Die Legende von Sankt Georg und dem Drachen
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Über die Geschichte: Die Legende von Sankt Georg und dem Drachen ist ein Legende aus united-kingdom, der im Mittelalterlich spielt. Diese Dramatisch Erzählung erforscht Themen wie Mut und ist geeignet für Alle Altersgruppen. Sie bietet Inspirierend Einblicke. Ein ritterliches Märchen über den Heiligen Georg, der einem furchterregenden Drachen gegenübersteht, um eine Prinzessin zu retten und den Frieden wiederherzustellen.
Einführung
Lange Zeit, unter Albions bleiernen Himmeln, lag das Königreich Silvarum im Schleier von Nebel und uralter Sage. Seine Bollwerke erhoben sich so unbeweglich wie ehrwürdige Eichen und bewachten enge Gassen, in denen die sanftmütigen Einwohner von schlimmen Vorzeichen raunten. Im Morgengrauen glühten die Schlossmauern schwach wie glimmende Kohlen, während Gebete durch die steinernen Korridore wehten und wie ferne Glocken widerhallten. Auch wenn in den Hallen Frieden herrschte, machte sich in den Tavernen ein düsteres Gerücht breit, so beharrlich wie eine Ratte im Winter.
Die Leute sprachen von einem Drachen, der im Sumpf der Klagen hauste, einem Ungeheuer, dessen Augen wie glühende Kohlen loderten und dessen Gebrüll mit dem Donner wetteiferte. In mondlosen Nächten schlugen seine Flügel ein klagendes Lied gegen die Luft, das jedem Dorfbewohner einen Schauer jagte. „Zum Donnerwetter!“, rief der Köhler am Schmelzofen, „ich hätte nie solches Grauen erwartet!“ Die alten Bauern husteten vom feuchten, schimmeligen Atem der Reetdächer und zogen ihre Umhänge fester um sich, während jedes Knarren der Balken sie frösteln ließ.
In jenem unruhigen Reich lebte Sir George, ein Ritter so standhaft wie der Morgenstern. Sein Glaube floss wie Stahl durch seine Adern, und sein Herz pochte vor Entschlossenheit. Unter gewölbten Arkaden, in denen Weihrauch wie geisterhafte Spitze hing, kniete er mit gepanzerten Händen am kalten Stein, mischte der Duft polierten Harnischs sich mit dem Wachslicht und erinnerte ihn daran, dass Pflicht sich sanft und zugleich hart anfühlen konnte.
Als Prinzessin Elowen, Tochter König Godwins, der schrecklichen Gier des Drachen zum Opfer fiel, erlosch die Hoffnung wie eine Kerze im Wind. Doch Sir George gab nicht auf. Er griff nach seinem vom Bischof geweihten Schwert und schwor, das Ungeheuer in seiner Höhle zu stellen und die Prinzessin zurück in ihren Turm zu bringen. So begann die Legende von Sankt Georg, dessen Mut die finsterste Nacht zu erhellen vermochte.
Ein Königreich im Schatten
Das Land Silvarum erstreckte sich von nebelverhangenen Küsten bis hin zu dicht bewaldeten Tälern, als läge ein grüner Wandteppich über unruhigen Hügeln. Die Dorfbewohner spann en Anekdoten am Herdfeuer, erzählten von verschwundenem Vieh und von Toren, die aus ihren Angeln gerissen wurden. Der Schlossturm ragte wie ein einzelner Obelisk vor einem bleigrauen Himmel empor, seine Fahne hing leblos in windstiller Luft. Auf dem Marktplatz priesen Händler Käse und Met an mit rauen Stimmen wie Kieselsteine, während Mütter ihre Kinder fest an sich drückten.
König Godwin schritt in seinem Gemach hin und her wie ein eingesperrter Bär, die Krone lastete schwer auf seiner Stirn. Jeden Morgen stand er auf den Zinnen, blickte in Richtung Sumpf der Klagen, wo Drachenfeuer den Nebel fraß. In der Hand hielt er Pergamente seiner Schreiber, Briefe an ferne Fürsten und Bittschriften um Söldner. Doch keine Schwerter eilten Silvarum zu Hilfe, und der Seufzer des Königs hallte dumpf zwischen den Steinmauern.
Unter dem Burgtor lagen niedrige Hütten aus Stroh und Flechtwerk, in denen die einfachen Leute ihr Brot mit Pflug oder Eimer verdienten. Sie erzählten leise von dem unersättlichen Hunger des Ungeheuers, der wie ein Ofen jede Hoffnung verschlang. Vor der Taverne hielt der Braumeister den Krug in der Hand, roch an aufsteigendem Dampf von Bier und feuchtem Stroh, während ein herrenloser Hund winselte, Rauch und Furcht erspürte.
Sir George traf an einem Tag ein, an dem Raben in rußschwarzem Himmel kreisten, ihre Rufe scharf wie Sicheln. Die Hufe seines Rosses klapperten metallisch auf dem Steinpflaster. Mit der Gelassenheit eines Windhauchs stieg er herab und grüßte den König mit tiefer Verbeugung. Sein Kettenhemd funkelte, jedes Glied bis zum Spiegelglanz poliert, und über der Schulter trug er ein rotes Kreuz, leuchtend wie ein Tropfen Blut auf Schnee.

Das Brüllen unter dem Hügel
In der Dämmerung ritt Sir George zum Sumpf der Klagen, wo die Schilfrohre im Zwielicht wie Gespenster schwankten. Unter jedem Hufschlag fühlte es sich an, als versänke er Schritt für Schritt in einer uralten Wunde. Nebelschwaden umschlangen sein Harnisch wie die Zunge einer Schlange, während das entfernte Gebrüll wie ein Kriegstrommelton durch die Senke rollte. Kirchenglöckchen stimmten das Abendgebet an, unschlüssig, ob sie das Böse abwehren oder die Lebenden beklagen sollten.
Vogelgezwitscher verstummte jenseits des Waldrands und wich dem Klacken von Insektenbeinen und dem feuchten Rascheln der Halme. Der Ritter hielt inne, atmete die feuchte Luft ein, die nach Torf und Meer schmeckte. Sein Panzerfuß streifte ein taubenetztes Schilfblatt, kühl wie silbernes Glas gegen die Haut. Er zündete eine Laterne an, deren Flackern im Dunst zitterte, und setzte seinen Weg fort.
Plötzlich bebte die Erde. Ein gewaltiges Gebrüll zerriss die Stille – der Drache war erwacht. Sir George legte die Lanze an die Schulter und spornte sein Roß durch seichte Pfützen, die bei jedem Hufschlag erzitterten. Wasser spritzte wie zersplittertes Glas und perlte in funkelnden Tropfen von Schild und Umhang. Die Laterne schwang wild und warf riesige Schatten, die wie Phantome über das Schilf tanzten.
Durch den dichten Nebel erhaschte er die Silhouette des Drachen: geschwungene Halspartien, Flügel wie dunkle Segel gefaltet, der Schwanz umrankte zerfallene Säulen. Die Schuppen schimmerten in Smaragd und Ebenholz und fingen flüchtige Funken der Laterne ein. Augen glühten wie geschmolzenes Gold – jedes ein Versprechen von Feuer und Verderben. Ein Ausstoß heiserer Hitze kroch durch die Luft, von Schwefel durchzogen.
Sir George sprang ab, seine Stiefel sanken im Schlamm ein. Er bekreuzigte sich und murmelte ein Gebet, das von seinen Lippen glitt wie eine Feder im Wind. „Bei St. Georg, leite meine Hand“, flüsterte er.

Prüfungen des ritterlichen Helden
Bevor er zum Schlag ausholte, musste Sir George Prüfungen überwinden, die alte Zauberkunst gesponnen hatte. Der Sumpf barg verborgene Senken, nur von Schilf verdeckt, bereit, einen Menschen gänzlich zu verschlingen. Dornen rankten wie gierige Finger, rissen an Umhang und Fleisch und zischten in der Finsternis. Doch er schritt entschlossen voran, jeder Schritt ein Akt des Willens, unnachgiebig wie Stahl.
Gespensterflüstern stieg aus den flachen Wasserbecken, die Stimmen alter Opfer, die um Frieden baten. Ihr Klagelied klang wie Wind über zerfallene Grabsteine. Ein plötzliches Platschen ließ ihn zurückzucken, als er nur knapp einem verschlungenen Wurzelgeflecht auswich, das ihn zu Fall gebracht hätte. Der Ritter beruhigte seinen Atem, schmeckte den torfigen Geschmack auf seiner Zunge.
Im Herz des Sumpfs erhob sich ein Steinkreis, von Moos erstickt und wie Wächter im Mondlicht aufgestellt. Die Luft schimmerte vor unsichtbarer Kraft – eine Magie so alt wie die Hügel. Sir George stieg ab und trat barfuß auf das nasse Gras, die Kälte drang durch die Sandalen. Er kniete nieder, hob sein Schwert empor, die Klinge dürstete nach Drachentod, und sprach alte Formeln, die ihm heilige Schriften lehrten. Wo einst in der Kapelle Kerzen auf Spiegeln flimmerten, leuchteten hier nur Mond und Erinnerung.
Die Erde bebte, als geisterhafte Wasserpferde aus dem Morast hervorbrausten, ihre Hufe dröhnten hohl. Sir George hob den Schild, als ihre Schemen auf ihn zustürmten, und trieb die Klinge in den nächsten Phantomleib. Das Schwert schnitt durch Dunst, doch der Schlag löste ihre Verbindung zur Welt. Jeder besiegte Geist zerfloß zu schimmernden Partikeln, stieg wie Funken in der Luft auf.

Der Tod des Drachen
Im Maul der Höhle flackerten Fackeln an den Wänden wie verblassende Sterne und enthüllten einen Hort aus zertrümmerten Schilden und verdrehten Helmen. Der Drache lag auf einem Berg aus Knochen und Schätzen, jede Schuppe funkelte wie ein schwarzer Edelstein. Sein langsames Atmen ließ die Luft erzittern und roch nach verkohlter Erde und Schwefel. Sir George rückte sorgsam vor, jeder Schritt hallte durch die lange Halle wie eine Totenglocke.
Als er nahe genug war, kratzten die Klauen des Drachen über den Granit und sprühten Funken an die Wände. Das Ungeheuer richtete sich auf, spannte die Flügel, um das Fackellicht zu verschlingen, der Schatten entfaltete sich wie ein riesiges Segel. Seine Zunge tastete die Luft, prüfte den Mut des Ritters. Sir George hob den mit rotem Kreuz geprägten Schild und hielt das Schwert kampfbereit. In stillem Gebet schärfte sein Glaube seine Entschlossenheit.
Der Drache stürzte sich vorwärts, Kiefer klaffte auf, ein Abgrund gezackter Zähne. Sir George wich blitzschnell aus, der Schild fing eine Spitze ab und funkte silbern. Schmerz schoss durch das Panzerhandschuh, doch er blieb standhaft. Er schlug auf das Gelenk des Flügels, schnitt mit der Klinge durch Sehnen, ein Beben jagte durch die Höhle. Der Drache brüllte vor Wut, peitschte mit dem Schwanz und spie eine Feuerfontäne den Gang hinunter.
Rauch füllte die Kammer, brannte in Hals und Augen. Sir George taumelte, setzte aber seinen Weg fort, die Hölle des Feuers verblasste gegen die Glut seines Mutes. Er stieß vor, richtete das Schwert in die Brust des Monsters. Heißes Blut spritzte wie Morgensonne durch den Dunst, und mit seinem letzten Aufbäumen sank der Drache zusammen, erlöschte so plötzlich wie eine ausgebrannte Kerze.

Schluss
Der folgende Morgen leuchtete in goldenem Versprechen, als hätten Sir Georges Tat die Himmel gereinigt. Menschen säumten den Weg, streuten Blütenblätter und sangen Hymnen, während Trompetenklänge im Frühlingswind tanzten. Die gerettete Prinzessin Elowen bot dem Ritter ihre Hand, ihr Lächeln war so sanft wie das erste Licht auf tauglänzenden Feldern. König Godwin drückte beide an sich, Tränen glänzten wie polierte Edelsteine auf seinen wettergegerbten Wangen.
In den folgenden Tagen blühte Silvarum auf. Neue Ernten sprossen aus der zuvor zum Opfer gefallenen Erde, und Händler aus fernen Herzogtümern trafen ein, ihre Wagen beladen mit Seide und Gewürzen. Mütter erzählten am Wiegenrand von Sir Georges Tapferkeit und segneten ihre Kinder mit seinem Namen. In jeder Kirche hing fortan ein Banner mit seinem Bild – das rote Kreuz auf weißem Grund – eine Inspiration dafür, jeder Dunkelheit zu trotzen.
Doch Sir George ruhte nicht. Er zog auf Pilgerwegen weiter, brachte Kunde vom Fall des Drachen in Klosterbibliotheken und kerzenerleuchtete Hallen. Legenden wuchsen um seine Taten, gefärbt vom Herzen jedes Erzählers, doch eine Wahrheit blieb unbestritten: Glauben und Mut können selbst die finsterste Finsternis überwinden. So erhob sich die Sage von Sankt Georg und seinem Drachen auf aller Zungen, ein Leuchtfeuer durch die Jahrhunderte, ein Beweis dafür, dass ein einziger unbeugsamer Wille ein ganzes Reich mit Hoffnung entflammen kann.