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Der Geist der Jungfrau
In the heart of the Swiss Alps, a lone climber stands before the towering Jungfrau, unaware that he is not alone. The mist shifts, revealing a ghostly presence—a woman lost to time, forever searching in the snow.

Über die Geschichte: Der Geist der Jungfrau ist ein Legend aus switzerland, der im Contemporary spielt. Diese Dramatic Erzählung erforscht Themen wie Loss und ist geeignet für Adults. Sie bietet Cultural Einblicke. Eine gespenstische Liebe, verloren im eisigen Herzen der Schweizer Alpen.

Die Schweizer Alpen mit ihren zerklüfteten Gipfeln und endlosen Schneedecken haben schon immer eine geheimnisvolle Aura bewahrt. Die Winde flüstern alte Geheimnisse, und die Berge stehen als stille Zeugen jahrhundertealter Triumphe und Tragödien. Unter diesen gewaltigen Riesen trägt *Jungfrau*—der *Jungfraujoch*—eine Legende, die düsterer ist als die anderen.

Die Einheimischen erzählen von einem Geist, einer blassen Gestalt, die über das Eis streift und jene anruft, die alleine klettern. Manche glauben, sie sei der Geist einer verlorenen Braut, die ewig nach ihrem Geliebten sucht. Andere schwören, sie sei eine Warnung—eine Wächterin des Berges, die jene bestraft, die sich zu weit hinauswagen.

Aber für Elias König waren das nur Geschichten. Und Geschichten hatten ihn bisher nie aufgehalten.

Die flüsternden Winde von Lauterbrunnen

Elias stieg aus dem Zug in die klare Herbstluft von *Lauterbrunnen*, dem Talort am Fuße der Alpen. Die hoch aufragenden Klippen und rauschenden Wasserfälle wirkten fast unwirklich, wie ein zum Leben erwecktes Gemälde.

Es war nicht das erste Mal in der Schweiz, aber dieses Mal war es anders. Dieses Mal war er mit einem Ziel gekommen: die *Jungfrau* alleine zu besteigen.

Er trat in die Dorfkneipe, der Duft von brennendem Holz und gewürztem Wein erfüllte die Luft. Die Einheimischen sahen ihn an, als er seine Handschuhe auszog und ein Getränk bestellte. Er spürte ihre Blicke auf sich ruhen.

*"Wieder ein Kletterer,"* murmelte jemand.

Ein alter Mann, dessen Gesicht wie eine Bergkarte von Linien durchzogen war, lehnte sich vor. *"Du kletterst nicht alleine, oder?"*

Elias nickte. *"So mag ich es."*

Der Raum wurde still.

*"Du solltest es dir noch einmal überlegen,"* warnte der Mann. *"Der Berg ist zu dieser Jahreszeit gefährlich. Das Eis ist unberechenbar. Und dann ... da ist sie."*

*"Sie?"* Elias hob eine Augenbraue.

*"Die Weiße Frau."*

Die Stimme des alten Mannes fiel zu einem fast flüsternden Ton. *"Sie erscheint, wenn der Nebel aufzieht. Eine Frau in Weiß, die auf dem Gletscher steht. Wenn du sie siehst, folge ihr nicht. Hör auf ihren Ruf nicht."*

Elias zwang sich zu einem Lachen. *"Du glaubst an Geister?"*

*"Ich glaube an den Berg,"* sagte der Mann einfach.

Elias trank sein Getränk aus und stand auf. Ähnliche Geschichten hatte er schon früher gehört—alte Legenden, die Kletterer dazu bringen sollten, Führer zu engagieren. Er war nicht abergläubisch.

Oder so dachte er.

Der Aufstieg beginnt

Elias machte sich vor der Dämmerung auf den Weg, sein Atem dampfte in der eisigen Luft. Die Sterne hielten noch den Himmel fest, als er den Pfad hinaufstieg, seine Stiefel knirschten auf dem frostbedeckten Boden.

Der Aufstieg war anspruchsvoll, aber schön. Die Sonne ging hinter ihm auf und warf goldenes Licht über die Gipfel. Er bewegte sich stetig, folgte der Route, die er vor Wochen geplant hatte.

Höher und höher werdete die Welt nichts als Eis und Felsen. Die Stille war absolut—außer dem Wind. Er heulte durch die Gratkämme und trug ein unheimliches Geräusch mit sich, das fast wie eine Stimme klang.

Dann, als er einen Grat überstieg, sah er sie.

Der Kletterer Elias König starrt geschockt, als eine gespenstische Frau in Weiß durch den Nebel auf dem eisigen Grat erscheint.
Als Elias die gefährlichen Hänge hinaufsteigt, erblickt er sie – eine Frau in Weiß, die reglos im Nebel steht und ihn beobachtet.

Eine Gestalt, allein im Schnee stehend.

Zuerst dachte er, es sei ein weiterer Kletterer. Aber als sich der Nebel verschob, sah er, dass sie ein fließendes weißes Kleid trug, das im eisigen Frost unglaublich dünn wirkte. Ihr Gesicht war abgewandt, ihr langes Haar wehte im Wind.

Elias blinzelte.

Als er noch einmal hinsah, war sie verschwunden.

Sein Magen zog sich zusammen. Es musste eine Lichttäuschung sein. Ein Schatten. Eine Halluzination aus der dünnen Luft.

Dennoch beschleunigte er sein Tempo.

Das vergessene Tagebuch

In dieser Nacht fand Elias Unterschlupf in einer Eishöhle, sein kleiner Herd flackerte gegen die Dunkelheit. Er war erschöpft, aber unruhig.

Er zog ein ledergebundenes Buch aus seinem Rucksack—etwas, das er in einem alten Bergsteigerarchiv gefunden hatte. Das Tagebuch gehörte Matthias Eiger, einem Kletterer, der 1895 auf der Jungfrau verschwunden war.

Die letzten Einträge waren beunruhigend:

*"Wir haben sie heute gesehen. Stehend im Nebel. Jakob sagt, sie hat seinen Namen gerufen. Er ist ihr nachgegangen. Er ist nie zurückgekommen."*

*"Der Schnee flüstert in der Nacht. Ich höre meinen Namen im Wind. Ich glaube nicht, dass ich die Nacht überblicke."*

Elias fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Es war nur eine Geschichte. Nur Worte.

Draußen heulte der Wind wieder, und für einen Moment dachte er, er hätte jemand flüsteln hören.

Die Spur des Phantoms

Am nächsten Morgen stieg Elias weiter auf. Die Luft wurde dünner, jeder Schritt wurde schwieriger als der letzte.

Dann bemerkte er etwas Merkwürdiges.

Fußspuren im Schnee.

In einer schummrigen Eishöhle liest Elias König bei Licht einer Laterne in einem alten Tagebuch, sein Gesichtsausdruck ist angespannt und unruhig.
Elias sitzt in einer Eishöhle, sein Atem sichtbar in der frostigen Luft. Er liest ein Tagebuch, das mit erschreckenden Warnungen aus der Vergangenheit gefüllt ist.

Sie waren nicht seine. Und sie waren nicht frisch.

Sie führten zu einem Crevasse—einer dunklen Kluft im Eis. Elias zögerte. War jemand anderes kürzlich hier gewesen?

Er trat näher. Die Spuren endeten genau am Rand, als ob jemand einfach ins Nichts getreten wäre.

Er spähte hinunter.

Ein weißer Blitz.

Sein Atem stockte. Er stolperte zurück, das Herz pochte laut.

Nichts war da.

Er bildete sich etwas ein. Das musste er.

Die gefrorene Braut

Die Sonne ging unter, als Elias die oberen Hänge erreichte. Der Himmel brannte orange und violett und warf lange Schatten über das Eis.

Dann sah er sie wieder.

Eine Frau in einem alten Hochzeitskleid, regungslos stehend.

*"Hilf mir."*

Die Worte waren kaum ein Flüstern, doch sie klangen in seinen Ohren, als hätte sie sie neben ihm ausgesprochen.

Elias fühlte sich eingefroren, nicht von der Kälte, sondern von etwas Tieferem—ausschlaggebende Angst, die er nicht erklären konnte.

Ihre Augen trafen seine, und plötzlich verschwamm die Welt.

Der Berg war weg. Die Kälte war weg.

Er war irgendwo anders.

Die Luft war warm, golden. Schneeflocken trieben träge um ihn herum, doch er spürte keine Kälte.

Und sie stand vor ihm, nicht mehr geisterhaft, sondern real.

*"Du kennst mich,"* flüsterte sie.

Und irgendwie tat er das.

*"Anna."*

Eine in der Zeit verlorene Liebe

Die Geschichte entfaltete sich wie ein Traum.

Anna war mit Matthias Eiger verlobt gewesen. Sie hatten geplant, in Lauterbrunnen zu heiraten, doch Matthias hatte einen letzten Aufstieg unternommen, um seinen Wert zu beweisen.

Er kehrte nie zurück.

Verzweifelt kletterte Anna ihm nach, in der Hoffnung, ihn zu finden.

Doch der Berg nahm auch sie.

Jetzt war sie gefangen.

*"Ich habe so lange gewartet,"* flüsterte sie. *"Hilf mir, ihn zu finden."*

Elias griff nach ihr, und in dem Moment, in dem sich ihre Finger berührten—

Er fiel.

Flucht aus dem Eis

Elias schlug hart in den Schnee. Der Aufprall riss ihm die Luft aus der Lunge.

Benommen schaffte er es auf die Beine. Die Vision war verschwunden. Anna war verschwunden.

Nur der Berg blieb.

War es echt gewesen?

Die Fußspuren waren weg. Das Crevasse unberührt.

Doch etwas hatte sich verändert.

Er fühlte sich nicht mehr allein.

Die letzte Warnung

Elias bestieg die Jungfrau nie wieder.

Zurück in Lauterbrunnen erzählte er dem alten Mann, was passiert war.

Der Mann nickte nur.

*"Sie sucht immer noch."*

Bis heute flüstern Kletterer über *Den Geist der Jungfrau*. Manche behaupten, eine Stimme im Wind zu hören. Andere sehen eine Frau in Weiß, die im Nebel steht.

Wartend.

Beobachtend.

Rufend.

Elias König steht nahe einer dunklen Klamm und starrt auf unheimliche Fußabdrücke im Schnee, die am Rand auf rätselhafte Weise verschwinden.
Die Fußspuren tauchten aus dem Nichts auf und führten direkt zum Abgrund. Wer—oder was—war diesen Weg zuvor gegangen?

Elias König trifft auf Anna, eine gespenstische Braut in einem alten Hochzeitskleid, die im Schnee steht und mit traurigen Augen blickt.
Die Zeit verschwimmt, als Elias Anna trifft, die verlorene Braut der Jungfrau, deren Geist für immer zwischen der Liebe und der kalten Umarmung des Berges gefangen ist.

Und falls du jemals alleine kletterst, sei vorsichtig. Du könntest ihren Ruf nach deinem Namen hören.

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