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Über die Geschichte: Der Löwe und der schlauer Schakal ist ein Folktale aus zimbabwe, der im Ancient spielt. Diese Humorous Erzählung erforscht Themen wie Wisdom und ist geeignet für All Ages. Sie bietet Moral Einblicke. Ein listiger Schakal überlistet einen mächtigen Löwen in einem Wettkampf der Intelligenz und des Überlebens.
Im Herzen von Simbabwe, wo die goldenen Savannen endlos unter der sengenden Sonne erstreckten, lebte ein mächtiger Löwe namens Rugare. Er wurde von allen Kreaturen gefürchtet, denn seine Stärke war unerreicht, sein Brüllen ließ die Bäume erzittern und seine scharfen Krallen konnten selbst das härteste Fell zerreißen.
Doch zwischen den felsigen Hügeln und gewundenen Flüssen gedieh eine andere Kreatur – Tichafa, der kluge Schakal. Anders als Rugare war Tichafa nicht stark, noch wurde er gefürchtet, doch er besaß etwas weit Wertvolleres: Klugheit. Sein schnelles Denken hatte ihn vor unzähligen Gefahren bewahrt, und sein scharfer Verstand hatte ihm den Ruf als Streuner des Landes eingebracht.
Eines schicksalhaften Tages kreuzten sich die Wege von Rugare und Tichafa, und ihr Duell der Geisteskraft wurde zur Legende, die über Generationen hinweg weitergegeben wurde.
Rugare, der mächtige Löwe, wurde älter. Seine einst kräftigen Beine trugen ihn nicht mehr schnell, und seine Jagdfähigkeiten ließen nach. Tagelang war er ohne Nahrung, sein Magen knurrte vor Frustration. Eines Abends, als die goldene Sonne unter dem Horizont verschwand, stand Rugare auf einem Hügel und überblickte das Land. Den ganzen Tag hatte er einer Antilope nachgesessen, doch sie war ihm entgangen. Sein Hunger machte ihn reizbar, und seine Geduld ließ nach. „Warum sollte ich, der König des Dschungels, um Nahrung kämpfen?“ fauchte Rugare. „Die anderen Tiere sollten mir dienen!“ Während er über sein Dilemma grübelte, entdeckte er einen Schakal, der durch das hohe Gras trottete. Tichafa trug einen festen Hasen in den Kiefern, seine Augen blickten vorsichtig umher. Ein listiges Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Löwen aus. „Tichafa!“, rief er. „Komm her, mein Freund!“ Tichafa, wohl wissend um den Ruf des Löwen, zögerte. Doch er war kein Narr. Bis hierhin hatte er überlebt, indem er diejenigen ausgetrickste, die ihm schaden wollten. Langsam näherte er sich und hielt einen sicheren Abstand. „Ja, mächtiger König?“, sagte Tichafa und verbeugte sich leicht. „Du bist ein großartiger Jäger“, sagte Rugare geschmeidig. „Sicherlich kannst du deinem König helfen. Wenn du mir Nahrung bringst, werde ich dich großzügig belohnen.“ Tichafa legte den Kopf schief und tat so, als würde er das Angebot bedenken. „Ah, mein König, ich würde dir gerne dienen. Aber zuerst müssen wir die Geister konsultieren. Wenn sie nichts genehmigen, wird ein Unheil folgen.“ Rugare, obwohl mächtig, war auch abergläubisch. „Wie fragen wir sie?“ Tichafa grinste. „Folge mir, mein König. Ich werde dich zu ihnen bringen.“ Unter dem Licht des Vollmondes führte Tichafa Rugare tief in den Dschungel, wo ein uralter Baum stand. Er war massiv und hohl, sein Inneres bildete eine dunkle Höhle. „Die Geister wohnen in diesem Baum“, sagte Tichafa und berührte die Rinde ehrfürchtig. „Um ihre Führung zu suchen, musst du eintreten und in Stille warten.“ Rugare, begierig auf eine schnelle Lösung für seinen Hunger, trat in den hohlen Stamm. Die Öffnung war gerade groß genug, damit sein großer Körper hindurchpasst, doch einmal drinnen konnte er nicht mehr umkehren. Tichafa schmunzelte. „Jetzt, großer König, fordern die Geister einen Gedulds-Test. Du musst bis zum Morgengrauen darin bleiben.“ „Sehr wohl“, knurrte Rugare. Sobald der Löwe drinnen war, rollte Tichafa einen großen Stein über den Eingang und verschloss ihn. Dann trat er lachend davon. Am nächsten Morgen brüllte Rugare vor Wut, doch niemand kam ihm zur Hilfe. Schließlich hörten einige vorbeiziehende Tiere seine Schreie und befreiten ihn. Gedemütigt schwor sich Rugare, den klugen Schakal zu fangen. Entschlossen, Tichafa zu fangen, befahl Rugare allen Tieren, jede Sichtung des Schakals zu melden. Doch Tichafa, immer einen Schritt voraus denkend, blieb ihm stets einen Schritt voraus. Eines Tages, während Tichafa am Fluss trank, hörte er schwere Schritte näherkommen. Rugare war auf der Jagd. Schnell denkend entdeckte der Schakal eine alte Jagdfalle – ein tiefes Loch, gesäumt von scharfen Dornen. Er hatte gesehen, wie unachtsame Tiere zuvor hineinfielen. Kurz bevor Rugare ihn erreichte, drehte sich Tichafa um und stellte sich dem Löwen. „Mächtiger König“, sagte er keuchend. „Du hast mich gefangen. Doch bevor du mich bestrafst, lass mich dir ein Geschenk anbieten.“ „Ein Geschenk?“, verengte Rugare die Augen. „Ja! In diesem Loch ist ein Schatz versteckt“, sagte Tichafa. „Gold und Diamanten, hinterlassen von alten Kriegern.“ Die Gier des Löwen überwältigte seine Vorsicht. Er ging auf das Loch zu, während Tichafa so tat, als würde er den Boden untersuchen. „Genau dort, mein König!“ Rugare machte einen Schritt vorwärts – dann noch einen. Plötzlich gab der Boden unter seinem Gewicht nach, und er stürzte in das Loch. Die scharfen Dornen durchbohrten seine Haut, und er brüllte vor Schmerz. Tichafa lachte. „Oh je, mächtiger König! Der Schatz ist kein Gold, sondern Weisheit – vertraue niemals einem Schakal!“ Und damit rannte er davon. Trotz seiner Wunden gab Rugare nicht auf. Er verbrachte Tage damit, den Schakal zu verfolgen, sein Zorn wuchs mit jedem erfolglosen Versuch. Eines Morgens ruhte sich Tichafa unter einem Baobabbaum aus, als er Rugare näherkommen sah. Dieses Mal bewegte sich der Löwe langsam, seine Augen halb geschlossen, als ob er Schmerzen hätte. „Lieber Tichafa“, sagte Rugare schwach. „Du hast mich viele Male ausgetrickst, doch nun erkenne ich deine Weisheit. Ich möchte dir nichts Böses, sondern von dir lernen.“ Tichafa hob eine Augenbraue. „Wirklich?“ „Ja“, sagte Rugare. „Ich werde dich zu meinem Berater machen. Doch zuerst lasst uns ein Festmahl halten. Es gibt eine frische Kadaver in der Nähe des Flusses. Komm, und wir werden zusammen essen.“ Der Schakal, stets vorsichtig, vermutete einen Trick. Doch er sah auch eine Gelegenheit. Während sie zum Fluss gingen, lag ein großer, toter Büffel nahe dem Wasserrand. Doch bevor Rugare zugreifen konnte, jaulte Tichafa laut auf. „Oh nein!“, rief der Schakal. „Die Geister beobachten uns!“ Rugare zögerte. „Die Geister?“ „Ja!“, sagte Tichafa. „Sie werden dich bestrafen, wenn du mir schadest. Doch wenn du mich gehen lässt, werden sie dich wieder mit Stärke segnen.“ Der Löwe, immer noch abergläubisch, trat zurück. In diesem Moment schoss Tichafa davon und verschwand im Wald. Von diesem Tag an sah Rugare Tichafa nie wieder. Der Löwe blieb ein gefürchteter Herrscher, doch er unterschätzte den Schakal nie mehr. Tichafa hingegen setzte seine Klugheit fort und überlistete die stärksten Bestien. Seine Geschichte verbreitete sich in ganz Simbabwe und erinnerte daran, dass Stärke allein nicht ausreicht – Klugheit ist die größte Macht von allen. So lebte die Legende vom Löwen und dem klugen Schakal weiter, von Generation zu Generation geflüstert unter dem weiten afrikanischen Himmel.Der hungrige König
Die Falle des hohlen Baumes
Das dornige Loch
Die Rache des Löwen
Epilog: Die Weisheit des Schakals