Der Wahnsinnige: Die Geschichte von Brush Creek über gespenstischen Verlust und Erlösung

16 min

Der Wahnsinnige: Die Geschichte von Brush Creek über gespenstischen Verlust und Erlösung
A striking twilight scene of Brush Creek, where mist and ancient facades set the stage for a tale filled with sorrow, mystery, and a search for redemption.

Über die Geschichte: Der Wahnsinnige: Die Geschichte von Brush Creek über gespenstischen Verlust und Erlösung ist ein Historische Fiktion aus united-states, der im Zeitgenössisch spielt. Diese Dramatisch Erzählung erforscht Themen wie Verlust und ist geeignet für Erwachsene. Sie bietet Unterhaltsam Einblicke. Eine spektakuläre Reise durch die verborgenen Wunden und die hoffnungsvolle Heilung einer kleinen Stadt.

Einführung

Im Herzen von Brush Creek, wo sanfte Winde die Erinnerungen an vergangene, verblasste Träume heraufbeschwören, verflechten sich Dunkelheit und Licht auf unerwartete Weise. Die Stadt – mit ihren vom Wetter gezeichneten Fassaden und den stillen, endlosen Feldern – birgt Geheimnisse, über die nur wenige zu sprechen wagen. Unter dem stets in Dämmerungsfarben getauchten Himmel vermischt sich das leise Murmeln des Bachs mit einem Hauch von Kummer und vergessener Hoffnung. Jeder Stein und jedes Blatt scheint die tragischen Erinnerungen jener in sich zu tragen, die einst diesen Pfad beschritten haben – Eindrücke, die weder die Zeit auslöschen noch vergeben kann.

Hier, mitten in der Ödnis und dem drängenden Schmerz des Verlusts, begibt sich unser gequälter Held auf eine einsame Reise. Von der Gesellschaft verstoßen und von persönlichen Misserfolgen verfolgt, wandert er mit schwerem Herzen durch diese verlassenen Straßen, geplagt von den Geistern seiner Vergangenheit. Die Dorfbewohner, misstrauisch gegenüber seinen Exzentrizitäten und dem seltsamen Leuchten in seinen Augen, nennen ihn oft verrückt – ein Titel, der weit mehr als bloße Spottbezeichnungen beinhaltet, sondern die kollektive Verzweiflung widerspiegelt. Doch in seiner gequälten Seele glimmt ein Funken unerschütterlichen Willens, ein stilles Verlangen nach Erlösung.

Wenn sich die Dämmerung senkt und lange Schatten über bröckelnde Bürgersteige kriechen, scheint auch Brush Creek selbst von einer zweiten Chance zu flüstern. Die Umgebung bereitet den Rahmen für eine Geschichte intensiver Emotionen, in der jeder Schritt des Verrückten ihn tiefer in ein Labyrinth der Erinnerungen führt und Verlust und Erlösung untrennbar miteinander verwoben sind. Die düstere Schönheit der Landschaft – mit ihren knorrigen Bäumen und dem beständigen Murmeln des Bachs – spricht von einem zeitlosen Kampf, der zwischen den Übeln des Bedauerns und der Hoffnung auf Erneuerung währt.

Abschnitt 1: Die Schatten von Brush Creek

Der frühe Abend in Brush Creek war eine Zeit, in der sich Realität und Gespenst greifbar vermischten und jeder Winkel der Stadt in einen Schleier aus Trauer und Intrigen getaucht wurde. In einem abgenutzten Mantel und mit Augen, die wie verblasste Filmstreifen alter, vergessener Tragödien flackerten, schlenderte der Verrückte gemächlich entlang der verlassenen Eisenbahntrasse, die sich durch die Stadt zog. Elias, so war er geboren – einst zu einer Familie gehörend, die vor Hoffnung nur so sprühte – war zu einem umherziehenden Außenseiter verkommen, einem Gespenst in einem Ort, der selbst ein Relikt besserer Zeiten war. Die Dächer der baufälligen Häuser sanken unter der Last der Vernachlässigung, und jedes Geräusch – vom Knarren eines verrosteten Schildes bis hin zum Wispern des Windes durch zerbrochene Fenster – erzählte von Verlust.

Elias‘ Geist war ein labyrinthisches Geflecht aus Erinnerungen: der sanfte Widerhall der Gutenachtlieder seiner einst liebevollen Mutter, das unbeschwerte Lachen seiner Kindheit und der schmerzliche Stich unumkehrbarer Entscheidungen, die zum endgültigen Verlust seiner geliebten Frau und unerfüllter Träume geführt hatten. Seine Verwandlung von einem warmherzigen, vielversprechenden Mann zu dem sogenannten „Verrückten“ war kein plötzlicher Umbruch, sondern ein langsames, qualvolles Auseinanderfallen, das den Verfall von Brush Creek selbst widerspiegelte. Er erinnerte sich an Nächte qualvollen Alleinseins am Ufer des Bachs, in denen das sanfte Wiegen des Wassers eine grausame Nachahmung der Liebe war, die er verloren hatte.

An diesem schicksalhaften Abend, als die letzten Strahlen der Sonne in die aufziehende Dunkelheit übergingen, zog es Elias zu einem Ort, den er gleichermaßen gemieden und insgeheim ersehnt hatte: der alten, verfallenen Mühle am Rande des Bachs. Einst ein Symbol des Wohlstands, stand die Mühle nun als bröckelndes Denkmal einer Epoche, in der Hoffnung allgegenwärtig war. Ihre zerbrochenen Fenster, wie hohle Augen, starrten still über die Landschaft, als würden sie den Lauf der Zeit und die Zerbrechlichkeit menschlichen Strebens richten.

Im Inneren dieser kargen Struktur waren sämtliche Flächen von Staub und Schatten überzogen. Die Überreste alter Maschinen – vom Zahn der Zeit verbogen und entstellt – lagen verstreut wie zerbrochene Versprechen. Hier zog sich Elias oft zurück, um sich den Gespenstern seiner Vergangenheit zu stellen. Im fahlen, schwindenden Licht saß er auf einem splitterigen Balken, während geisterhafte Stimmen, längst verstummt, um ihn herum zu flüstern schienen. Es war, als kämen die Stimmen direkt von den Wänden – die Stimmen verlorener Seelen, die von Liebe, Verrat und ewigem Bedauern erzählten. Die bedrückende Atmosphäre, schwer vor Trauer, zwang ihn, einzusehen, dass seine Reise nicht nur eine des Alleinseins war, sondern auch eine Konfrontation mit den tiefen Narben, die ihn definierten.

Die Szenerie selbst war eine Figur in dieser Erzählung, fast so lebendig wie der Mann. Jeder verrostete Nagel, jedes Spinnennetz war ein stummer Zeuge der Geschichte von Brush Creek – eine Erzählung von Wohlstand, der in Ruinen zerfiel, von Schönheit, die durch den Zahn der Zeit entstellt wurde. Als Elias mit zitternden Fingern über eine von Zeit markierte Wand strich, spürte er das unsichtbare Gewicht zahlloser unausgesprochener Geschichten. In jenem statischen, klagenden Gemäuer begann ihm klar zu werden, dass der ihm zugeschriebene Wahnsinn vielleicht gar nicht das Abbild des Verlusts war, sondern vielmehr die Klarheit, die nötig war, um einer unerträglichen Wahrheit ins Auge zu sehen: In jedem Verlust ruft etwas zur Heilung, und in den dunkelsten Winkeln schimmert leise die Verheißung der Erlösung für jene, die den Mut haben, zuzuhören.

Obwohl die nächtliche Kälte einkehrte, pulsierte die Mühle wie von einer gespenstischen Energie durchzogen – ein stiller Beleg dafür, dass selbst in der Einöde Leben und Hoffnung an den unwahrscheinlichsten Orten aufglimmen können. Trotz des von Trauer verhangenen Blicks funkelte in Elias’ Augen ein entschlossener Glanz, als er sich still vornahm, die vergrabene Wahrheit seiner Vergangenheit ans Licht zu bringen. Seine Reise entlang der schattigen Pfade von Brush Creek hatte gerade erst begonnen, und der Weg in die Zukunft war so ungewiss wie das Schicksal der zerfallenden Stadt selbst.

Abschnitt 2: Echos der Vergangenheit

In der frostigen Nacht, die Brush Creek fest in ihrem Griff hielt, wurde Elias von Erinnerungen heimgesucht, die zu mächtig waren, um sie einfach abzutun. Er erinnerte sich an die Zeiten, als die Stadt vor Leben nur so pulsierte, als Lachen und Liebe nicht fremde Sprachen waren, sondern der alltägliche Klang einer gemeinschaftlich vereinten Hoffnung. In schmerzhaften Rückblenden, die sich nahtlos mit der Gegenwart verknüpften, dachte er an seine Kindheit – an jene warmen, goldenen Nachmittage und fröhlichen Abende, die ihm heute so verzweifelt zurückgegeben erscheinen sollten.

Eine der lebhaftesten Erinnerungen war jenen strahlenden Sommertag, an dem er – damals noch ein junger Mann mit endlosen Träumen – die Liebe seines Lebens traf. Die Erinnerung glich fast einem surrealen Gemälde: unter den ausladenden Ästen einer uralten Eiche am Bach lachten sie gemeinsam, tauschten schüchterne Blicke aus, während die Sonne über den sanft kräuselnden Wassern tanzte. An jenem Tag schien der Bach ein Wiegenlied der Versprechen und Möglichkeiten zu singen. Doch wie so oft wendete sich das Schicksal grausam: Ein tragisches Ereignis – der Anfang einer Kette verhängnisvoller Umstände – riss ihm das Herz heraus. Seine Geliebte ging in einem entsetzlichen Unfall verloren, und mit ihrem Verschwinden schwand auch die Unschuld, wie er sie einst gekannt hatte.

Diese Echos vergangener Tage waren alles andere als gnädig. Die Stadt selbst, mit ihren verlassenen Straßen und den in jeden Riss eingelassenen Erinnerungen, erinnerte ihn unbarmherzig an all das, was er verloren hatte. In einem stillen Moment am Ufer, wo das Wasser leise an abgenutzten Steinen plätscherte, konnte Elias beinahe ihre Stimme vernehmen – kaum hörbar, doch getragen vom Wind. Einst war sie sein Leitstern gewesen, ein Symbol für alles Gute und Schöne in einer scheinbar gleichgültigen Welt. Der Kontrast zwischen freudiger Erinnerung und der gegenwärtigen Trauer traf ihn wie ein Schlag. Derselbe Bach, der einst Leben gespendet hatte, war nun stummer Zeuge seines Kummers und der unwiderruflichen Verwandlung seiner Seele.

In der weiteren Nacht zog es Elias an vergessene Orte von Brush Creek, die einst von Lachen erfüllt waren – das alte Café, in dem sich die Einheimischen trafen, der kleine Park, in dem Kinder spielten, und selbst die Überreste eines längst vergangenen, blühenden Theaters. Jeder dieser Orte rief Schichten von Liebe, Schmerz und Reue hervor, die Vergangenheit mit seiner melancholischen Gegenwart verwebend. In diesen geisterhaften Besuchen verschwammen die Grenzen der Zeit; verhallende Gesichter jener, die längst verschwunden schienen, traten geisterhaft vor den von Mondlicht verträumt überzogenen Ruinen hervor. Mit jedem Schritt spürte Elias den unwiderstehlichen Zug der Verantwortung – das dringende Bedürfnis, für die Fehler, die ihn hierhergeführt hatten, Sühne zu leisten.

In einem besonders bewegenden Moment stand er unter einer flackernden Straßenlaterne und entdeckte in einer schmalen Gasse einen zerknitterten Brief, dessen Tinte von Regen und der Vergänglichkeit der Zeit verwischt worden war. Der Brief war ein Bruchstück gelebter Erinnerung – eine Abschiedsnotiz, ein Zeugnis verlorener Hoffnung und der Sehnsucht nach Vergebung. Die Worte auf dem Papier schienen leise zu flüstern, ihn aufzufordern, die in seinem Herzen verborgene Wahrheit zu suchen. Es war, als rufe ihn die Vergangenheit zu einer längst überfälligen Abrechnung. Dieses tiefe Zusammenspiel von Erinnerung und Reue wurde für ihn zum Katalysator, um sich der Realität zu stellen, dass er nur durch das Annehmen all seiner schmerzhaften Erinnerungen den Weg für einen Neuanfang ebnen konnte. Auf dem von Regen glänzenden Pflaster beschloss Elias, dass er in dieser Nacht, gepeinigt von den Echos eines vergangenen Lebens, endlich den Schritt ins Licht der Erlösung wagen würde – gleichgültig, wie trostlos der Weg auch erscheinen mochte.

Im düsteren Korridor seines Geistes und in dem stummen Zeugnis der verlassenen Relikte von Brush Creek lag das Gewicht der Geschichte schwer auf ihm. Und dennoch, mitten in der überwältigenden Trauer, regte sich ein zartes Samenkorn der Hoffnung – ein stiller Beweis dafür, dass jedes Ende zugleich den Beginn von etwas Neuem in sich birgt, dass die schmerzlichen Lektionen der Vergangenheit den Weg für die Erlösung ebnen können.

Abschnitt 3: Flüstern in der Dunkelheit

Die erdrückende Stille der Nacht wurde nur von vereinzelten Murmeln durchbrochen, die scheinbar aus der Seele von Brush Creek selbst emporstiegen. Je tiefer Elias in das Labyrinth seiner Erinnerungen und in die verfallenen Winkel der Stadt vordrang, desto deutlicher trat eine rätselhafte Präsenz zutage. Eines späten Abends, als er einen überwucherten Pfad entlangging, gesäumt von uralten Eichen, deren knorrige Zweige den sternenklaren Himmel zu umklammern schienen, begegnete er einer in Schatten gehüllten Gestalt. Diese geheimnisvolle Frau, deren Augen sowohl von tiefem Kummer als auch von einem undefinierbaren inneren Wissen leuchteten, erschien fast so, als sei sie durch sein stilles Flehen herbeigerufen worden.

Ihr Name, im Wind geflüstert und in den Legenden der Einheimischen überliefert, war Marian. Anders als die flüchtigen Gespenster seiner Vergangenheit strahlte Marian eine greifbare Wärme aus – ein bittersüßer Beweis dafür, dass nicht jede Dunkelheit ohne Hoffnung ist. Sie erklärte, Hüterin der verlorenen Geschichten von Brush Creek zu sein, beauftragt darin, jenen, die in tiefer Trauer versunken waren, den Weg zu Verständnis und letztlich zur Erlösung zu weisen. Marian wirkte ätherisch und zugleich bodenständig; ihre leise und bedachte Stimme hatte etwas Melodisches, das Elias‘ aufgewühlte Gedanken zu beruhigen vermochte. In ihrer ruhigen und überlegten Art machte sie ihm klar, dass jede zerrüttete Seele in Brush Creek einen Sinn habe, dass jedes Unglück zugleich eine Chance zum Neubeginn in sich trage.

In jener einsamen Nacht, während die beiden durch Ruinen und Überreste einer einst pulsierenden Gemeinschaft wanderten, erzählte Marian von den ehemaligen Bewohnern, deren Leben durch das unbarmherzige Eingreifen des Schicksals unwiderruflich verändert worden war. Ihre Stimme, zugleich zärtlich und bestimmt, sprach von Vergebung, die durch Prüfungen errungen und durch Beharrlichkeit verdient wurde. Mit jedem erzählten Schicksal schien der drückende Schatten etwas zu weichen, als würde die Dunkelheit selbst dem Versprechen eines Aufbruchs nachgeben. Gemeinsam kamen sie an den Überresten einer alten Kapelle zum Stehen. Von der Zeit gezeichnete Holz- und Steinwände boten Zuflucht für die leisen Geständnisse der Vergangenheit. In der beinahe heiligen Atmosphäre der verfallenen Kirche ermutigte Marian Elias, sich den dunklen Geheimnissen zu stellen, die ihn so lange gefangen hielten. Im gespenstischen Schein eines schwindenden Mondes warfen selbst die zerbrochenen Buntglasfenster vereinzelte Regenbogenmuster auf den Boden. In diesem Spiel von Licht und Schatten begann Elias zu begreifen, dass seine tiefe Trauer – so überwältigend sie auch war – keineswegs das Ende bedeutete, sondern vielmehr einen Neubeginn ankündigte.

Marian‘s sanfte Führung erweckte in ihm etwas, das lange geschlummert hatte. Ihre Worte waren Balsam für alte Wunden, die in jahrelanger Einsamkeit geschunden hatten, und während sie gemeinsam unter den flackernden Fragmente des einst prächtigen Glases saßen, fand Elias Kraft in seiner eigenen Verletzlichkeit. Das Flüstern in der Dunkelheit – einst Vorbote des Schreckens – verwandelte sich unter ihrem Einfluss in einen Anstoß zur Selbstreflexion und inneren Entwicklung. In jenem Augenblick wich die klagende Melodie der Nacht und machte Platz für ein stetiges, leises Pochen eines Herzens, das sich entschlossen hatte, nach Vergebung zu streben. Diese Nacht, zwischen geisterhaften Ruinen und zarten Offenbarungen, ließ Elias erkennen, dass jedes gespenstische Echo seiner Vergangenheit eine Botschaft in sich trug – einen entscheidenden Schritt auf dem mühsamen Weg zur Selbstvergebung und zur Befreiung der Seele.

Die Reise durch die düsteren Gänge von Erinnerung und Verwahrlosung war weder linear noch einfach. Doch mit Marian an seiner Seite verwandelten sich die undurchsichtigen Stimmen von Brush Creek von anklagenden Mahnungen in sanfte Erinnerungen daran, dass Erlösung, so flüchtig sie auch sein mochte, durch Akzeptanz und aufrichtige Buße erreichbar war.

Abschnitt 4: Eine Reise ins Licht

In den letzten Zügen einer langwierigen, verschlungenen Nacht begann Brush Creek, sich unter den ersten Anzeichen der Morgendämmerung zu regen. Mit dem hellenden Horizont schwand auch das Gewicht der Schatten, die Elias so lange verfolgten. Der Weg zur Erlösung, so gepflastert mit unbarmherzigen Erinnerungen und schmerzlichen Selbstbetrachtungen, glänzte jetzt im Versprechen eines Neuanfangs. Mit Marian‘s Abschiedsworten, die in seinem Geist nachhallten, fasste er den Entschluss, sich den Überresten der Trauer zu stellen, die ihn an eine Vergangenheit fesselten, die er nicht länger ertragen wollte.

Im ersten Licht des Tages machte sich Elias auf den Weg in das Herz von Brush Creek – zum alten Marktplatz, wo eine monumentale, vom Zahn der Zeit gezeichnete Statue eines einst verehrten Gründervaters als mahnendes Symbol der stolzen Anfänge der Gemeinschaft stand. Umgeben vom weichen, goldenen Morgenglanz und dem leisen Murmeln einer erwachenden Stadt begann er ein Ritual des Gedenkens und der Vergebung. Nacheinander besuchte er die stillen Denkmäler, die über Brush Creek verstreut lagen: den vernachlässigten Friedhof, auf dem marmorne Grabsteine, von der Zeit gerissen, zeugten; das verfallene Schulhaus, in dem noch leise das Echo vergangener Lacher widerhallte; und die Reste seines einst heiligen Zuhauses.

Jeder Schritt glich einer Pilgerreise – ein melancholisches, aber befreiendes Hingeben an den unausweichlichen Kreislauf von Verlust und Wiedergeburt. Elias begann, die Namen und Geschichten derer aufzuschreiben, die er verloren hatte, und auch jener, denen er Unrecht getan hatte – ein zärtliches Verweben seiner persönlichen Geschichte zu einem Zeugnis von Leid und der unerschütterlichen Widerstandskraft des menschlichen Geistes. In diesem mühsamen Akt der Katharsis verschwammen die Grenzen von Vergangenheit und Gegenwart, und das zuvor düstere Ritual verwandelte sich in ein stilles Feiern der fortwährenden Kraft des Lebens, zu heilen.

Die aufgehende Sonne erklomm höher am Himmel, ihre Strahlen durchbrachen den Schleier der Nacht, und mit ihr kehrte eine neue Klarheit ein. In Elias regte sich etwas – eine Hoffnung, die nicht von Naivität, sondern von dem tiefen Bewusstsein herrührte, dass Erlösung weniger darin besteht, die Narben der Vergangenheit auszulöschen, als sie als Zeugnisse eines gelebten Lebens anzunehmen. In jenem aufrichtigen, verletzlichen Akzeptieren fand er einen Hauch von Frieden.

Selbst als Brush Creek langsam erwachte, wurden die verfallenen Gebäude und stillen Straßen stille Zeugen eines Wandels – eines Wandels, der nicht physisch, sondern geistig war. Elias, der einst von Wahnsinn und Reue gezeichnete Mann, trat nun als ein Inbegriff von Nachdenklichkeit und stiller Stärke hervor, bereit, nicht nur die Stadt der Erinnerungen, sondern seine eigene zersplitterte Seele wieder aufzubauen. Zwischen dem sanften Licht des Morgens und den nachhallenden Schatten wurde er wiedergeboren und schwor sich, dass jeder folgende Tag ein Zeugnis der Kraft der Erlösung und des unermüdlichen Strebens nach innerem Frieden sein würde.

Als der Tag fortschritt und die Echos vergangener Zeiten allmählich dem zarten Klang neuer Anfänge wichen, schien auch Brush Creek aufzuatmen. Die alten Narben der Stadt – ähnlich denen in Elias’ Seele – würden niemals ganz verschwinden; doch in ihrer bloßen Existenz lag nun auch der Beweis für Überleben und Anmut. In jenem transzendentalen Moment glich die Reise ins Licht keinem endgültigen Ziel, sondern vielmehr einem fortwährenden Pfad der Hoffnung, der Heilung und einer hart erkämpften, wenn auch zerbrechlichen, Widerstandskraft.

Schlussfolgerung

Letzten Endes entwickelte sich die Chronik von Elias – einst verachtet als der Verrückte –, zu einer tiefgehenden Erzählung über die Macht, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen, und über die Möglichkeit eines Neubeginns. Während Brush Creek langsam aus seinem langen Schlaf der Verzweiflung erwachte, erfüllten die einst verfluchten Straßen die Luft mit den leisen Klängen der Wiedergeburt. Die zahllosen Echos des Leids, die sowohl die Stadt als auch ihren einsamen Wanderer prägten, verwandelten sich allmählich in Lektionen von Mitgefühl, Verantwortung und mühevoll errungener Hoffnung.

Mitten unter den Trümmern vergangener Pracht und den geflüsterten Erinnerungen akzeptierte Elias die zarte Unvollkommenheit seines Daseins. Seine Pilgerreise durch den Schmerz hatte ihm gezeigt, dass jede Narbe ihre eigene Geschichte trägt – ein steter Beweis dafür, dass Liebe, Verlust und Reue untrennbare Kapitel im Epos des Lebens sind. Mit jedem Schritt ließ er das erdrückende Gewicht von Schuld und Kummer hinter sich und entschied sich, die Vergangenheit zu ehren, indem er ein Leben führte, das von Genesung und menschlicher Widerstandskraft zeugte. Für die wenigen, die noch an ihn glaubten, war er nicht länger nur der einst verrückte Mann, sondern ein lebendiges Symbol der Erlösung – ein Mann, der den Mut hatte, der Dunkelheit ins Auge zu blicken und mit stiller, sanfter Stärke hervorzugehen.

Als der Tag allmählich in die beginnende Dämmerung überging, blickte Elias mit einer friedvollen Akzeptanz über Brush Creek hinweg. Er wusste, dass seine Reise noch lange nicht zu Ende war und dass jeder neue Sonnenaufgang Kämpfe mit sich bringen würde, die es wert waren, in Erinnerung gerufen zu werden. Doch trotz all der Ungewissheit blieb eine unauslöschliche Wahrheit: Die untrennbar verbundenen Vermächtnisse von Verlust und Erlösung waren ebenso Teil seiner selbst wie die Erinnerungen an verlorene und gefundene Liebe. In diesem bittersüßen Zusammenfließen von Verzweiflung und Hoffnung lebte die Geschichte von Brush Creek und seinem geisterhaften Wanderer weiter – eine Geschichte, die jene inspirieren sollte, die bereit waren, das volle Spektrum von Licht und Schatten im Leben anzunehmen.

So wurde unter einem Himmel, der sowohl die Spuren vergangener Trauer als auch das Versprechen neuer Anfänge trug, die Erzählung des Verrückten in die Annalen von Brush Creek eingeschrieben – ein zeitloses Mahnmal dafür, dass selbst in den dunkelsten Momenten die menschliche Seele die Kraft besitzt, zu finden, zu pflegen und letztlich im gleißenden Schein der Erlösung neu zu erblühen.

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