sich Bahram auf den Weg zu der bescheidenen Hütte, in der Darian lebte.
Darian saß auf seiner Veranda und genoss die klare Winterluft, als er Bahram kommen sah. Er war überrascht, den reichen Mann an seiner Tür zu sehen, denn Bahram hatte nie zuvor um seinen Rat gebeten. „Was führt dich hierher, Bahram?“ fragte Darian freundlich.
Bahram, zu stolz, um sein Bedürfnis zuzugeben, antwortete arrogant: „Ich bin gekommen, um deine Weisheit zu testen, alter Mann. Ich veranstalte ein großes Fest und brauche eine Rede, die meine Gäste in Ehrfurcht versetzen wird. Du bist für deine Weisheit bekannt, also dachte ich, ich gebe dir die Ehre, mir zu helfen.“
Darian lächelte sanft und durchschaut Bahram’s Stolz. Er wusste, dass Bahram nicht wirklich an Weisheit interessiert war, sondern nur andere beeindrucken wollte. Dennoch war Darian eine gütige Seele und glaubte, dass jeder eine Chance verdient, zu lernen und zu wachsen, selbst jemand so unfreundlich wie Bahram. „Ich helfe dir gerne“, sagte Darian. „Aber zuerst muss ich dir eine Frage stellen. Was glaubst du, ist das Wichtigste im Leben?“
Bahram schnaubte. „Das ist einfach“, sagte er. „Das Wichtigste im Leben ist Reichtum. Mit Reichtum kommt Macht, und mit Macht kommt Respekt. Ohne Reichtum bist du nichts.“
Darian nickte nachdenklich. „Ich verstehe“, sagte er. „Aber lass mich dir eine Geschichte erzählen, und vielleicht siehst du die Dinge anders.“
Bahram verdrehte die Augen, stimmte aber zu zuzuhören. Darian begann seine Erzählung:
„Vor vielen Jahren gab es einen König, der über ein weites und wohlhabendes Königreich herrschte. Der König war für seinen Reichtum bekannt und verbrachte seine Tage damit, immer mehr Reichtümer anzusammeln. Doch trotz seines Reichtums war der König nicht glücklich. Er verspürte eine innere Leere, die kein Gold der Welt füllen konnte.
Eines Tages hörte der König von einem weisen Mann, der in einem fernen Dorf lebte. Dieser weise Mann sollte das Geheimnis des wahren Glücks besitzen. Der König, neugierig geworden, schickte nach dem weisen Mann und bat ihn, zum Palast zu kommen.
Der weise Mann kam, und der König sagte zu ihm: ‚Ich habe allen Reichtum der Welt, aber ich bin nicht glücklich. Sag mir, was ist das Geheimnis des Glücks?‘
Der weise Mann lächelte und sagte: ‚Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Reichtum, sondern in Freundlichkeit und Großzügigkeit. Wahres Glück kommt davon, anderen zu helfen und das zu teilen, was du hast. Wenn du frei gibst, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten, wirst du eine Freude finden, die kein Gold der Welt bringen kann.‘
Der König war skeptisch, beschloss aber, die Worte des weisen Mannes zu testen. Er begann, seinen Reichtum zu verschenken, half den Armen und Bedürftigen und behandelte seine Untertanen mit Freundlichkeit. Zu seiner Überraschung wurde er umso glücklicher, je mehr er gab. Die innere Leere in ihm füllte sich mit einem Gefühl von Zweck und Erfüllung. Der König erkannte, dass wahrer Reichtum nicht in seinen Besitztümern lag, sondern in der Liebe und dem Respekt, den er von seinem Volk erhielt.“
Als Darian seine Geschichte beendet hatte, saß Bahram schweigend da. Zum ersten Mal begann er, an seinen eigenen Überzeugungen zu zweifeln. Könnte es sein, dass all sein Reichtum und seine Macht nicht die Schlüssel zum wahren Glück waren? Könnte es sein, dass Freundlichkeit und Großzügigkeit wertvoller waren als all das Gold der Welt?
Doch Bahram war noch nicht bereit, diese neue Denkweise zu akzeptieren. Sein Stolz erlaubte ihm nicht zuzugeben, dass er die ganze Zeit falsch gelegen hatte. „Das ist eine schöne Geschichte, alter Mann“, sagte Bahram, „aber es ändert nichts daran, dass Reichtum Macht ist. Ich werde diese Rede für mein Fest trotzdem brauchen.“
Darian seufzte und erkannte, dass Bahram noch nicht bereit war zu lernen. „Sehr wohl“, sagte er. „Ich werde dir mit deiner Rede helfen. Aber denk daran, wahre Weisheit liegt nicht in den Worten, die du sprichst, sondern in den Taten, die du vollbringst.“
Bahram dankte Darian und ging, seine Gedanken wirbelten. Er kehrte zu seiner Villa zurück und begann mit den Vorbereitungen für das Fest. Am Tag der Veranstaltung war die Villa mit den feinsten Dekorationen geschmückt, und die Tische waren mit den exquisitesten Speisen gedeckt. Die Gäste kamen in ihren besten Kleidern und freuten sich auf das opulente Ereignis.

Als das Fest begann, erhob sich Bahram, um seine Rede zu halten. Er sprach über seinen Reichtum, seine Macht und seine Errungenschaften. Die Gäste hörten höflich zu, doch in ihren Augen gab es keine echte Bewunderung. Bahram konnte die Leere im Raum spüren, den Mangel an aufrichtigem Respekt. Er erinnerte sich an Darian’s Geschichte und verspürte einen Anflug von Zweifel.
Im Laufe der Nacht wurde Bahram immer unruhiger. Er erkannte, dass er trotz der Pracht des Festes nicht wirklich glücklich war. Seine Gäste waren aus dem Essen und der Unterhaltung hier, nicht aus Respekt oder Bewunderung für ihn. Bahram entschuldigte sich und verließ den Bankettsaal, um sich in seine privaten Gemächer zurückzuziehen.
In der Stille seines Zimmers dachte Bahram über Darian’s Geschichte nach. Er begann, die Wahrheit in den Worten des weisen Mannes zu erkennen. All sein Reichtum hatte ihm lediglich Einsamkeit und ein hohles Machtgefühl gebracht. Er hatte keine wahren Freunde, niemanden, der sich aufrichtig um ihn kümmerte. Sein Herz war schwer von der Erkenntnis, dass er sein Leben in der Verfolgung von materiellem Reichtum verschwendet hatte.
Am nächsten Morgen fasste Bahram einen Entschluss. Er würde Darian erneut besuchen, nicht um eine Rede zu suchen, sondern um wahre Weisheit zu erlangen. Er kleidete sich schlicht und ging zur Hütte des weisen alten Mannes, begleitet von einem Gefühl der Demut, das er zuvor nie gekannt hatte.
Als Bahram ankam, begrüßte Darian ihn mit einem warmen Lächeln. „Ich sehe, du bist zurückgekommen“, sagte Darian. „Was kann ich heute für dich tun?“
Bahram senkte den Kopf. „Ich bin gekommen, um um deine Vergebung zu bitten“, sagte er. „Ich war ein Narr, der nach Reichtum und Macht jagte, in der Annahme, sie würden mir Glück bringen. Doch jetzt sehe ich, dass ich falsch lag. Bitte, lehre mich, wie man ein Leben in Freundlichkeit und Großzügigkeit führt.“
Darian’s Augen funkelten vor Güte. „Du hast den ersten Schritt getan, Bahram“, sagte er. „Der Weg zum wahren Glück beginnt mit Demut und der Bereitschaft zu lernen. Ich werde dir helfen, aber du musst geduldig sein und dein Herz für andere öffnen.“
Von diesem Tag an begann Bahram sich zu verändern. Er begann, seinen Reichtum zu verschenken, half den Armen und Bedürftigen im Dorf. Er behandelte seine Diener mit Freundlichkeit und Respekt und arbeitete daran, die Beziehungen zu reparieren, die er durch seine Unfreundlichkeit verletzt hatte. Je mehr er gab, desto mehr füllte sich die Leere in ihm mit einem Gefühl von Frieden und Erfüllung. Die Dorfbewohner, die ihn einst fürchteten, begannen, ihn zu respektieren und sogar zu lieben.

Bahram besuchte Darian weiterhin regelmäßig, lernte von dem weisen Mann und suchte seinen Rat. Mit der Zeit wurde Bahram nicht mehr für seinen Reichtum bekannt, sondern für seine Großzügigkeit und Freundlichkeit. Das Dorf blühte auf, und die Menschen waren glücklicher als je zuvor. Bahram hatte endlich die wahre Bedeutung von Reichtum gefunden, und sie hatte nichts mit Geld zu tun.
Jahre vergingen, und Bahram wurde ein alter Mann. An einem Wintertag, als er am Kamin in seinem bescheidenen Zuhause saß, dachte er über sein Leben nach. Er erinnerte sich daran, wie weit er gekommen war, von einem gierigen und unfreundlichen reichen Mann zu einem weisen und großzügigen Ältesten. Er erkannte, dass das größte Geschenk, das er je erhalten hatte, die Weisheit war, die Darian mit ihm geteilt hatte.
Eines Tages, als Bahram durch das Dorf ging, sah er einen jungen Jungen am Straßenrand sitzen und weinen. Der Junge war kalt und hungrig und hatte keine Familie, die sich um ihn kümmerte. Bahram’s Herz tat für den Jungen weh, und er kniete sich neben ihn.
„Wie heißt du, mein Kind?“ fragte Bahram sanft.
„Mein Name ist Arash“, antwortete der Junge und wischte sich die Tränen ab. „Ich habe keine Familie, und ich bin hungrig und kalt.“
Bahram zog seinen eigenen Mantel aus und wickelte ihn um den Jungen. „Komm mit mir, Arash“, sagte er. „Ich werde mich um dich kümmern.“
Bahram brachte Arash nach Hause und gab ihm Essen und Wärme. Er beschloss, den Jungen zu adoptieren und ihn wie seinen eigenen Sohn aufzuziehen. Arash, der nur Härten gekannt hatte, fand mit Bahram eine neue Familie und ein neues Leben. Die beiden wurden unzertrennlich, und Bahram lehrte Arash dieselben Lektionen der Freundlichkeit und Großzügigkeit, die er von Darian gelernt hatte.

Im Laufe der Jahre wuchs Arash zu einem freundlichen und weisen jungen Mann heran, ähnlich wie Bahram geworden war. Die Dorfbewohner sprachen darüber, wie Bahram sich von einem gierigen und unfreundlichen Mann in einen liebevollen Vater und einen respektierten Ältesten verwandelt hatte. Bahram’s Geschichte wurde zur Legende im Dorf, eine Geschichte der Erlösung und der Kraft der Freundlichkeit.
Eines Tages, viele Jahre später, verstarb Bahram friedlich im Schlaf. Das ganze Dorf trauerte um seinen Verlust, denn er war zu einer geliebten Figur in ihrem Leben geworden. Arash, nun ein junger Mann, stand neben Bahram’s Grab und erinnerte sich an alles, was der alte Mann ihm beigebracht hatte.
Während Arash dort stand, verspürte er ein Gefühl der Pflicht. Er wusste, dass es nun an ihm war, Bahram’s Vermächtnis der Freundlichkeit und Großzügigkeit fortzuführen. Er schwor, sein Leben so zu leben wie Bahram, stets andere vor sich selbst zu stellen und denen zu helfen, die in Not waren.

Jahre vergingen, und Arash wurde ein weiser und respektierter Ältester im Dorf, genauso wie Bahram es gewesen war. Er teilte weiterhin die Lektionen, die er von Bahram und Darian gelernt hatte, mit den jüngeren Generationen und stellte sicher, dass das Dorf immer an die Bedeutung von Freundlichkeit und Großzügigkeit erinnerte.
Und so wurde die Geschichte des weisen alten Mannes und des unfreundlichen reichen Mannes zu einer geschätzten Erzählung im Dorf, eine Erinnerung daran, dass wahrer Reichtum nicht in Gold oder Silber zu finden ist, sondern in der Liebe und dem Respekt anderer. Es ist eine Geschichte, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde und jeder neuen Generation den Wert von Demut, Freundlichkeit und der Kraft eines großzügigen Herzens lehrte.

Am Ende wurde Bahram’s Leben nicht durch den Reichtum definiert, den er einst besaß, sondern durch die Weisheit, die er erlangt hatte, und die Liebe, die er gab. Und das, so wussten die Dorfbewohner, war die wahre Bedeutung eines reichen Lebens.